Mobilität: Projekte

INK 2016: Barrierefreiheit für Sehbeeinträchtigte im ÖPNV

Barrierefreiheit im ÖPNV
Foto: TAF mobile | ThinkstockPhotos

Forschungsprojekt „Indoor Navigation und Kommunikation im ÖPNV für Blinde und sehbeeinträchtigte Personen“ gestartet

Die Technische Universität in Graz, das Institut für Navigation und Projektpartner wie der Jenaer IT-Dienstleister TAF mobile haben ein Forschungsprojekt zur Thematik „Mobilität der Zukunft: Personenmobilität innovativ gestalten, Verkehrsinfrastruktur gemeinsam entwickeln“ gestartet.

Projektziel ist es, für Personen mit Sehbeeinträchtigungen mittels einer autonomen Positionierung und Navigation der Person sowie der Information der Position und Route der öffentlichen Verkehrsmittel die Mobilitätseinschränkungen stark zu vermindern.

Daten blindengerecht mit zuverlässiger Personennavigation vereinen

Aktuell existiert noch kein System, das Daten des öffentlichen Verkehrs mit zuverlässiger Personennavigation in einer blindengerechten Anwendung vereint. Im Zuge von INK 2016 soll eine solche Anwendung aus teilweise in Vorprojekten wie „ways4all“ entwickelten Modulen für den mobilen Massenmarkt erstellt werden, die weitgehend unabhängig von baulichen Gegebenheiten und vorhandener Infrastruktur arbeitet und international einsetzbar ist.

Das Projekt-Konsortium wird bis März 2018 an der Lösung arbeiten. TAF mobile liefert dabei fundiertes Knowhow zu barrierefreien mobilen Lösungen mit maximaler Reichweite, optimiert für nahezu alle Mobilfunkgeräte des deutschen Marktes. In allen Anwendungen können Komponenten wie mPayment, Ticketing, Abfahrtszeiten in Echtzeit, barrierefreie Benutzeroberflächen sowie flexible Abrechnungsmodelle integriert werden.

„Über ein sehbehindertengerechtes Interface soll es blinden Menschen ermöglicht werden, eigenständig und sicher öffentliche Nahverkehrsmittel zu benutzen und sich in komplexen Umsteigebauwerken zu orientieren“, so Jörg Wagner,  Geschäftsführer der TAF mobile GmbH. „Als Partner des Projektes INK 2016 unterstützen wir die EU-Richtlinien 2022 für vollständige Barrierefreiheit im europäischen Stadtverkehr.“

EU-Strategie zur Barrierefreiheit im ÖPNV

Nach EU-Richtlinien sollen bis 2022 Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für vollständige Barrierefreiheit sorgen. Die Europäische Kommission hat eine „Europäische Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderung 2010-2020: Erneuertes Engagement für ein barrierefreies Europa“ verabschiedet. Die Strategie zeigt auf, was von Seiten der EU und ihrer Mitgliedstaaten zu tun ist, damit Menschen mit Behinderungen ihre Rechte uneingeschränkt wahrnehmen können. Konkret soll eine vollständige Barrierefreiheit im europäischen Stadtverkehr bis 2022 gewährleistet werden.


Projektbeschreibung der TU Graz – TAF mobile Webseite

Mehr zum Thema

Steffen Axer, Jörg Belz, Kathrin Leske, Bernhard Friedrich, Tobias Hesse, Mark Vollrath:  Navigation of blind and visually impaired people – Smartphone-assisted navigation and crossing of signalized intersections using Car2x Communication technologies. In: International Transportation  (67) 2015 | 1, p. 48-51 – PDF

Lars Schnieder, Werner Bischof: Smart-phone assisted travel assistance for passengers with reduced mobility. In: International Transportation (67) 2015 | 2, p. 46-48 – PDF