Technologie: Projekte

Tri5G – Flugzeuginspektion mit autonomen Drohnen

Tri5G DHL: Flugzeuginspektion mit autonomen Fahrzeugen und Drohnen
Mit diesen Fahrzeugen wird der 5G-Einsatz in den Bereichen „Vernetztes Fahren“, „Automatisierte Drohnen“ und „Tracking, Monitoring, Internet of Things & Maintenance“ erforscht.
Foto: DHL | Jens Schlüter

[Uni Leipzig] Autonom fahrende Kleinbusse, Echtzeit-Übertragung von Ultraschalldaten aus dem Rettungs­wagen heraus ins Krankenhaus oder automatisierte Überwachung des Flughafenzauns per Roboterhund – diese und viele andere Innovationen macht die 5G-Technologie möglich. Der Nordraum Leipzig mit seinen zahlreichen Unternehmen soll durch das Projekt Trimodale 5G-Pionierregion Leipziger Nordraum (Tri5G) zur 5G-Modellregion entwickelt werden.

Das vor wenigen Monaten unter Federführung der Universität Leipzig gestartete Projekt Trimodale 5G-Pionierregion Leipziger Nordraum (Tri5G) will die Anwendungs­gebiete der 5G-Technologien hauptsächlich in der Automobilindustrie, der Express- und Mehrwertlogistik sowie im öffentlichen Personennahverkehr im Umfeld des Leipziger Flughafens konzeptuell erfassen.In dieser Woche kam das Konsortium des im vergangenen Dezember gestarteten Forschungs­projekts zusammen. Die Projektbeteiligten stellten auf dem Gelände des DHL-Hubs Leipzig innovative Geräte und Fahrzeuge vor, deren Einsatz mit der 5G-Technologie in den nächsten drei Jahren untersucht werden soll.

„In der Tri5G-Modellregion Leipziger Nordraum, der von Logistikverkehr und Automobil­produktion geprägt ist, soll ein 5G-Forschungs- und Erprobungsnetz entstehen. Damit wollen wir professionelle industrielle sowie auch behördliche 5G-Kommunikations­dienste in einer öffentlichen Mobilfunk­infrastruktur und unter realen Bedingungen testen“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Bogdan Franczyk vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig.

Das Konsortium von Tri5G setzt sich aus 11 Kernpartnern aus der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und der Wissenschaft zusammen. Gemeinsam wollen sie bis Ende des Jahres 2024 insgesamt 14 Anwendungen testen, die 5G-Technologien erfordern. Diese wurden in die Kategorien „Vernetztes Fahren“, „Automatisierte Drohnen“ und „Tracking, Monitoring, IoT & Maintenance“ unterteilt.

Beim vernetzten Fahren liegen die Schwerpunkte in der Automatisierung und Fernsteuerung von Fahrfunktionen sowie im Vernetzen von Fahrzeugen mit einer zentralen Infrastruktur via 5G. Getestet werden soll beispielsweise das autonome Fahren auf dem Flughafen­vorfeld, etwa zur Schneeräumung auf den Landebahnen (mittels Platooning) und die Erprobung von autonomen Einpark­funktionen im Parkhaus des Flughafens.

Die Forschenden und Praxispartner wollen zudem herausfinden, ob sich der Einsatz von Drohnen zur Daten­erfassung und automati­sierten Auswertung eignet. Im Fokus steht die KI-gestützte Echtzeit­daten­verarbeitung von Bildern aus Drohnen­überflügen, etwa zur Hangar-internen Inspektion von Flugzeugen auf Schäden an der Außenhaut.

In der Kategorie „Tracking, Monitoring, IoT & Maintenance“ wird untersucht, inwiefern der 5G-Mobilfunkstandard für die Outdoor-Echtzeit­spositions­erfassung geeignet ist. Einsatz­gebiete sind beispielsweise das Erfassen von beladenen Transportmitteln auf dem Flughafen­vorfeld, um die Be- und Entladung von Luft­fracht­containern effizienter planen zu können oder die Daten­übertragung aus dem Rettungs­fahrzeug zur tele­medizinischen Begutachtung.

Erste Arbeitspakete sind bereits gestartet. Zudem wird ab Juli 2022 die europaweite Ausschreibung für eine 5G-Netz­infrastruktur erwartet, welche die Grundlage für die Erprobungen der Anwendungsfälle bildet.

„Trimodal“ steht sowohl für die im Projekt untersuchten Verkehrswege Straße, Schiene und Luft als auch für die potenziellen Anwender­gruppen der zu erforschen­den Technologie aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Für eine Vernet­zung und die Nutzung der 5G-Tech­no­logie in unter­schied­­li­chen Anwen­dungs­­be­rei­chen wollen die im Konsortium vertretenen Unter­nehmen wie BMW, DHL Express sowie der Flughafen Leipzig-Halle zusammenarbeiten.

An Tri5G sind kleine und mittelständische Unternehmen, Großkonzerne, wie auch Forschungs­einrichtungen und die öffentliche Verwaltung beteiligt. Dazu gehören neben dem Konsortial­führer, dem Institut für Wirtschafts­informatik, auch das Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS) der Universität Leipzig. Weitere Partner sind die TU Dresden, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), das Amt für Wirtschafts­förderung der Stadt Leipzig, das DHL Drehkreuz Leipzig, die L-Gruppe, das BMW Group Werk Leipzig, die Kopernikus Automotive GmbH, der Flughafen Leipzig-Halle sowie die AIN GmbH. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.