Infrastruktur

Maßnahmenliste Schienennetz: Investitionsbedarf aus Sicht der Nutzer

Maßnahmenliste Schienenverkehr VDV
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Maßnahmenliste mit Ergebnissen der 9. Unternehmensbefragung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unter Mitarbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger im SPNV (BAG-SPNV)

Zum neunten Mal in jeweils zweijährigem Abstand dokumentiert der VDV den von den Nutzern des Netzes – Güter- und Personenbahnen sowie Aufgabenträger im SPNV – identifizierten Investitionsbedarf im Bundesschienenwegenetz. Die Aktualisierung der VDV-Maßnahmenliste beruht wie in den Vorjahren auf einer fragebogengestützten Befragung der rund 180 Eisenbahnverkehrsunternehmen im VDV sowie, mit Unterstützung der BAG-SPNV, der Aufgabenträger und Verkehrsverbünde. Die Ergebnisse bieten wie in den Vorjahren einen Überblick über die infrastrukturellen Schwachstellen im Bereich der DB Netz AG und die Lösungsvorschläge aus Netzkundensicht.

Weit überwiegende Zahl der Maßnahmen erfordert vergleichsweise geringen Mitteleinsatz
Die aktuelle Maßnahmenliste enthält nun 513 Einzelvorschläge, die von insgesamt 75 Unternehmen eingebracht worden sind. 97 neue Projektvorschläge sind in der Maßnahmenliste 2019 enthalten. Die Ausprägungen der Einzelmaßnahmen sind mit denen der Vorjahre durchaus vergleichbar: Die weit überwiegende Zahl der Maßnahmen wäre im Vergleich zu den meisten Projekten des Bedarfsplans mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz zu realisieren.

Dies betrifft etwa den von vielen Unternehmen insbesondere des Güterverkehrs gemeldeten Mangel an angemessenen Überholungsmöglichkeiten, Weichenverbindungen oder Neben-, Abstell- und Ladegleisen. Die mangelnden Gleiskapazitäten in den zuletzt genannten Serviceeinrichtungen haben sich in den vergangenen Jahren immer deutlicher als Engpass für die Expansion des Schienenverkehrs erwiesen. Hier besteht erheblicher Handlungsbedarf für die Infrastrukturbetreiber, aber auch für die Politik, in deren Förderfokus bislang eher Strecken, nicht aber die Serviceeinrichtungen stehen. Zudem können geeignete signaltechnische Einbindungen von Güterverkehrsanlagen deren intermodale Wettbewerbsposition positiv beeinflussen.

Möglichkeiten zur Steigerung der Leistungsfähigkeit
Vor allem von Personenverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern des SPNV wird mehr Flexibilität im Zuschnitt und in der Auslegung der Infrastrukturen gefordert, um die Betriebsprogramme an sich ändernde Nachfragestrukturen anpassen zu können. Damit würden auch die Möglichkeiten zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und zur Ausweitung des Angebots spürbar erhöht.

Güter- und Personenverkehrsunternehmen verweisen zudem regelmäßig auf den Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern. Wenn die Wettbewerbsposition der Schiene gehalten oder gar verbessert werden soll, muss das Verkehrsangebot kontinuierlich weiterentwickelt und die Attraktivität verbessert werden. Zu geringe Streckengeschwindigkeiten, Geschwindigkeitseinbrüche an Bahnübergängen, lange Aufenthaltszeiten in Kreuzungsbahnhöfen oder lange Übergangszeiten in Knotenbahnhöfen stehen dem oft entgegen.

Das Positionspapier „9. VDV-Maßnahmenliste Schienennetz“ kann als PDF auf der VDV-Webseite abgerufen werden


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