Politik: Standpunkt

Neues Thesenpapier des ISL zur CO₂-neutralen Schifffahrt

Neues Thesenpapier des ISL zur CO₂-neutralen Schifffahrt
Gerhard Traschütz | pixabay

[ISL]Welchen Beitrag kann LNG zur Reduzierung von Treibhausgas in der Schifffahrt leisten? Welche weiteren Maßnahmen sind nötig, um die Vision „Zero-Emission bis 2050“ zu realisieren? Das Thesenpapier des ISL Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik steht ab sofort zum kostenfreien Download bereit.

Weltweit ist der Seeverkehr in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Derzeit erfolgen über 90 Prozent des interkontinentalen Handels auf dem Seeweg. Damit einhergehend emittieren Seeschiffe zunehmend Luftschadstoffe mit Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt und Klima. Mit der Verabschiedung des Kyoto-Protokolls in 1997 wurde die International Maritime Organization IMO beauftragt, Maßnahmen zur Reduzierung von für das Weltklima schädlichen Treibhausgasemissionen einzuleiten. Ein umfangreiches Bündel an Maßnahmen zur Erreichung der ambitionierten Ziele wurde seither diskutiert und entwickelt. Doch wurden diese Maßnahmen in Erwartung von noch in der Zukunft zu entwickelnden Technologien und Kraftstoffen bis dato ambitioniert genug und frühzeitig in rechtsverbindliche Vorgaben umgesetzt?

Die IMO hat nach der Kyoto-Konferenz in 1997 die Aufgabe einer entsprechenden Koordinierung übertragen bekommen, aber wegen der unterschiedlichen Interessenlage der Mitgliedstaaten und Akteure sind nur langfristige Ergebnisse möglich. Der EEDI hat noch Potential für eine “Phase 4” und ggf. sogar „Phase 5“ durch die Kombination unterschiedlichster Maßnahmen in den Bereichen Widerstand und Wirkungsgrad sowie Batteriebetrieb. LNG leistet selbst im Fall von geringem Methan-Schlupf nur einen geringen Beitrag bei der Reduzierung von Treibhausgas, wenn die gesamte Wirkungskette (Well-To-Wheel) berücksichtigt wird.

Der große Durchbruch gelingt jedoch letztlich erst durch den Einsatz von alternativen Kraftstoffen wie Biokraftstoffen, Methanol, nachhaltig erzeugtem Ammoniak, etc. in Verbindung mit „grünem“ Wasserstoff als synthetischem Kraftstoff.

Ammoniak gilt als ein Hoffnungsträger bei den alternativen (synthetisch erzeugten) Kraftstoffen der Zukunft, da er kohlenstofffrei ist, zur Verflüssigung nur eine Kühlung von -33,3 °C benötigt, daher gut gelagert und transportiert werden kann. Langfristig wird Ammoniak als Kraftstoff ein erhebliches Potenzial eingeräumt. Welcher Kraftstoff letztlich jedoch das „Rennen“ macht, ist derzeit noch gänzlich offen.

In seinem aktuellen Thesenpapier setzt sich das ISL mit dieser Thematik auseinander und zeigt auf, wie die Klimaziele in der Schifffahrt vielleicht erreicht werden können und wo bisher zum Teil erhebliche Defizite in der Umsetzung eigentlich bekannter Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz und mehr Klimaschutz besteht.

Das vollständige Thesenpapier kann auf der ISL-Webseite unentgeltlich angefordert werden.


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