[FIR e.V.| RWTH Aachen] – Um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie geht es in dem im September 2022 gestarteten Forschungsprojekt „DiSerHub“. Fünf Projektpartner wollen den Strukturwandel von Unternehmen der Automobilindustrie mit Wissenstransfer und Vernetzungsangeboten unterstützen, Dazu bauen sie den Transformationshub als digitale Informations- und Austauschplattform aus und sind darüber hinaus auch in deutschlandweiten regionalen Hubs für alle am Wertschöpfungsprozess beteiligten Akteure standortnah zu erreichen.
Mit einem nachhaltigen Transformationskonzept sowie gezieltem Wissenstransfer innerhalb eines digitalen Hubs wollen fünf Projektpartner dieses Ziel erreichen und haben sich dazu in einem bundesweit aktiven Transformationshub zusammengeschlossen: Das FIR an der RWTH Aachen als Konsortialführer, die Universität Paderborn mit dem Heinz Nixdorf Institut und dem SICP – Software Innovation Campus Paderborn, das An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH (TUCed), Chemnitz, das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), Geislingen, sowie die Fraunhofer-Allianz autoMOBILproduktion, Chemnitz. Gemeinsam wollen sie die nachhaltigere Nutzung von Automobilen mithilfe digitaler Services und Geschäftsmodelle fördern.
Der Transformationshub dient als Plattform für den Austausch aller in den Wertschöpfungsprozess der Nutzungsphase involvierten Akteur:innen. Mit Wissenstransfer und Vernetzung soll er dazu beitragen, die beteiligten Unternehmen beim notwendigen Wandel vom Fahrzeughersteller zum Mobilitätsanbieter zu unterstützen. DiSerHub wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für den Zeitraum von drei Jahren gefördert.
Zur Förderung der digitalen Transformation sowie zur Unterstützung des Wandels hin zu einem digitalen Lösungsanbieter wollen die Partner das erforderliche Wissen gebündelt und niederschwellig aufbereiten. Auf Basis ihrer gemeinsamen Expertise erarbeiten sie dafür den Transformationshub als Informations- und Austauschplattform, auf der sie ihre Forschungsergebnisse zusammentragen. Der Transformationshub soll zukünftig als erste Anlaufstelle für Fachwissen und Best Practices im Bereich digitaler Services und Geschäftsmodelle für die nachhaltigere Nutzung von Automobilen dienen. Geplant sind zudem verschiedene Online-, Live- und Print-Formate wie Podcasts, Blogs, Whitepaper und Veranstaltungen.
„Das traditionell produktzentrierte Geschäftsmodell der Automobilindustrie wird in Zukunft nicht mehr tragfähig sein. Die optimale, möglichst individuelle Mobilitätslösung für den Kunden steht im Vordergrund. Das erfordert einen tiefgreifenden Wandel in der deutschen Automobilindustrie, den wir im Projekt DiSerHub mit Knowhow, Verfahren und Tools zu digitalen Geschäftsmodellen und -Services fördern wollen. Mit dem Konzept von bundesweit verfügbaren Hubs gewährleisten wir einerseits die einfache Zugänglichkeit zu Wissen sowie die Nähe zu regionalen Stakeholdern. Andererseits nutzen wir die Synergien, die sich aus den verschiedenen Schwerpunkten der beteiligten Entitäten ergeben“, so Dr. Lennard Holst, Bereichsleiter Dienstleistungsmanagement am FIR.
Die Projektpartner ergänzen sich bei ihrem Vorhaben sowohl inhaltlich als auch geografisch: Jeder von ihnen entwickelt in verschiedenen Regionen Deutschlands einen lokalen Hub-Standort zum Aufbau von Informations- und Service-Strukturen, um regionale Akteur:innen zu unterstützen. Angesprochen sind Zulieferunternehmen und Software-Entwickler genauso wie Werkstätten, Tankstellen und Autohändler bis hin zum öffentlichen Nahverkehr.
Das FIR an der RWTH Aachen übernimmt als Konsortialführer die Koordination sowie das Management und agiert zudem als „Hub West“ für die Automobilregion Nordrhein-Westfalen (Rheinland) und Rheinland-Pfalz. Die Universität Paderborn bildet mit dem Heinz Nixdorf Institut und dem SICP – Software Innovation Campus Paderborn den „Hub Nord“ für Nordrhein-Westfalen (Ostwestfalen) und Niedersachsen. Das An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH (TUCed) steht für den „Hub Ost“ in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Als „Hub Südwest“ für die Automobilregion Baden-Württemberg und Hessen platziert sich das Institut für Automobilwirtschaft (IfA). Die Fraunhofer-Allianz autoMOBILproduktion steht als „Hub Südost“ für die Region Bayern.