Die Digitalisierung in den deutschen Seehäfen hat bereits frühzeitig in den 1970er Jahren bei der Abfertigung von Containern begonnen. Gegenwärtig ist die Automatisierung und Digitalisierung nicht nur weiter fortgeschritten, sondern ermöglicht die Vernetzung bislang getrennter Geschäftsbereiche. Der Megatrend Digitalisierung konfrontiert die maritime Branche dabei nicht nur mit der Frage der Neugestaltung von Geschäftsprozessen im Zuge der Einführung digitaler Technologien, sondern auch mit der Frage der Qualifizierung der Beschäftigten, denn: Ob und in welchen Geschäfts- und Arbeitsprozessen Digitalisierung stattfinden kann, hängt in hohem Maße von der Qualifikationsstruktur der Beschäftigten ab. Qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind die zentrale Voraussetzung betrieblicher Veränderungsprozesse. Hier klinkt sich das Maridal-Projekt ein.
Die notwendige Gleichzeitigkeit von Digitalisierung und Qualifizierung aufgreifend, hat das vom BMBF geförderte Verbundprojekt Maridal (www.maridal.de) vor exakt einem Jahr, im Dezember 2017, seine Arbeit aufgenommen. Ziel von Maridal ist es, ein regionales, branchenbezogenes maritimes Transfernetzwerk zu etablieren, das Aktivitäten im Sinne eines „digitalen Lotsen“ in den Anwendungsfeldern „digitalisierte maritime Lieferkette“, „Smart Shipping“ und „digitaler Hafen“ anstößt.
Maridal ist mit 9 Partnern aus den Bereichen Schifffahrt, Logistik, Hafen, Informationstechnik und Bildung gestartet. Das Projekt wird von der BALance Technology Consulting GmbH koordiniert. Die beteiligten Projektpartner sind: Universität Bremen, die Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, das Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA), M.I.T e-Solutions GmbH und das maritime Kompetenzzentrum (ma-co) sowie die betrieblichen Praxispartner Logistik Service Agentur GmbH (LSA), Deutsche GVZ Gesellschaft mbH (DGG) und Safebridge GmbH. Nach einer Aufbauphase soll dieses Netzwerk über einen Zeitraum von 4 Jahren kontinuierlich ausgebaut werden.
Im Zuge der Digitalisierung wandeln sich die Arbeits- und Geschäftsprozesse. In den drei Anwendungsbereichen maritime Lieferketten, digitaler Hafen und Smart Shipping stellen sich für Fach- und Führungskräfte neue Herausforderungen. Daher steht im Maridal-Projekt die Verknüpfung von Lernen und Arbeiten in der maritimen Wirtschaft im Mittelpunkt. Im BMBF-Programm „Transfernetzwerken Digitales Lernen in der Beruflichen Bildung“ thematisiert Maridal die Bereiche
- digitale maritime Lieferketten,
- digitaler Hafen und
- Smart Shipping.
Die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprozessen in Unternehmen setzt bei den Beschäftigten ein entsprechendes Knowhow voraus. Maridal identifiziert Kompetenzbedarfe und entwickelt in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Konzepte für die betriebliche Weiterbildung.
Nach einer Anforderungsanalyse werden Konzepte und Anwendungen für das digitale Lernen entwickelt. Dazu gehören unter anderem mediengestützte Lehr- und Lernszenarien, die sich an den jeweiligen Arbeitsprozessen orientieren. Maridal wird den Netzwerkpartnern digitale Inhalte zur Verfügung stellen und auch den Austausch zwischen den Partnern fördern.
Die wachsende Bedeutung von digitaler Bildung spiegelt sich auch im Rahmen der LEARNTEC Fachmesse für digitale Bildung und des europaweit renommierten Kongresses in Karlsruhe deutlich wider. Vom 29. bis 31. Januar 2019 treffen sich zum 27. Mal die Bildungsexperten und Entscheider aller Wirtschaftsbranchen sowie öffentlicher Träger. Nahezu alle relevanten Anbieter digitaler Bildung sind auf der LEARNTEC vertreten. Das Besondere an der LEARNTEC ist die Kombination von Kongress und Fachmesse. Die LEARNTEC zeigt IT-gestützte Lernmethoden, -technologien und Best-Practices im lebenslangen Lernen: betriebliche, schulische und Hochschul-Wissensvermittlung. Auf der LEARNTEC treffen Sie konzentriert an drei Messetagen auf ein hochqualifiziertes Fachpublikum aus der E-Learning Anwender- und Bildungsbranche.
Messeprogramm | Kongressprogramm
Verwandte Artikel:
– Edutainment-App „Martina“ zur Weiterbildung in der Logistik (31. Juli 2018)
– WU Wien: Berufsbegleitende Lehrgänge und Zertifikatskurse (20. Juni 2018)
– Weltbank-Studie: Der Logistik fehlen die Fachkräfte (1. September 2017)
