Politik: Strategie

Amstetten (AT): Wie ein regionales Mobilitätslabor aussehen kann

Amstetten: Wie ein regionales Mobilitätslabor aussehen kann
Bild: FH St. Pölten | Mayur Kumargowda

[FH St. Pölten] – Die Stadtgemeinde Amstetten erarbeitet gemeinsam mit der Fachhochschule St. Pölten unter dem Titel „AM.mobility.lab“, wie ein Mobilitätslabor für die Region Amstetten aussehen könnte. Ziel ist es, unterstützende Strukturen zu entwickeln, die eine nachhaltige Personen- und Gütermobilität innerhalb der Region „Wirtschaftsraum Amstetten“ fördern. Der „Wirtschaftsraum Amstetten“ ist ein interkommunaler Zusammenschluss der Stadtgemeinde Amstetten und der 13 Umlandgemeinden. Bei einer Zukunftswerkstatt im Rathaussaal in Amstetten arbeiteten Stakeholder*innen aus verschiedensten Bereichen an möglichen Lösungen für regionale Mobilitätsherausforderungen.

Mit kreativen Methoden haben die Beteiligten in einem intensiven Miteinander Handlungsfelder für ein künftiges Mobilitätslabor identifiziert. Teilgenommen haben Vertreter*innen von Unternehmen, aus der Verwaltung, dem Gesundheits- und Sozialbereich, Verkehrsplaner*innen und wichtige Multiplikator*innen aus der Region.

„Das Mobilitätslabor könnte nicht nur als Initiator und Multiplikator für Ideen rund um nachhaltig ausgerichtete Alltagsmobilität fungieren, sondern u. a. auch als Vernetzer von Wirtschaft, Gesundheits-, Sozial-, Kultur- und Bildungsbereich. Es könnte dazu beitragen, die nötigen Daten für eine langfristig ausgelegte Verkehrsplanung zusammenzuführen bzw. laufend zu ergänzen“, erklärt Alexandra Anderluh, Senior Researcher am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten, die das Projekt zum Entwickeln des Mobilitätslabors Amstetten leitet.

Labor für gemeinsame Mobilitätsplanung
Zudem könnte das Labor Personen- und Gütermobilität gleichermaßen berücksichtigen, alle involvierten Stakeholder*innen kontinuierlich an einen Tisch holen sowie gleichzeitig Schritte zu einer intensiven Bürger*innenbeteiligung auf den Weg bringen.

Entstehen können auch Machbarkeitsstudien für Mobility Hubs. Solche Hubs kombinieren unter anderem öffentlichen Verkehr mit Leihrädern und Carsharing. Das Labor soll auch bewusst weit gedachte Konzepte ermöglichen, die sich durch innovative Ansätze auszeichnen. So könnte das Labor auch einen Experimentierraum etablieren bzw. mitgestalten und ein gemeinsames und offenes Lernen begleiten. Ausgehend von vorhandenen Angeboten sollen Kommunikation und Beratung rund um Mobilität intensiviert werden.

Zukunftswerkstatt als Modell
Die Ergebnisse aus dem Brainstorming bei der Zukunftswerkstatt fließen direkt in die weitere Entwicklung des regionalen Mobilitätslabors mit ein. Gleichzeitig lieferte die Art und Weise der Umsetzung der Zukunftswerkstatt ein Modell, wie ein gutes Miteinander verschiedenster Stakeholder*innen begleitet werden kann und wie ein offener Denk- und Handlungsraum entsteht.

Vizebürgermeister Markus Brandstetter und Geschäftsführer Günther Sterlike von der Wirtschaftsraum Amstetten GmbH sehen in dem Projekt eine Chance für die Region, gemeinsam an Lösungen für die Mobilitätswende zu arbeiten. Laut Alexandra Anderluh ist das Projekt ist ein Beispiel, wie eine Fachhochschule an gesellschaftlichen Transformationsprozessen intensiv mitwirken und diese mittragen kann.

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG geförderte Projekt startete im Februar 2023 und läuft bis Januar 2024.