[BEM] – Während die Steuervorteile für Plug-in-Hybride bei Dienstwagen in die Kritik geraten sind, macht der Bundesverband eMobilität BEM e.V. auf eine weitere Schieflage in der Förderpolitik zur Erreichung der Klimaziele aufmerksam. Während das Bundesverkehrsministerium und das Bundesumweltministerium mit Hilfe von zwei verschiedenen Förderprogrammen die Anschaffung von Elektrobussen bezuschussen, gibt es keinerlei Unterstützung für sogenannte Retrofit-Lösungen von Bestands-Bussen und -LKW. Obwohl der Umbau und die Umrüstung der Fahrzeuge die Ziele der Förderprogramme erfüllen und den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase relevant verringern, sind die Maßnahmen in den Förderprogrammen nicht enthalten.
„Bei fast allen deutschen Herstellern fehlen lieferfähige Elektro-Serienfahrzeuge im Bereich Bus und LKW. Außerdem ist die Anschaffung durchaus teuer, was viele Städte und Kommunen und auch Unternehmen nicht leisten können“, sagte Kurt Sigl, BEM-Präsident zur laufenden Steuer-Diskussion. „Um dennoch die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs bis 2030 um rund 40 % gegenüber 1990 zu senken, können Retrofit-Lösungen wertvolle Abhilfe leisten. Hier erwarten wir die Gleichstellung im Umgang mit der Beschaffung von Neufahrzeugen, so wie das in Österreich Praxis ist.“
Beim Retrofitting werden gebrauchten Nutzfahrzeugen elektrische Antriebe eingebaut und mit den anderen Fahrzeugkomponenten verbunden. Das Fahrsystem wird komplett aufgearbeitet und für ein zweites, umweltfreundliches Leben ausgerüstet. Der Umbau gehört zu den besonders wertvollen Lösungen nachhaltiger Mobilität, da sich die Auftraggeber nicht nur den Neukauf von Fahrzeugen sparen und auf Jahre mit weniger Spritkosten rechnen dürfen, die Umrüster verhindern außerdem die Nutzung der Diesel-Fahrzeuge andernorts und beenden am Gerät die Produktion von Kohlendioxid.
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