[BMVD] – Der Rhein gehört zu den bedeutendsten Wasserstraßen Europas. Im Mittelrheinabschnitt transportieren jährlich rund 50.000 Güterschiffe annähernd 60 Millionen Tonnen Ladung. Das ist sowohl für die Wirtschaft als auch für das Klima gut. Denn die Binnenschifffahrt transportiert schwere Güter bei geringem Energieverbrauch und hoher Umweltfreundlichkeit. Allerdings kann die Schifffahrt ihr volles Potenzial oftmals nicht ausschöpfen, da die Mittelrhein-Strecke zwischen Budenheim und St. Goar einen abladerelevanten Engpass auf dem Weg vom Nieder- zum Oberrhein und umgekehrt darstellt. Das bedeutet, dass Schiffe an vielen Tagen im Jahr auf der gesamten Strecke nur mit weniger Ladung fahren können.
Die Beseitigung dieses Nadelöhrs zählt darum zu den wichtigsten Wasserstraßenprojekten und soll schnellstmöglich umgesetzt werden. Hierzu wurde Ende 2022 eine Beschleunigungskommission, bestehend aus Vertretern der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, des Bundesverkehrsministeriums, der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen, von Wirtschaft, Industrie und Binnenschifffahrt sowie aus Vertretern von Naturschutzverbänden, eingerichtet. Aufgabe der Kommission war die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für eine beschleunigte Umsetzung der Maßnahme. Der Abschlussbericht wurde heute in Berlin an das Bundesverkehrsministerium überreicht.
Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Ein modernes Binnenschiff ersetzt rund 150 LKW. Insbesondere der Rhein ist damit ein äußerst effizienter Verkehrsweg – aus ökonomischer und ökologischer Sicht. Ich bin darum sehr dankbar für die Arbeit und Empfehlungen der Kommission, das volle Potenzial des Rheins zügiger zu heben. Um keine Zeit zu verlieren, werden die vielversprechendsten Ansätze durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung umgehend auf den Weg gebracht. So wird eine breit angelegte Stellenoffensive zur Verstärkung des Projektteams gestartet. Die Prozesse im Projekt werden im Sinne einer agilen und schlagkräftigen Projektorganisation optimiert. Denn wir können es uns schlicht nicht leisten, noch länger auf die dringend benötigte Beseitigung der Engpässe zu verzichten. Ich bin weiter davon überzeugt, dass dieses Projekt im überragenden öffentlichen Interesse liegt und werde mich weiter dafür einsetzen, dass dies auch gesetzlich festgestellt wird.“
Die Vorschläge der Kommission behandeln insbesondere die Themen Personal und Organisation, Akzeptanz und Kommunikation sowie die Abläufe im Planungs- und Genehmigungsverfahren. Aufgrund der bereits laufenden Planungen favorisiert die Kommission kurzfristige Beschleunigungsmaßnahmen, wie innovative und kreative Wege im Personal- und Projektmanagement, die direkt auf das (operative) Projektumfeld zielen und unmittelbare Wirkung entfalten können.
Weitere Details sowie den vollständigen Bericht der Kommission finden Sie im „Abschlussbericht der Beschleunigungskommission Mittelrhein – Zusammenfassung“.