Politik: Strategie

U-Space-Verordnung: Eigenes Verkehrssystem für Drohnen

U-Space-Verordnung
HHLA Sky industrielle Multicopter Drohne/UAS im Flug über dem Hamburger Hafen.
HHLA Sky | Thorsten Indra

[HSU Hamburg] Drohnen erhalten in der Europäischen Union per Verordnung künftig ein eigenes Verkehrssystem: den U-Space.

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt UDVeo an der Helmut-Schmidt-Universität hat Handlungsempfehlungen zum Verkehrsmanagement für Drohnen veröffentlicht, die zur Umsetzung der EU-Drohnenverordnung herangezogen werden. Damit sollen Drohnen in Gebieten mit zunehmendem Flugverkehr in Deutschland ab 2023 effizient und sicher fliegen. Gefördert wurde das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

U-Space-Verordnung

Integrierter Drohnen Kontrollstand für industrielle Multicopter Drohnen/UAS am Hamburger Hafen.
HHLA Sky | Thorsten Indra

Drohnen erhalten in der Europäischen Union per Verordnung künftig ein eigenes Verkehrssystem: den U-Space. Der U-Space ergänzt die bekannten Systeme zur Flugsicherung in der bemannten Luftfahrt. Damit in Deutsch­land U-Spaces eingerichtet werden können, müssen die europä­ischen Regularien in nationales Recht umgesetzt werden. Hierbei überlasst die U-Space-Verordnung den Mitgliedstaaten einen Gestaltungs­spielraum.

Dazu Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay, Projektleiter UDVeo, Professor für Automati­sierungs­technik an der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg: „Im Zuge der gesellschaftlichen Digitalisierung wird die Zahl komplexer und automati­sierter Drohnen-Operationen wie etwa Infrastruktur-Inspektionen, Überwach­ungs-, Such- oder Rettungseinsätze zunehmen. UDVeo erarbeitet nun klare Handlungs­empfehlungen, um den Drohnenverkehr in Deutschland gesetzlich sicher und effizient zu organisieren.“

Das Projekt UDVeo („Urbaner Drohnenverkehr effizient organisiert“) hat nun die recht­lichen, technologischen und organisatorischen Grundlagen erarbeitet, in ein Gesamt­konzept gegossen und konkrete Empfehlungen ausgesprochen, wie der U-Space in Deutschland implementiert werden soll, damit Drohnen sicher und effizient fliegen können.

Unter anderem zielen die Empfehlungen darauf ab, beispielsweise Hubschrauber mit Sicherheitsaufgaben, wie die Luftrettung oder Polizei, zu bevorrechtigen, wenn sie in einen U-Space einfliegen, sie enthalten Regeln, wie die Luftraumreservierung für Drohnen­flüge erfolgen sollte und sie unterbreiten Vorschläge zur technologischen Einrichtung von U-Spaces. Außerdem werden rechtliche Unklarheiten aufgezeigt, die vor der Umsetzung von U-Spaces in Deutschland gelöst werden müssen.

Die Projektpartner:

  • Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg
  • consider it GmbH
  • HHLA Sky GmbH
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
  • NXP Semiconductors Germany GmbH
  • Third Element Aviation GmbH
  • Workplace Solutions GmbH