Politik: Strategie

Gasunie wird weiteres Stiftungsmitglied bei H2Global

Gasunie wird weiteres Stiftungsmitglied bei H2Global
Symbolbild Gasleitung: Jens Tischler | pixabay

[H2Global] Nach Europas Megahafen Port of Antwerp-Bruges und dem französischen IPP-Unternehmen Total Eren tritt nun der niederländische Infrastruktur-Riese Gasunie der H2Global-Stiftung bei. Das Unternehmen will mit den Projekten HyPerLink und AquaDuctus bis zu einer Million Tonnen grünen Wasserstoff jährlich zwischen Dänemark und Niederlande über Norddeutschland transportieren.

Das niederländische Gas-Infrastruktur-Unternehmen Gasunie tritt der deutschen H2Global-Stiftung bei, die seit Herbst 2021 mit Hochdruck den Markthochlauf von grünem Wasserstoff vorantreibt. Der Beitritt als Stiftungsmitglied unterstreicht den gemeinschaft­lichen europäischen Willen, den Energiemarkt mittel- und langfristig zu transformieren.

Gasunie wird weiteres Stiftungsmitglied bei H2Global

Gasunie-Projekte HyPerLink und AquaDuctus. Grafik: Gasunie

Künftig wird Gasunie sein Knowhow in Sachen Transport, Speicherung und Import von grünem Wasserstoff als neustes Mitglied in die H2Global-Stiftung einbringen. Gasunie entwickelt bereits ein Wasserstoffnetz, genannt HyPerLink, das Dänemark und die Niederlande über Norddeutschland hinweg verbindet. Darüber hinaus realisiert Gasunie in Kooperation mit anderen Unternehmen das Leitungsprojekt AquaDuctus, das bis zu einer Million Tonnen grünen Wasserstoff jährlich direkt vom Produktionsort in der Nordsee zum Festland transportieren soll.

Die rasant an Bedeutung gewinnende H2Global-Stiftung unterstützt den Markthochlauf von grünem Wasserstoff und will so zur Dekarbonisierung der Wirtschaft ebenso beitragen wie zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstufen aus Russland. Dafür fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die künftige Bereitstellung von grünem Wasserstoff durch die H2Global-Initiative mit 900 Millionen Euro. Das BMWK stellt der HINT.CO GmbH, einem Tochterunternehmen der H2Global-Stiftung, Mittel für den wettbewerbsbasierten Doppelauktionsmechanismus bereit, die als Intermediär zwischen Angebot- und Nachfrage agiert.

Gasunie hat sich die Energiewende zum Ziel gesetzt und entwickelt sich dafür aktuell von der Gasdrehscheibe Nordwesteuropas zum Anbieter für Infrastrukturlösungen. Beim Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff zählt Gasunie bereits zu den führenden Unternehmen in Europa. „Mit zahlreichen anstehenden Projekten rund um den Transport, der Import und die Speicherung von Wasserstoff gehört Gasunie zu den wichtigsten europäischen Playern im Kontext der dringend benötigten Energiewende“, erklärt H2Global-Vorstand Markus Exenberger anlässlich des Stiftungs-Beitritts. „Im Dienst des Klimaschutzes und der sicherheitspolitisch bedeutsamen Versorgungsunabhängigkeit wächst Europa noch einmal auf völlig neue Weise zusammen. Das gilt auch für unsere Stiftung, die den Markt für grünen Wasserstoff und seine Derivate über Landesgrenzen hinaus fördern will und zum länderübergreifenden Ziel erklärt hat.“

Gasunie ist das jüngste einer ganzen Reihe von prominenten europäischen Stiftungs­mitgliedern. Zuletzt haben sich mehrere Unternehmen zu den gemeinsamen Zielen der H2Global-Stiftung bekannt. Neben deutschen Unternehmen wie Siemens Energy Global GmbH, die Thyssenkrupp AG oder die Deutsche Bank AG haben sich jüngst auch europäische Unternehmen wie der Mega-Hafen Port of Antwerp-Bruges oder das französische IPP-Unternehmen für erneuerbare Energien Total Eren der Stiftung angeschlossen.

Exenberger: „Noch ist es nicht möglich, sämtliche benötigte Energie aus hiesigen erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Zudem liegen die Preise für PtX-Produkte deutlich über denen fossiler Brennstoffe. Trotz dieser Schieflage schon jetzt einen Markthochlauf für grünen Wasserstoff herzustellen, bleibt deshalb vordringlichstes Ziel von H2Global und aller beteiligter Unternehmen.“ Hierfür auktioniert ein Intermediär grünen Wasserstoff und Derivate zu einem möglichst günstigen Preis und verkauft diesen anschließend in Deutschland und Europa an den Höchstbietenden. Der voraussichtlich anfallende negative Differenzbetrag kann durch den Förderzuschuss des BMWK ausgeglichen werden.

Durch den Beitritt zur H2Global-Stiftung verbessert Gasunie die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und dem Privatsektor. „Die Zusammenarbeit entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette ist entscheidend für die erforderliche Skalierung. Neben Transport, Speicherung und Import braucht es die lokale Produktion von Wasserstoff – sowohl an Land als auch auf See. Nur so lässt sich die industrielle Nachfrage bedienen und die bei Markthöchläufen typische Henne-und-Ei-Situation lösen“, sagt Han Fennema, Vorstandsvorsitzender von Gasunie.