Mobilität: Projekte

Heidekrautbahn: Wasser­stoff in Branden­burgs Zug­verkehr ab 2024

Heidekrautbahn: Bahn frei für Wasserstoff im Brandenburger Zugverkehr
Mireo Plus H auf der Heidekrautbahn
© NEB | Christian Bedeschinski | Siemens Mobility

[NEB | Siemens Mobility] – Mit regional erzeugtem, grünem Wasserstoff aus erneuerbarer Windenergie könnten zukünftig Eisenbahnen in Brandenburg betrieben werden – so die Vision eines Pilotprojekts für emissionsfreien Schienenverkehr auf der Heidekrautbahn der Niederbarnimer Eisenbahn.

Der Landkreis Barnim hat im Jahr 2008 seine Null-Emissions-Strategie verabschiedet. Wesentliche Elemente der Strategie sind unter anderem der Einsatz erneuerbarer Energien und CO2-freie Mobilität auf kommunaler und regionaler Ebene. Der Wasserstoff- bzw. Brennstoff­zell­technologie kommt auf Grund des vorhandenen Wind­angebots in der Region eine Schlüsselrolle zu. Der Landkreis Barnim hat mehrere Projekte im Personennah- und Wirtschaftsverkehr identifiziert, die zeitnah auf Wasserstoff- bzw. Brennstoff­zell­technologie umgestellt werden könnten – darunter die Heidekrautbahn (RB27), die von der Niederbarnimer Eisenbahn betrieben wird.

H2 Heidekrautbahn

Grafik_Wasserstoffkreislauf_NEB-AG

Zukünftig könnten dort anstelle der bisherigen diesel­betriebenen Fahrzeuge neuartige wasserstoff­betriebene Personen­triebwagen verkehren. Durch Elektrolyse soll Strom aus lokaler Windkraft gewonnen und als Wasserstoff gespeichert werden. Aus dem Wasserstoff wird direkt in den Zügen Strom für den Betrieb der Züge der RB27 gewonnen. Beim Fahren entsteht als Abfall­produkt nur Wasser. Damit sind signifikante Einsparungen von CO2 und Diesel möglich. Zudem sind Wasserstoffzüge auf Grund ihres Elektroantriebs äußerst geräuscharm. Der CO2-neutrale Treibstoff für die neuen Züge würde von ENERTRAG in einem Wasser­stoffwerk, ähnlich dem bekannten Hybrid­kraftwerk, in unmittelbarer Nähe hergestellt.

Neben neuen Triebwagen auf der Heidekrautbahn (RB27) könnten im Landkreis Barnim auch Busse im ÖPNV sowie Abfall­sammel­fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb eingesetzt werden. Die Vision eines komplett CO2-freien Schienenverkehrs rückt damit in greifbare Nähe. Gleichzeitig würde mit diesem Projekt die Zielsetzung des Landes Brandenburg hinsichtlich einer CO2-Emissions­minderung im Mobilitäts­bereich unterstützt und ein Beispiel für andere Landkreise gegeben. Voraussichtlich können wasser­stoff­betriebene Fahrzeuge auf der Heidekrautbahn (RB27) ab Dezember 2024 starten.


Die an dem Pilotprojekt beteiligten Partner:

  • die Niederbarnimer Eisenbahn-AG, deren Tochtergesellschaft NEB Betriebsgesellschaft mbH den Zugbetrieb auf der Heidekrautbahn (RB27) sowie 10 weiteren Regionalbahnlinien in sieben Brandenburger Landkreisen durchführt
  • die ENERTRAG SE, die Windkraft- und PV-Anlagen u. a. in Brandenburg betreibt
  • die landkreiseigene Unternehmensgruppe Kreiswerke Barnim GmbH (KWB)
  • die ebenfalls landkreiseigene Barnimer Busgesellschaft mbH (BBG)
  • das Wasserstoff- und Speicherforschungszentrum der BTU Cottbus-Senftenberg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), die das Pilotprojekt wissenschaftlich begleiten
  • der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)