Kaum ist die Bugklappe auf, fahren die Auto-Schwärme am Hafen heraus und andere hinein. Es ist ein bequemer und vor allem schneller Transport. Alternativ betriebene Fahrzeuge (ABF) stellen dabei neue Risiken dar, die kontrolliert werden müssen. Dieser Thematik widmet sich das Projekt ALBERO der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), das im Rahmen des Programms „Forschung für zivile Sicherheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Das Projekt von Prof. Dr. Peter Kaul vom Institut für Sicherheitsforschung (ISF) der H-BRS erhält für die Laufzeit von drei Jahren (ab 1. August 2018) knapp eine halbe Million Euro.
Viele Besitzer von E-Bikes kennen das Problem bereits, denn sie dürfen wegen der Lithium-Ionen-Akkus mit ihrem Elektrofahrrad nicht in den Urlaub fliegen. Das Projekt ALBERO steht nun für den Transport auch anderer alternativ betriebener Fahrzeuge auf Roll-on-Roll-off-(RoRo-)Fährschiffen. In einem Teilvorhaben geht es zunächst um Entwicklung und Aufbau gassensorischer Systeme zur Überwachung von Fährdecks und Ladestationen für derartige Fahrzeuge auf Fährschiffen.
Weltweit ist die Zahl alternativ betriebener Fahrzeuge stark angestiegen, eine weitere Zunahme in den nächsten Jahren ist zu erwarten. Die Reedereien müssen sich darauf einstellen und den neuen möglichen Gefahren begegnen: Brennbare Gase aus Antrieben mit LPG oder Brennstoffzellen können aus Tanks austreten und zu explosiven Luft-Gas-Gemischen führen. Beim Ladevorgang von Lithium-Ionen-Akkus können fehlerhafte Ladevorgänge zu kritischen Zuständen bis zum explosionsartigen Versagen führen.
Das Teilvorhaben am ISF zielt auf die Identifizierung freigesetzter Gase im Falle einer Beschädigung, die Entwicklung von effizienten Detektionsverfahren, die auf einen nicht regulären Zustand der ABF hinweisen und eine rechtzeitige Alarmierung ermöglichen, sowie die Entwicklung von Funktionsmustern für Detektionssysteme für Fährdecks oder ausgewiesene Abstellflächen für ABF ab.
An den Partnern der Hochschule bei ALBERO lässt sich die Bedeutung der Forschung ablesen. Es sind das Institut für Sicherheitstechnik/Schiffssicherheit e.V. (Projektkoordinator), das Fraunhofer Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE), das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), Batteryuniversity GmbH (BATUNI), GTE Industrieelektronik GmbH und Lloyd’s Register.
Kontakt: Prof. Dr. Peter Kaul, Institut für Sicherheitsforschung (ISF) der H-BRS
Verwandte Artikel:
– Flüssigerdgas: Treibstoff für schwedische LNG-Fähren (22. Januar 2018)