Mobilität

Online-Kostenrechner: Wann rechnet sich ein Elektrofahrzeug?

Elektrofahrzeug
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Elektrische und konventionelle Kleinwagen im Vergleich

Die Elektromobilität ist angesichts des Dieselskandals und der Diskussion um Fahrverbote hochaktuell. Dennoch fehlt Verbrauchern bisher die Möglichkeit, konkret und individuell auszurechnen, welche Vorteile ein Elektrofahrzeug im Vergleich zum konventionellen PKW hinsichtlich Kosten und Umwelt hat.

Vor diesem Hintergrund hat das Öko-Institut einen Onlinerechner entwickelt, der Interessierten kostenfrei zur Verfügung steht. Der Rechner erlaubt einen Vergleich der Gesamtkosten für private Nutzer vom Kauf über die Nutzung bis zum Verkauf des Fahrzeugs. Zudem stellt das Online-Tool die CO2-Bilanz verschiedener elektrischer und konventioneller Fahrzeuge gegenüber.

Der Rechner ermöglicht es, auf der Basis voreingestellter, praxisnaher Werte typische Fahrzeuge einer Klasse zu vergleichen. Darüber hinaus können Nutzer zahlreiche individuelle Anpassungen vornehmen – etwa die pro Jahr gefahrenen Kilometer, den persönlichen Kraftstoffverbrauch oder die Art des Strombezugs angeben. Konkrete Fahrzeugbeispiele veranschaulichen die Analysen, die mit dem Onlinerechner möglich sind. Wer sich beispielsweise für Fahrten in der Stadt einen elektrischen Kleinwagen statt eines konventionellen anschafft, kann über einen Zeitraum von acht Jahren rund 2.500 Euro und circa 7 t CO2 einsparen.

In der Beispielrechnung verglichen die Experten des Öko-Instituts zwei Kleinwagen mit Elektro- und Ottomotor. Diese werden jeweils 9.000 km pro Jahr gefahren und insgesamt acht Jahre lang genutzt. Die Gegenüberstellung zeigt: Insbesondere die Energiekosten sind beim elektrischen Fahrzeug deutlich günstiger. Hier gibt der Halter insgesamt rund 2.400 Euro für den Fahrstrom aus, während es 6.800 Euro für Benzin sind. Trotz der höheren Kosten für die Anschaffung des Elektrofahrzeugs – 21.000 Euro statt 12.000 Euro für den Benziner – schneiden Elektro-Kleinwagen dank Kaufprämie und geringerer Werkstattkosten besser ab.

„Auch die Treibhausgas-Bilanz der Elektrischen fällt positiv aus“, betont Sven Kühnel, Experte für Elektromobilität am Öko-Institut. “In unserem Beispiel stößt der Benziner über die gesamte Haltedauer von acht Jahren rund 14 t CO2 aus, ein Elektrofahrzeug beim derzeitigen Strommix in Deutschland nur rund 4 t.“ Allerdings betonen die Experten des Öko-Instituts, dass die Herstellung von Elektroautos aufwendiger ist. So entstehen bei der Produktion eines Elektro-Kleinwagens rund 3 t CO2-Äquivalente mehr als bei der eines Kleinwagens mit Benzinmotor.

Das privat genutzte Elektrofahrzeug – die Vorteile wachsen

Rund 40 % der neuen Elektro-PKW werden heute privat zugelassen. Immer mehr private Autokäufer sind bereit, die neue Technologie auszuprobieren. Für Autobesitzer mit  Lademöglichkeit am Wohnort ist das Laden des Fahrzeugs unkompliziert. Sie können die Batterie über Nacht an einer Wallbox in der heimischen Garage wieder aufladen. In größeren Städten steht zudem ein wachsendes Netz mit öffentlichen Ladepunkten zur Verfügung. Außerdem haben Nutzer von Elektrofahrzeugen ungehinderten Zugang in die Umweltzonen der Städte und erhalten in manchen Städten weitere Privilegien wie gesondert ausgewiesene oder kostenfreie Parkmöglichkeiten.

Der Online-Rechner wurde im Rahmen der Begleit- und Wirkungsforschung zum Programm „Schaufenster Elektromobilität“ durch den Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) beauftragt und beruht auf einer umfassenden Studie zur Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität. Der Rechner ergänzt das Angebot für gewerbliche Fahrzeuge, welches das Öko-Institut und der VDE bereits Mitte des vergangenen Jahres vorgestellt hatten.


Kostenrechner des Öko-Instituts für privat und gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge