Infrastruktur

Go-Ahead beklagt Engpässe im Schienennetz durch Baustellen

Go-Ahead beklagt Engpässe im Schienennetz
Zahlreiche Bauarbeiten und Probleme am Streckennetz der Deutschen Bahn AG machen derzeit den Bahnverkehr unpünktlich.
Symbolbild: Deutsche Bahn AG | Oliver Lang

[Go-Ahead Bayern] Das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead beklagt, dass der Eisenbahnbetrieb auf vielen Strecken in ganz Süddeutschland derzeit sehr unzuverlässig ist, weil es eine Vielzahl an Einschränkungen im Bahnnetz gibt.

„Die Bundesrepublik Deutschland investiert seit Jahrzehnten zu wenig in ihr Eisenbahnnetz. Das ist nicht bei jeder einzelnen Baustelle die Ursache, aber in der übergroßen Mehrzahl der Situationen doch. Daher muss dringend mehr investiert sowie viel vorausschauender instandgehalten und kundenfreundlicher gebaut werden“, so Fabian Amini, Geschäftsführer der Go-Ahead Gesellschaften in Deutschland. „Wir entschuldigen uns bei unseren Fahrgästen für die Verspätungen und Zugausfälle“, sagt Amini: „Die Probleme an der Infrastruktur können wir nicht beseitigen. In Gesprächen mit DB Netz und den anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen versuchen wir, die Aus­wirkungen für die Fahrgäste zu verringern.“

Go-Ahead verzeichnet gerade zahlreiche Baustellen und Einschränkungen auf den Strecken der Deutsche-Bahn-Tochtergesellschaft DB Netz, die einen pünktlichen Bahn­betrieb unmöglich machen. So ist auf der Bahnstrecke von Lindau (Bodensee) ins Allgäu, auf dem rund 10 Kilometer langen Abschnitt zwischen Lindau-Aeschach und Weißens­berg, zwei Wochen lang nur eines von zwei Gleisen befahrbar – nach Aussage der DB Netz sei ,etwas am Gleis defekt‘.

Auch in Baden-Württemberg haben die Infrastrukturstörungen in den Juni-Wochen drastisch zugenommen, die sich in Zugverspätungen und Zugausfällen bemerkbar machen. „So wie bei anderen Bahnbetreibern, sind auch bei Go-Ahead die Pünktlich­keits­werte in der vergangenen Woche dramatisch abgerutscht“, sagt Fabian Amini: „Unsere Fahrgäste mussten in der Kalenderwoche 24 allein bei Go-Ahead Baden-Württemberg pro Wochentag mindestens 42 Stunden an Zugverspätungen verkraften, die wir nicht selbst verursacht haben. Dies ist ein neuer Höhepunkt, nachdem gerade erst die 4-Wochen-Großbaustellen von DB Netz auf der Frankenbahn abgeschlossen waren.“

Beispiele dieser Verspätungsursachen sind Infrastrukturmängel durch verschiedene Langsamfahrstellen, Fahrbahnstörungen, Streckensperrungen, Auswirkungen durch Baustellen, Stellwerksstörungen, Oberleitungsstörungen, sowie die üblichen Weichen-, Signal- und Bahnübergangsstörungen.

„Wir hoffen, dass DB Netz diese Schwierigkeiten in den Griff bekommt. Darüber hinaus müssen die Infrastrukturgesellschaften der DB AG dringend auf das Gemeinwohl ausgerichtet werden. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung dieses Vorhaben aus ihrer eigenen Koalitionsvereinbarung realisiert“, so Amini.