Mobilität: Wissenschaft

Hightech in der Röhre: Studenten-Projekt Hyperloop

Projektstudie zu Hyperloop
Projektstudie zu Hyperloop: So kann es aussehen. Bild: Hyperloop | bearbeitet: Hochschule Emden/Leer

Studierende aus Emden und Oldenburg präsentieren Projektidee in L.A.

Menschen mit Hilfe einer Transportkapsel nahezu in Schallgeschwindigkeit von einem Ort zum anderen bringen – das ist die Idee hinter dem Projekt Hyperloop. Um seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen, hatte Tesla-Chef Elon Musk  vor zwei Jahren einen Wettbewerb ins Leben gerufen. Das Besondere: Das futuristisch anmutende Vorhaben soll von Studierenden umgesetzt werden. Unter den Teilnehmern der Endrunde des internationalen Wettbewerbs ist auch das HyperpodX-Team aus Emden und Oldenburg.

Das Prinzip: Der Hyperloop soll Passagiere in Transportkapseln durch Magnet-Schwebetechnik in einer Röhre mit bis zu 1200 Kilometer pro Stunde von San Francisco nach Los Angeles befördern. Reisen soll damit schneller, günstiger und umweltfreundlicher werden.

HyperpodX-Team | Hyperloop

Teil des HyperpodX-Teams mit Professoren vor der Fertigstellung des Pod. Bild: Hochschule Emden/Leer

Studierende aus 13 Nationen bilden das feste Kernteam von HyperpodX. Sie kommen aus dem Studiengang Engineering Physics, den die Hochschule Emden/Leer und die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam anbieten, sowie aus den Studiengängen Betriebswirtschaftslehre, Informatik und Maschinenbau. „Wir kombinieren dabei die physikalischen Effekte und Technologien mit der Realisierung des Bauteils“, so Prof. Dr. Thomas Schüning  von der Hochschule Emden/Leer, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Walter Neu  betreut.

Erster Einsatz auf Hyperloop-Teststrecke – 24 Teams konkurrieren

Die Transportkapsel, an der die Studierenden in den vergangenen Monaten gearbeitet haben, soll – zunächst ohne Passagiere – in wenigen Wochen auf einer Teststrecke in Los Angeles eingesetzt werden. Dieses Ziel verfolgten neben den Studierenden aus Emden und Oldenburg noch rund 700 Konkurrenten aus aller Welt, von denen 24 Teams in die Endrunde gelangten.

Bevor die Finalteilnehmer des Wettbewerbs am letzten Augustwochenende an den Start gehen dürfen, müssen jedoch alle Teams zuerst eine siebentägige Testphase überstehen. „Das ist eine ganz große Hürde, die wir nehmen müssen“, so Neu.  Ein wichtiges Element bei der Umsetzung ist der Einsatz extrem starker Magneten, die den Pod in der Transportröhre schweben lassen und zudem zum Bremsen genutzt werden sollen.

Bereits in der ersten Runde des Wettbewerbs im vergangenen Jahr war ein Team aus Emden und Oldenburg beteiligt. Prof. Dr. Gerhard Kreutz,  Präsident der Hochschule Emden/Leer, sprach den Studierenden und ihren Betreuern am Montag während eines Pressegesprächs seine Anerkennung aus. „Das ist ein wunderbares Beispiel für projektorientierte Lehre“, so Kreutz.

Beide Hochschulen beteiligen sich jeweils mit rund 25.000 Euro an dem insgesamt rund 250.000 Euro teuren Projekt. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur steuert 45.000 Euro bei. Weitere Sponsoren mit einer Beteiligung von rund 150.000 Euro – in Form von Bauteilen und Geld – wurden von den Studierenden eingeworben.

Die Idee, sich überhaupt an dem internationalen Wettbewerb zu beteiligen, sei ebenfalls von Studierenden gekommen, wie Neu und Schüning betonten. „Wir waren von Anfang an sehr motiviert“, so Teamleiter Alejandro Delgadillo. „Viele sagten es sei unmöglich“. Umso gespannter seien er und seine Mitstreiter nun, in L.A. das Gegenteil zu beweisen.