Infrastruktur: Projekte

DiMAP – Städte und Landesbetriebe führen digitale Kreuzung ein

DiMAP – Städte und Landesbetriebe führen die digitale Kreuzung ein
Symbolbild: Pixaline | pixabay

[OCA] Der Städteverband OCA e.V. (Open Traffic Systems City Association) startete zum Jahresbeginn 2021 das mFUND-Projekt „DiMAP“ mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Projekt widmet sich der Digitalisierung von Kreuzungstopologien und -geometrien für den Regelbetrieb kooperativer Verkehrssysteme.

Im Fokus stehen die Erstellung harmonisierter Spezifikationen sowie die Beschreibung organisatorischer Prozesse hinsichtlich der Erstellung, Bereitstellung und Qualitätssicherung dieser digitalen Kreuzungsinformationen.

„Mobilität spielt sich heute auf einem Flickenteppich verstreuter Teilsysteme unterschiedlicher Interessensgruppen ab“, so Anton Bauer vom Städteverband OCA e.V. „Systeme, die die Mobilität der Verkehrsteilnehmer unterstützen sollen, wie z.B. die städtische Verkehrslenkung und kommerzielle Navigationslösungen, sind noch zu selten betreiberübergreifend vernetzt, haben keine gemeinsame Datengrundlage und basieren größtenteils auf herstellerspezifischen und inkompatiblen Lösungen. Eine gemeinsame Datengrundlage kann die Einführung innovativer Dienste und Systeme, die Emissionen verringern und die Verkehrssicherheit erhöhen erheblich erleichern.“

Im Fokus des durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Projekts DiMAP stehen eine deutschlandweite, harmonisierte Spezifikation von Daten bezogen auf Kreuzungstopologien und -geometrien (sog. MAP-Daten) in Anlehnung an geltende Regulierungen, Standards und Normen unter Berücksichtigung kommunaler Anforderungen sowie eine Beschreibung der Prozesse zur Erhebung, Verarbeitung und Pflege der Daten.

Des Weiteren soll ein Konzept erstellt werden, das die organisatorischen, rechtlichen und wettbewerblichen Voraussetzungen für den Betrieb einer Clearingstelle mit dem Ziel der permanenten Verbesserung der Datenqualität definiert. Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung und Empfehlungen zur Behebung von Organisations- und Prozess-Ineffizienzen werden das Projekt abrunden.

Damit wird die Bereitstellung und Qualitätssicherung von digitalen Kreuzungsinformationen (sog. MAP-Daten) ermöglicht, um einen deutschlandweiten Regelbetrieb kooperativer Verkehrssysteme sowie digitale Vorrangschaltungen für den ÖPNV und Einsatzfahrzeuge und eine verbesserte Abwicklung anderer Verkehrsträger (Radfahrer, Fußgänger) gewährleisten zu können. Der eingerichtete Prozess der Datenbereitstellung, Veredlung, Qualitätssicherung und Anwendung in kooperativen Systemen dient einer effizienteren, umweltverträglicheren, sichereren und nachhaltigeren Mobilität. Die Spezifikationen werden von der OCA nach Abschluss des Projektes veröffentlicht und stehen allen Beteiligten zur Verfügung, um eine deutschlandweite Anwendung zu gewährleisten.


Die OCA – Open Traffic Systems City Association e.V. ist ein im Jahre 1999 gegründeter Verband öffentlicher Baulastträger und Betreiber in der Straßenverkehrstechnik, der die Belange aller öffentlichen Verwaltungen bei der Entwicklung offener Standards für Lichtsignalanlagen, Verkehrsrechner und Verkehrsleitzentralen nachhaltig vertritt. Die Mitgliedschaft in der OCA, verbunden mit der Einbringung der spezifischen Anforderungen jedes Mitglieds an den Bau und Betrieb der Anlagen, stärkt die Position der öffentlichen Verwaltung insgesamt. Derzeit hat die OCA Mitglieder aus 40 Mitgliedsstädten und Bundesländern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.