[UDE] – CO2, NOx und Feinstaub und die deswegen drohenden Fahrverbote: Der Autoverkehr sorgt in vielen Städten für dicke Luft. Als besonders belastend gelten Dieselabgase, wie sie beispielsweise die meisten Taxis ausstoßen. E-Autos wären für diese Branche sinnvoll. Doch wie tanken sie Strom, wenn sie an öffentlichen Plätzen stehen und nach und nach vorrücken?
Kabelgebundene Ladesäulen fallen hier als Lösung aus. Der Lehrstuhl für Internationales Automobilmanagement der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat mit sechs Partnern nun ein Pilotprojekt gestartet: das kabellose „Taxi-Lade-Konzept für den öffentlichen Raum“ – kurz: TALAKO. Es läuft drei Jahre und wird durch das Bundeswirtschaftsministerium mit zwei Millionen Euro gefördert.
„Unser Konzept funktioniert mittels induktivem Ladestreifen. Dieser ist unterirdisch in die Taxi-Warteschlange integriert“, erklärt Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Heike Proff. Getestet wird das System zunächst in den kommenden sechs Monaten bei einem Taxiunternehmen in Mülheim/Ruhr. Hier entsteht eine Prototyp-Anlage, anschließend wird eine Pilotanlage in Köln aufgebaut. Auf dieser können bis zu sechs E-Taxis gleichzeitig kabellos geladen werden.
Neben der Universität Wuppertal, der Stadt Köln, dem Ingenieurdienstleister Intis, der RheinEnergie AG und dem TaxiRuf (Köln) gehört auch der englische Fahrzeughersteller LEVC zum Konsortium. „LEVC ist ein Pionier auf dem Gebiet von Taxi-Elektrofahrzeugen und stellt die für London typischen Black Cabs her“, sagt Projektkoordinator Gregor Szybisty. „In Mülheim betreibt Taxi Stephany bereits einen LEVC. Dieser hat eine elektrische Reichweite von 130 km und kann sie bei Bedarf um 500 km verlängern, da ein Range-Extender an Bord ist.“ Die Kooperation mit den Engländern soll nicht die einzige bleiben, das Projektteam versucht, weitere Fahrzeughersteller für das Projekt zu gewinnen.
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