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Australien: Entwicklung einer trilateralen Wasserstoff-Drehscheibe

Australien: Entwicklung einer trilateralen Wasserstoff-Drehscheibe
Australien mit Regionen Sydney, Melbourne und Brisbane an der Westküste.
Basis: NASA-Foto

[Port of Rotterdam] – 2020 initiierte HySupply eine wichtige Partnerschaft zwischen Australien und Deutschland, mit dem Zweck, die Durchführbarkeit einer grünen Wasserstoff­lieferkette zwischen den beiden Ländern zu überprüfen. Der Rotterdamer Hafen, der größte Hafen Europas und der größte Einzelhafen, der Deutschland mit Energie und Kraftstoffen versorgt, war Teil dieser Studie und hatte 2021 auch eine Studie über die spezifischen Lieferketten für Wasserstoff von Westaustralien nach Rotterdam gestartet.

Durch die aktuelle geopolitische Lage ist Deutschland noch mehr darum bemüht, einen Ersatz für über den Hafen von Rotterdam über die Ruhr nach Nordrhein-Westfalen gelangende Kohle und Öl zu finden, und zwar in Form von grünem Wasserstoff.

Die heutige Ankündigung ist der nächste Schritt in dieser trilateralen Beziehung. Es handelt sich um die Entwicklung einer trilateralen Wasserstoff-Drehscheibe, mit dem Namen TrHyHub, die darauf abzielt, die Entwicklung einer Wasserstoff-Drehscheibe für die lokale Nutzung zu unterstützen und den Wasserstoffexport aus dem strategischen Industriegebiet Oakajee (Strategic Industrial Area – SIA) im Mittleren Westen von West-Australien zu beschleunigen, das über einige der besten erneuerbaren Energieressourcen in Australien verfügt und damit zu einem der größten Wasserstoff­produktions­gebiete der Welt werden kann. Darüber hinaus möchte die Region zu einer Drehscheibe für gemeinsame Forschung und Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen beider Kontinente werden.

Die gemeinsame Studie wird von der westaustralischen Mid-West Port Authority, dem Rotterdamer Hafen und dem deutschen Fraunhofer-Institut für Solare Energie­systeme (Institute for Solar Energy Systems – ISE) durchgeführt, die weltweit führende innovative Technologie­lösungen einbringen werden, um die Produktion und den Export von Wasserstoff nach Europa noch vor Ende dieses Jahrzehnts zu beschleunigen.

Die gemeinsame Studie zu Export-Lieferketten (Joint Export Supply Chain Study) hat folgende Ziele:

  1. Durchführung von Grundlagenstudien, die erforderlich sind, damit Oakajee ein zukünftiger industrieller Wasserstoff-Hafenkomplex (Industrial Hydrogen Port Complex) von Weltformat werden kann, der Wasserstoff und Derivate für den lokalen Gebrauch und den Export liefert.
  2. Untersuchung des gesamten Wasserstoffproduktionspotenzials der australischen Region Mittlerer Westen, um die Eignung von Oakajee als bester Standort für die Entwicklung des weltweit größten integrierten Wasserstoff-Hafenkomplexes zu unterstützen.
  3. Untersuchung der technisch-wirtschaftlichen Umsetzbarkeit innovativer Technologie­lösungen, die Exporte aus der australischen Region Mittlerer Westen bis 2027 beschleunigen können.
  4. Abgabe eines an die Befürworter von WA-Wasserstoff gerichteten überzeugenden Signals, dass es in Nordwesteuropa ein großes Abnahmepotenzial gibt.
  5. Stimulierung der trinationalen Forschung und Entwicklung im Bereich der Wasserstofftechnologie.
  6. Schaffung eines attraktiven Investitions- und Entwicklungsumfelds für australische und europäische Wasserstoff­unternehmen.

Das westaustralische Ministerium für Wasserstoff­industrie, das deutsche Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das nieder­ländische Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik begrüßen den Start dieser gemeinsamen Studie und die Tatsache, dass die Verwirklichung einer zukünftigen grünen Wasserstoff­versorgungskette von West-Australien nach Deutschland und in die Niederlande einen weiteren Schritt näher rückt.