Infrastruktur

Neubewertung zur Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung

Neubewertung: Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung
Manfred Richter | pixabay

[BMVI] Der Bund hat das Ergebnis der Neubewertung zum Nutzen-Kosten-Verhältnis der Mitte-Deutschland-Verbindung bekannt gegeben. Das bedeutet grünes Licht für die Elektrifizierung

Die Mitte-Deutschland-Verbindung ist eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Rheinland, Westfalen (heute NRW), Nordhessen, Thüringen und Sachsen mit zwei Fernzügen (2021). Sie führte ehemals von Westdeutschland nach Ostdeutschland ins oberschlesische Industriegebiet. Im Moment wird die Trasse am Rande der Mittelgebirge nur teilweise systematisch bedient. Ein Teilstück dieser Verbindung führt von Chemnitz bzw. Glauchau im Osten über Gera und Jena nach Weimar im Westen. Dabei werden die Bahnstrecke Dresden–Werdau (über Chemnitz–Glauchau), die Bahnstrecke Glauchau–Gößnitz, die Bahnstrecke Gößnitz–Gera und die Bahnstrecke Weimar–Gera befahren. Sie ist Bestandteil einer möglichen direkten Bahn-Verbindung vom Ruhrgebiet oder Frankfurt am Main über Eisenach, Erfurt, Weimar, Jena West, Jena-Göschwitz, Gera, Gößnitz, Werdau, Zwickau, Chemnitz bis nach Dresden und stellt damit eine Alternativroute zur derzeit für den Fernverkehr genutzten Trasse von Erfurt über Leipzig (statt weiter südlich über Chemnitz) nach Dresden dar. [Quelle: Wikipedia]

Bundesminister Volker Wissing: „Diese Strecke ist eine wichtige Ost-West-Verbindung auf der Schiene. Durch die Elektrifizierung können Züge künftig schneller, leiser, umweltfreundlicher und günstiger fahren. Das positive Ergebnis unterstreicht das klare Bekenntnis der Bundesregierung zum Ausbau des umweltfreundlichen Verkehrsträgers Schiene. Wir bringen damit die Vernetzung der Republik über den Deutschlandtakt voran.“

Die Neubewertung erfolgte, wie in solchen Fällen häufig, aufgrund erheblicher Kostensteigerungen. Die Kalkulation ergab eine Kostenschätzung der DB Netz AG von 595 Millionen Euro aus. Diese Kostenerhöhung ergab sich im Wesentlichen aufgrund zusätzlicher Maßnahmen wie beispielsweise Blockverdichtungen, Geschwindigkeitserhöhung und Überholgleisverlängerungen. Maßgeblich für die Bewertung der Gutachter sind die Wertansätze der Nutzenkomponenten und die geschätzten Investitionskosten sowie die zwischenzeitlich eingetretenen Änderungen bei den verkehrlichen Anforderungen, wie dem Deutschlandtakt und dem Ziel, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern. Umweltauswirkungen werden dabei ebenso berücksichtigt.

Mit der nunmehr vorliegenden Bestätigung der Wirtschaftlichkeit trotz gestiegener Kosten kann eine Aufnahme der nächsten Planungsschritte in Form der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die ABS Weimar – Gera – Gößnitz nun unmittelbar erfolgen.