Infrastruktur: Projekte

Projekt „mDRONES4rivers“ in die Flugsaison gestartet

Projekt „mDRONES4rivers“
©_Luftbilderleipzig/pixabay.de

Das Projekt „mDRONES4rivers – Moderne Sensorik und luftgestützte Fernerkundung für vegetationskundliche und hydromorphologische Anwendung an Wasserstraßen“ startet in die Flugsaison. Im März werden die Projektgebiete am Rhein mit Drohnen und einem Gyrocopter beflogen. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hat neben fachlichen Aufgaben auch die Verantwortung für die Projektkoordination.

Welche Strukturen sind an den Ufern der Bundeswasserstraßen anzutreffen, wie ist deren naturschutzfachliche Wertigkeit, wie kann man diese erhalten bzw. sichern? Zur Bearbeitung derartiger Fragen braucht man hochwertige Daten. Drohnen und bemannte Leichthubschrauber (Gyrocopter) können dazu beitragen, diese schnell und flexibel zu erheben. Im anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsprojekt „mDRONES4rivers“ nutzt die BfG mit ihren Partnern dieses Potenzial, um neue Verfahren zur Auswertung und Dokumentation von Vegetation und Geländestrukturen und ihren Veränderungen zu entwickeln. Bislang war dies nur mit personell und finanziell aufwendigen Geländearbeiten möglich.

Am Projekt „mDRONES4rivers“ sind neben der BfG die Hochschule Koblenz sowie die Firmen Geocoptix GmbH und JB Hyperspectral Devices UG beteiligt. Die BfG ist während der Projektlaufzeit von 11/2018 bis 10/2021 für die Projektkoordination, Fachexpertise, Datenerhebung zu Auenvegetation und Hydromorphologie im Gelände sowie für die Datenauswertung verantwortlich.

Das laufende Projekt „mDRONES4rivers“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Die geplanten Projektgebiete befinden sich an verschiedenen Flüssen Deutschlands. Sie umfassen unter anderem Uferbereiche am Ober- und Niederrhein und einige Rheininseln zwischen Lahnstein und Bad Honnef. Dazu gehören auch die Modellprojekte im Rahmen des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“ Laubenheim, Kühkopf-Knoblochsaue und Schlüsselburg.

Die Projektgebiete sollen jedes Jahr in allen vier Jahreszeiten beflogen und aufgenommen werden, um die unterschiedlichen Zustände von Vegetation und Oberflächenstrukturen zu erfassen.

Die Vorbereitungen für die Befliegung der Projektgebiete laufen seit dem Projektstart. Eine erste gemeinsame Geländekampagne, bestehend aus Befliegung und Begehung, fand bereits im Februar 2019 in Laubenheim erfolgreich statt. Für März 2019 sind weitere Kampagnen am Rhein zwischen Koblenz und Bad Honnef geplant.

Bei einer Geländekampagne werden Vegetation und Geländeoberfläche aus der Luft erfasst – und zwar mittels unbemannter Flugsysteme (Geocoptix GmbH) und in ausgewählten Gebieten auch vom Gyrocopter aus (Hochschule Koblenz). Gleichzeitig führt die BfG am Boden eine hydromorphologische und vegetationskundliche Kartierung durch. Am Boden wird außerdem das reflektierte und einfallende Licht unterschiedlicher Landoberflächentypen mit mobilen Feldspektrometern (JB Hyperspectral Devices) gemessen. Die Bodendaten werden später mit den Daten von Drohne und Gyrocopter verglichen und sollen so Messfehler aufzeigen und korrigieren.


Weitere Informationen:


[*] Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen unter www.mfund.de.