[ILS] – Viele Kommunen stehen vor der Frage, wie sie das Parken besser managen können. Dazu gehören auch neue Regelungen zum Bewohnerparken, denn 2020 wurde die bis dahin geltende Obergrenze für Bewohnerparkausweise von 30,70 Euro pro Jahr abgeschafft. Ein Team um ILS-Wissenschaftlerin Dr. Janina Welsch hat in Düsseldorf-Bilk erhoben, wie die Bewohner*innen Mobilität und Parken bewerten und auch nach der Akzeptanz möglicher Veränderungen im Parkraummanagement.
„Modernes Parkraummanagement ist ein wichtiger Baustein in der lokalen Verkehrspolitik“, erläutert Welsch. „Kommunen haben darüber regulative Möglichkeiten, um Parken effizienter zu gestalten und gleichzeitig eine nachhaltige Mobilität zu fördern und auf die Einhaltung der Klimaschutzziele hinwirken zu können.“ Konkret sind damit Maßnahmen wie die Einführung von Bewohnerparken, die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung und die entsprechenden Kontrollen gemeint.
„Auch wenn sich Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne eigenem Auto zeigen, stimmen viele einer potenziellen Veränderung im Parkraummanagement zu“, erläutert Welsch ein Ergebnis ihres Forschungsprojekts. In der Stadt konkurrieren verschiedene Nutzungsansprüche um den knappen Raum. Wo ein Parkplatz ist, könnte auch eine Grünfläche oder ein Fahrradweg sein. „Beide Gruppen priorisieren im Falle einer potenziellen Umwandlung von Parkplätzen mehr Grünflächen und Fahrradwege im Quartier“, so Welsch zu den Ergebnissen.
Alltagsmobilität in Bilk: mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs
Viele Bewohner*innen sind in Düsseldorf-Bilk multimodal mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs. Mehr als ein Drittel nutzt täglich das Fahrrad. Etwa ein Viertel der Befragten lebt in einem Haushalt ohne PKW, alle anderen Haushalte verfügen über mindestens einen Wagen. Ist erst einmal ein Parkplatz gefunden, steht der PKW oft längere Zeit. Rund 40 % gaben zum Zeitpunkt der Befragung an, das Auto mehrere Tage am Stück oder sogar länger als eine Woche geparkt zu haben.
Die Befragung wurde im Juni 2022 in Düsseldorf im zentralen Teil des dicht bebauten Stadtteils Bilk durchgeführt. Das Projekt, dessen Ergebnisse für ILS-TRENDS aufbereitet wurden, wurde in Kooperation mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD) und dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) durchgeführt.