Technologie

Filtersystem neuer Art zerstört Coronaviren zu praktisch 100 Prozent

Filtersystem
HAQSP-Prototyp. Foto: Dornier NT

[Dornier New Technologies] Rietberger Start-up meldet innovative Plasmatechnologie für ein Filtersystem, mit dem sich alle Innenräume viren- und keimfrei machen lassen, zum Patent an.

Absolute Luftsicherheit in geschlossenen Räumen: Das neue Filtersystem der Dornier New Technologies GmbH mit Sitz in Rietberg eliminiert jede Art von Viren, Bakterien, Keimen, Pilzsporen und absorbiert zuverlässig Feinstaub, Rauch, Pollen, Milben und Schadstoffemissionen – inklusive aller Varianten des Sars-CoV-2-Erregers. Dank Kaltplasma und Nano-Katalysatoren garantiert der HAQSP-Prototyp (High Air Quality System Processor) höchste Sicherheit in Flugzeugen, Bussen, Bahnen, Schiffen sowie in Krankenhäusern, Alten-und Pflegeheimen sowie Veranstaltungsräumen.

Innenansicht HAQSP-Prototyp. Foto: Dornier NT

Das Unternehmen Dornier New Technologies hat seine neue Kaltplasma-Nanotechnologie zum Filtern von Luft in geschlossenen Räumen jetzt zum Patent angemeldet. Das System filtert praktisch 100 (99,9999999974) Prozent aller Viren schon bei einmaligem Durchlauf aus der Luft. Der Unternehmer und Erfinder Irén Dornier und der Entwickler Johannes Pradler lösen gemeinsam mit dem Investor Dirk Bruse eines der größten Probleme der Zeit.

Der Paderborner Aerosolforscher Prof. Dr. Hans-Joachim Schmid hat den Raumluftfilter inspiziert und bestätigt dessen doppelte Wirksamkeit: „Das System funktioniert nicht nur sehr gut für organische, gasförmige Schadstoffe. Es filtert sogar auch lebende Organismen wie Bakterien und Viren aus der Umgebungsluft.“

Filtersystem neuer Art

Irén Dornier, Mitbegründer der Dornier New Technologies GmbH und Enkel des Flugzeugkonstrukteurs und Dornier-Werke-Gründers Claude Dornier, neben der neuen Filteranlage. Bild: Dornier New Technologies

Das Geheimnis der neuen Technologie: Kaltplasma und Nano-Katalysatoren. „Zwischen positiven und negativ geladenen Metallplatten entsteht unter Hochspannung ein Plasma“, erklärt Flugzeugkonstrukteur und Ideengeber der Technologie Irén Dornier. Der Enkel der Luftfahrtlegende Claude Dornier erläutert: „Das elektrische Feld verbindet feinste Partikel zu größeren Klumpen, sodass sie problemlos gefiltert werden können. Das Plasma entfernt organische, flüchtige Substanzen (VOC) hocheffizient durch den Einsatz von Nano-Katalysatoren. Gleichzeitig kann die Plasmatechnologie das Erbgut von Viren zuverlässig zerstören.“

Ursprünglich wollten die drei Firmengründer „nur“ die Luftqualität in Flugzeugen verbessern. Die neue Technologie hat nun aus einem reinen Filtersystem einen hocheffizienten Virenschutz gemacht. Drei Jahre Forschung und Entwicklung brauchte es, um eine Filterrate von praktisch 100 Prozent zu garantieren. Der übliche Branchenstandard liegt bei 95 bis 99,4 Prozent.

„Folgende Rechnung verdeutlicht den Unterschied“, ergänzt Irén Dornier: „Ein Infizierter stößt pro Minute etwa 100.000 Viren aus. Bei einer Filterleistung von circa 99,4 Prozent werden noch 600 Viren pro Minute durch das Lüftungssystem wieder auf die anderen Passagiere geblasen. Das reicht, um zwei bis drei Menschen zu infizieren. Und man bedenke, dass wir in großen Passagiermaschinen mitunter von mehr als 350 Sitzplätzen sprechen. Bei unserem neuartigen Plasmafiltersystem kommt definitiv nichts mehr durch. Die Menschen sind sicher!“

Die Geräte sollen auch nach der Pandemie einen wichtigen Beitrag für saubere und gesunde Luft in allen Innenräumen leisten. Der dank Rollen mobile Prototyp des Heimgerätes ist so konzipiert, dass er die Luft nicht nur säubert, sondern Räume über Nacht bis in den letzten Winkel desinfiziert. Die kommerziellen Fluggesellschaften sind bereits am innovativen Filtersystem interessiert, ein eigenes lokales Produktionswerk ist in Planung. „Wenn wir in Serie gehen, könnten wir in sechs bis acht Wochen die ersten Einrichtungen mit Raumluftfiltern versorgen“, ist die Geschäftsleitung überzeugt.

Dass die neue Technologie greift, bestätigt auch das Institut für Hygiene und Public Health der Universität Bonn: 380 Millionen Viren schleusten die Forscher testweise in den Filter ein. Das Ergebnis: Kein einziges Virus konnte das System durchqueren. Diese absolute Quote überraschte sogar Mitentwickler Johannes Pradler: „Die Coronapandemie hat uns gelehrt, wie wichtig virenfreie Räume und saubere Luft sind. Dieser Filter hebt die Luftreinheit auf ein ganz neues Level.“ Die Bonner Mikrobiologin Nicole Zacharias ergänzt: „Wenn wir diesen Filter vor dem Ausbruch des Coronavirus gehabt hätten, wäre es zu keiner Pandemie, sondern lediglich zu einer begrenzten Epidemie gekommen. Für die Zukunft macht der Plasmafilter unser Leben mit Viren sehr viel sicherer.“


Die Dornier New Technologies GmbH mit Sitz in Rietberg beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer Technologien in der Luftfahrt, der Verkehrswirtschaft, für Betriebsstätten und für den Heimbereich. Sie hält derzeit sechs Patente und treibt aktuell vor allem die Entwicklung wirkungsvoller Luftfiltersysteme voran, die Viren, Schadstoffemissionen und andere die Raumluft verunreinigende Stoffe vollständig eliminieren sollen. Zu den Gründern gehören Chairman Irén Dornier, Flugzeugkonstrukteur und Enkel des Luftfahrtpioniers Claude Dornier, als Chief Technical Officer der Maschinenbauer und Elektrotechniker Johannes Pradler sowie der Diplomingenieur und Pilot Dirk H. Bruse.