Mobilität Politik: Strategie

Verkehrsranking 2016 der EU: Deutschland auf Platz 3

Verkehrsranking: Stau oder Ausbau
Stau auf der A7. Foto: Uwe Steinbrich|pixelio.de

Niederlande zum 3. Mal führend

Im „EU-Verkehrsanzeiger 2016“ der Europäischen Kommission belegt Deutschland gemeinsam mit Österreich Platz 3 im Verkehrsranking. Ziel des Verkehrsanzeigers – einem Leistungsvergleich unter den Mitgliedstaaten, der sämtliche Aspekte des Verkehrssektors in 30 Kategorien erfasst –ist es, die Mitgliedstaaten bei der Ermittlung der Bereiche zu unterstützen, in denen ein besonders dringender Investitions- und Handlungsbedarf besteht. Er macht deutlich, wie die EU den Verkehrsbinnenmarkt weiter vertieft und die Verlagerung hin zur emissionsarmen Mobilität fördert – zwei Schwerpunkte der Juncker-Kommission.

Violeta Bulc: Der Verkehrsanzeiger zeigt, wo es lang geht

Die für den Bereich Verkehr zuständige Kommissarin Violeta Bulc  hierzu: „Mein Ziel ist ein hochwertiges, emissionsarmes, voll integriertes und effizientes Verkehrssystem. Der Verkehrsanzeiger ist so etwas wie ein Straßenschild auf diesem Weg – es zeigt an, wo es lang geht und welche Strecke noch vor uns liegt. Er ist ein wichtiges Instrument für uns, für die Mitgliedstaaten und für die interessierten Kreise, um festzustellen, wo wir gut sind und wo weitere Investitionen und Maßnahmen notwendig sind. Es ist besonders ermutigend festzustellen, dass die Bemühungen der Kommission, die Investitionslücke im Verkehrssektor zu schließen, nun langsam Früchte tragen.“

Das dritte Jahr in Folge führen die Niederlande das Verkehrsranking mit hohen Werten in 15 Kategorien an, gefolgt von Schweden, Deutschland und Österreich. Zwar liegen die Stärken dieser Länder in jeweils unterschiedlichen Bereichen, doch gemeinsam ist ihnen ein solider Investitionsrahmen, eine hohe Verkehrssicherheit und eine gute Bilanz bei der Umsetzung von EU-Recht.

Verkehrsranking der EU 2016

Verkehrsranking der EU 2016. Grafik: EU

Wichtigste Ergebnisse im Verkehrsranking

Aus den Daten wurden Tabellen erstellt, in denen die ersten fünf Plätze grün und die letzten fünf Plätze rot markiert sind. Die folgende Tabelle veranschaulicht, wie oft jedes Land auf den Spitzenplätzen bzw. den hinteren Plätzen vertreten ist. Die Gesamtpunktzahl errechnet sich durch Subtraktion der schlechteren Ergebnisse von den besseren Ergebnissen:

1. Emissionsarme Mobilität

Unionsweit sind Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Mobilität zu verzeichnen (etwa beim Anteil der erneuerbaren Energie im Verkehrssektor und beim Anteil der Neuzulassungen von Personenkraftwagen, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden). Allerdings verharren diese Anteile nach wie vor auf einem niedrigen Niveau und allein die Tatsache, dass einige Mitgliedstaaten hier deutlich weiter sind, zeigt, dass durchaus Potenzial besteht, die Verlagerung hin zur emissionsarmen Mobilität zu beschleunigen. Deshalb hat die Kommission im Juli 2016 die europäische Strategie für emissionsarme Mobilität verabschiedet.

2. Infrastruktur

Wie sich Investitionen in Verkehrsinfrastrukturen auswirken, zeigt sich zwar erst auf lange Sicht, doch manch positive Auswirkungen lassen sich bereits daran ablesen, wie die Qualität von Verkehrsinfrastrukturen wahrgenommen wird. Noch deutlicher wird dies zutage treten, wenn in den nächsten Jahren vor allem mit Hilfe der Fazilität „Connecting Europe“ und des Investitionsplans der Kommission für Europa weitere Investitionen getätigt werden.

3. Menschen

  • Europaweit hat die Zufriedenheit der Kunden mit allen Verkehrsträgern (städtischer Nahverkehr, Schiene, Luft) zugenommen, was darauf schließen lässt, dass die Bedürfnisse der Menschen verstanden und die richtigen Investitionsentscheidungen getroffen wurden.
  • Die Anzahl der Verkehrstoten ist unverändert. Zwar sind Europas Straßen nach wie vor mit Abstand die sichersten der Welt, doch die Mitgliedstaaten müssen ihre Anstrengungen forcieren, um das für 2020 festgesetzte Ziel zu erreichen, die Zahl der Verkehrstoten zu halbieren.
  • Die Anzahl der im Verkehrssektor beschäftigten Frauen ist zwar gestiegen, ihr Anteil verharrt insgesamt jedoch auf einem niedrigen Niveau. Auf allen Ebenen müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit mehr Frauen im Verkehrssektor beschäftigt werden. Die Kommission prüft entsprechende Initiativen.

Der Verkehrsanzeiger umfasst Daten aus verschiedenen öffentlichen Quellen (u. a. Eurostat, Europäische Umweltagentur, Weltwirtschaftsforum). Er kann nach Ländern oder nach den Themen Binnenmarkt, Investitionen und Infrastruktur, Energieunion und Innovation sowie Menschen durchsucht werden.


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