Mobilität: Projekte

XXL-Format: Großraum- und Schwertransporte effizienter machen

XXL-Format: Großraum- und Schwertransporte
Landtransporte im XXL-Format sprengen alle Dimensionen.
Bild: Tscharlie | pixabay

[Jade Hochschule] Großraum- und Schwerlasttransporte (GST) im XXL-Format üben allein durch die schiere Größe eine gewisse Faszination auf Menschen aus. Dabei ist der Planungsaufwand immens, da die Transportmaße den üblichen Rahmen der Verkehrsinfrastruktur sprengen. Das Projekt „Konzeptionierung einer wissensbasierten Datenbank für XXL-Großraum- und Schwerlasttransporte“ widmet sich dieser Problematik und wird jetzt im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt rund 100.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Projektpartnerin der Jade Hochschule ist die Logistik Service Agentur GmbH in Bremen. Das Projekt hat eine Laufzeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022.

Landtransporte im XXL-Format sprengen alle Dimensionen: Länge, Breite, Höhe, Gewichte und Achslasten der Fahrzeuge samt Ladung passen auf keine gewöhnliche Strecke. Planung und Verläufe sind scheinbar einmalig und erstmalig. Für die Genehmigung sind jedes Mal umfangreiche und kostenintensive Streckenprüfungen erforderlich [1]. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, ob wiederkehrende Muster erkennbar sind und sich Wissen, Erfahrung und Historien der Beteiligten digital aufbereiten lassen.

Ziel des Projektes ist es, die Genehmigungspraxis von Schwerlast- und Großraumtransporten zu erleichtern. Die kreative Leistung der Akteure soll unterstützt und der Prozess der Streckenprüfung vereinfacht werden. „Mit diesem Projekt wollen wir erreichen, dass bei einer 30 Kilometer langen Transportstrecke für XXL-Großraum- und Schwerlasttransporte nicht eine 800 Kilometer Strecke geprüft werden muss“, sagt Lange vom Fachbereich Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule. Mithilfe einer Open-Data-Base werden Daten und Informationen geliefert, Vergleiche angeboten und Kombinationen aus Transportgut, Fahrzeug und Route aufgezeigt, sobald beim Hersteller im Vertrieb die relevanten Daten entstehen, Verträge verhandelt und Preise festgelegt werden. Gleichzeitig werden die Voraussetzungen für eine bessere Genehmigungspraxis dahingehend ausgewertet, ob sie als Orientierungshilfe für Planer_innen und Straßenverkehrsbehörden genutzt werden können. Dabei bieten bereits genehmigte, beispielhafte XXL-Großraum- und Schwerlasttransporte eine wichtige Datenbasis für das Forschungsprojekt.

Erstmals werden die Maßstäbe von XXL-Transporten systematisch erforscht. Sie werden analysiert und mit Kenngrößen kategorisiert. Im Vergleich zu „gewöhnlichen“ Großraum- und Schwertransporten (GST) wird deren Einfluss auf geplante Projekte und Machbarkeit bewertet. Gleichzeitig ermittelt das Projekt mögliche Einsparpotentiale sowie ökologische Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken von XXL-GST.


[1] Organisation und Genehmigung von XXL-Transporten gestalten sich sehr zeitaufwändig, Planungen und Streckenprüfungen können mehrere Monate in Anspruch nehmen. Zudem starten sie viel früher im Geschäftsprozess und betrachten auch Routen, die durch Baumaßnahmen wie Behelfsausfahrten erst befahrbar gemacht werden müssen. XXL-GST werden derzeit nicht systematisch erfasst, sodass auf dieses Wissen nicht zurückgegriffen werden kann.