Infrastruktur: Projekte

Mittelrhein: Abschluss­bericht zur Engpass­beseitigung vorgelegt

Mittelrhein: Beschleunigungskommission legt Abschlussbericht zur Engpassbeseitigung vor
Bild: Analogicus pixabay

[BMVD] – Der Rhein gehört zu den bedeutendsten Wasserstraßen Europas. Im Mittel­rhein­abschnitt transportieren jährlich rund 50.000 Güter­schiffe annähernd 60 Millionen Tonnen Ladung. Das ist sowohl für die Wirtschaft als auch für das Klima gut. Denn die Binnen­schiff­fahrt transportiert schwere Güter bei geringem Energie­verbrauch und hoher Umwelt­freundlichkeit. Allerdings kann die Schifffahrt ihr volles Potenzial oftmals nicht ausschöpfen, da die Mittelrhein-Strecke zwischen Budenheim und St. Goar einen abladere­levanten Engpass auf dem Weg vom Nieder- zum Oberrhein und umgekehrt darstellt. Das bedeutet, dass Schiffe an vielen Tagen im Jahr auf der gesamten Strecke nur mit weniger Ladung fahren können.

Die Beseitigung dieses Nadelöhrs zählt darum zu den wichtigsten Wasser­straßen­projekten und soll schnellst­möglich umgesetzt werden. Hierzu wurde Ende 2022 eine Beschleu­nigungs­kommission, bestehend aus Vertretern der Wasserstraßen- und Schifffahrts­verwaltung, des Bundes­verkehrs­minis­teriums, der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen, von Wirtschaft, Industrie und Binnen­schiff­fahrt sowie aus Vertretern von Natur­schutz­verbänden, eingerichtet. Aufgabe der Kommission war die Erarbeitung von Handlungs­empfehlungen für eine beschleunigte Umsetzung der Maßnahme. Der Abschluss­bericht wurde heute in Berlin an das Bundes­verkehrs­minis­terium überreicht.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Ein modernes Binnenschiff ersetzt rund 150 LKW. Insbesondere der Rhein ist damit ein äußerst effizienter Verkehrsweg – aus öko­nomischer und öko­logischer Sicht. Ich bin darum sehr dankbar für die Arbeit und Empfehlungen der Kommission, das volle Potenzial des Rheins zügiger zu heben. Um keine Zeit zu verlieren, werden die viel­versprech­ends­ten Ansätze durch die Wasserstraßen- und Schiff­fahrts­verwaltung umgehend auf den Weg gebracht. So wird eine breit angelegte Stellen­offensive zur Verstärkung des Projekt­teams gestartet. Die Prozesse im Projekt werden im Sinne einer agilen und schlag­kräftigen Projekt­organi­sation optimiert. Denn wir können es uns schlicht nicht leisten, noch länger auf die dringend benötigte Beseitigung der Engpässe zu verzichten. Ich bin weiter davon überzeugt, dass dieses Projekt im überragenden öffent­lichen Interesse liegt und werde mich weiter dafür einsetzen, dass dies auch gesetz­lich festgestellt wird.“

Die Vorschläge der Kommission behandeln insbesondere die Themen Personal und Organisation, Akzeptanz und Kommunikation sowie die Abläufe im Planungs- und Genehmi­gungs­verfahren. Aufgrund der bereits laufenden Planungen favorisiert die Kommission kurz­fristige Beschleu­nigungs­maß­nahmen, wie innovative und kreative Wege im Personal- und Projekt­management, die direkt auf das (operative) Projekt­umfeld zielen und unmittel­bare Wirkung entfalten können.


Weitere Details sowie den vollständigen Bericht der Kommission finden Sie im „Abschlussbericht der Beschleunigungskommission Mittelrhein – Zusammenfassung“.