Logistik Politik: Standpunkt

Logistik-Trend digitale Spedition: Amazon versus Uber?

Digitale Spedition
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Der globale Logistikmarkt ist 8,1 Billionen USD groß und spielt damit weltweit, aber auch in Deutschland eine entscheidende Rolle: Logistik ist in Deutschland nach der Automobilbranche und dem Handel einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche. Gleichzeitig zählt die Transport- und Logistikindustrie zu den Branchen, in der die Digitale Spedition noch am wenigsten verbreitet ist. Automatisierung, Digitalisierung und Shared Economy – werden Amazon und Uber das Rennen entscheiden?

Von Maike Radermacher| trademachines.de

Automatische Zustellung: Wo ist der Paketbote?

Überall wird an der Technik für autonome Fahrzeuge gearbeitet – bei Tesla im Silicon Valley wie bei Bosch in Deutschland. Autonome Fahrzeuge können auch im Bereich der Zustellung auf der letzten Meile eingesetzt werden. Die Pizzakette Dominos testete 2017 zusammen mit Ford in der Geburtstagsstadt von Dominos, Ypsilanti im US-Bundesstaat Michigan, die fahrerlose Pizza-Auslieferung. Die Pizza wurde dabei mit einem autonom fahrenden Auto (und Sicherheitsperson im Fahrersitz) bis vor die Haustür geliefert. Der Kunde musste dann zum Fahrzeug kommen, eine Pin eingeben und die Pizza aus dem Auto nehmen.

Bevor autonome Autos tatsächlich serientauglich sind, wird der selbstfahrende LKW auf den Markt kommen – so einige Experten. Im Jahr 2016 erwarb Uber den unabhängigen LKW-Hersteller Otto und lieferte seine erste erfolgreiche Testlieferung im gleichen Jahr ab.

Fakten in der Übersicht (externer Link)

Digitale Spedition: Erfolg ohne Zwischenhändler

Das Speditionsgewerbe besteht aus den zwei Bereichen Logistikleistung und Transport, die man unabhängig voneinander betrachten kann: der Planung und Koordination des Warentransports auf der einen und der Bewegung der Güter auf der anderen Seite. Sogenannte digitale Speditionen ermöglichen es, Transporteure und Frachten einfach, schnell und effizient miteinander zu verbinden. Die Zwischenhändler, die normalerweise eine Provision um die 25% verlangen, verlieren damit ihre Aufgabe.

Ein Beispiel für eine Digitale Spedition ist Uber Freight: Die App bedient zugleich den Verlader mit einer zuverlässigen Auftragsabwicklung und den Frachtführer als Quelle für Aufträge.

Shared Economy – Das „Uber“ für Pakete

Auch Ansätze der Shared Economy können auf die Logistikindustrie übertragen werden – mitten drin Online-Einzelhändler Amazon und Taxi-Unternehmer Uber. Das „Uber“ der Pakete hat Uber selbst mit dem Dienst UberRush bereits 2015 ins Leben gerufen. Dabei werden – wie beim Taxidienst – freiberufliche Fahrer eingesetzt, die Waren mit ihren privaten Fahrzeugen ausliefern. UberRush kooperiert dabei mit Drittanbietern.

Amazon bietet mit Amazon Flex einen gleichen Service an – einziger Unterschied: Bislang werden nur Pakete, die auf der eigenen Plattform erworben werden, ausgeliefert. Während es Uber Rush bislang nur in den USA und UK gibt, ist Amazon Flex letzten Herbst in Berlin gestartet. Das System ist vielversprechend: Es spart Kosten, garantiert Unabhängigkeit und verbessert die Servicequalität.


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