Mobilität Technologie

VDI-Richtlinie: KFZ-Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen

Emissionen im fließenden und ruhenden Verkehr
Symbolbild. ©_pixabay

Richtlinie VDI 3782 Blatt 7 „Umweltmeteorologie – KFZ-Emissionsbestimmung – Luftbeimengungen“ behandelt die Bestimmung von Emissionen im fließenden und ruhenden Verkehr mittels Modellrechnungen

KFZ-Emissionen sind ein aktuelles Dauerthema. Bereits 2003 hat sich die Richtlinie VDI 3782 Blatt 7 eingehend damit beschäftigt. Damals fasste die Richtlinie alle Probleme zusammen, die bei der Bestimmung von Emissionen auftreten und die Atmosphäre durch Luftschadstoffe belasten.

Inzwischen haben sich die Grundlagen zur Emissionsbestimmung weiterentwickelt, und die Richtlinie wurde umfassend aktualisiert. Die neue VDI 3782 Blatt 7 ist das wichtigste Update für jeden Praktiker. Sie erläutert, wie man prinzipiell vorgehen sollte, um die nötigen Emissionsfaktoren und Aktivitätsdaten zu gewinnen – und sie stellt wichtige Lösungsansätze vor.

Mit dieser VDI 3782 Blatt 7 gelingt es, Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen durch den KFZ-Verkehr zuverlässig zu bestimmen. Betrachtet wird sowohl der fließende wie der ruhende Verkehr: Vor allem Schadstoffe aus Abgasen und Verdampfungsprozessen sowie aus Abrieb und Aufwirbelungen. Dabei werden Modellrechnungen auf Grundlage von Emissionsfaktoren und Emissionsmodellen angewendet.

Sogar die chemische Umwandlung verkehrsbedingter Schadstoffe in der Atmosphäre lässt sich so berechnen. Zudem erfahren Anwender mit der Methodik viel über den Energie- oder Kraftstoffverbrauch. Die Richtlinie beschränkt sich auf die KFZ-Emissionen aus Fahrzeugen mit Diesel- und Ottomotoren beim Betrieb mit konventionellen Kraftstoffen.

Ein wesentliches Element ist hier das Handbuch der Emissionsfaktoren (HBEFA). Es liegt aktuell in der Version 3.3 vor. In Deutschland, aber auch in Frankreich, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz wird es angewendet, um Emissionsdaten als Eingangsdaten für die Modellierung der Schadstoffbelastung zu bestimmen.

Anwendungsgebiete liegen insbesondere im Vollzug rechtlicher Regelungen und Vorschriften des Immissionsschutzes. Dies bezieht sich in erster Linie auf die EU-Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG, das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG). Beim BImSchG betrifft das vor allem die Umsetzung der 39. BImSchV und die Erstellung von regionalen oder stadtweiten Emissionskatastern und Plänen zur Luftreinhaltung. Dazu zählt auch der Einsatz der Richtlinie im Rahmen der Planungsinstrumente im Städtebau (u. a. in der Bauleitplanung oder Verkehrsentwicklungsplanung).

Herausgeber der Richtlinie VDI 3782 Blatt 7 „Umweltmeteorologie – KFZ-Emissionsbestimmung – Luftbeimengungen“ ist die VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) – Normenausschuss. Die Richtlinie erscheint im September 2018 als Entwurf in deutscher Fassung. Sie ist ab sofort zum Preis von EUR 201,60 beim Beuth Verlag erhältlich.

Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen besteht durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals. Die Einspruchsfrist endet am 31.12.2018. VDI-Richtlinien können in vielen öffentlichen Auslegestellen kostenfrei eingesehen werden.


Fachlicher Ansprechpartner im VDI: Dr. rer. nat. Harald Brünger,€ VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) – Normenausschuss, bruenger@vdi.de


Verwandte Artikel:
Klimaschutzziele im Verkehr nur mit ambitionierten Maßnahmen erreichbar (4. September 2018)
EU: CO₂-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge im Fokus (27. März 2018)
Klimaziele durch wachsende Verkehrs-Emissionen in Gefahr (3. Februar 2017)