Mobilität: Projekte

UDVeo: Automatisiertes Luftraum-Management für Drohnen

UDVeo - Luftraum-Management für Drohnen in Hamburg
©_Tobias Albers-Heinemann | pixabay

[HSU HH]Ein Konsortium unter Federführung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg erhält für die Entwicklung eines Prototyps für ein weitgehend automatisiertes Luftraum-Management für Drohnen in Hamburg vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Förderung von rund 3 Millionen Euro. Das Gesamtprojekt „UDVeo“ (Urbaner Drohnen-Verkehr effizient organisiert) hat einen Umfang von 4,6 Millionen Euro.

Bei der Konzeption des Leitsystems werden automatisierungs- und informationstechnische Lösungen von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay (Automatisierungstechnik) und juristische Aspekte von Univ.-Prof. Dr. Margarete Schuler-Harms (Öffentliches Recht, Wirtschafts- und Umweltrecht) in Kombination weiterentwickelt. Sofern sich das Konzept bewährt, wird es Vorbild für andere große Ballungsräume.

Drohnen haben sich rasant zu hochkomplexen technischen Systemen entwickelt, die in naher Zukunft viele nützliche Aufgaben übernehmen werden. Dies hat neben den vielfältigen industriellen Anwendungsgebieten auch Auswirkungen auf den privaten Bereich.

Im industriellen Sektor kommen Drohnen im Bereich der Detektion von Oberflächen von Gebäuden, Schiffen und Flugzeugen bereits heute vermehrt zum Einsatz. Drohnen können aber auch durch den raschen und staufreien Transport wichtiger medizinischer Hilfsmittel Leben retten.

Sicherheit des Drohnenverkehrs muss höchste Priorität haben
Die Sicherheit des Drohnenverkehrs muss in allen Anwendungsbereichen höchste Priorität haben. Dies gilt insbesondere, wenn Drohnen Teil des alltäglichen Verkehrs werden. Drohnen werden immer öfter außerhalb der Sichtweite ferngesteuert, und sie können darüber hinaus autonom fliegen. Für einen wirklich professionellen Einsatz über öffentlichem Grund müssen die bestehenden Regelungen überarbeitet und teilweise völlig neuartige technische Lösungen entwickelt werden.

Der Anstoß für das Forschungsprojekt UDVeo , das sowohl die juristischen als auch die technischen Implikationen der Drohnenregulierung einschließt, kam aus der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Der Präses der Behörde, Senator Michael Westhagemann, erklärte: „Drohnen sind fester Bestandteil der zukünftigen Luftfahrt. Mit diesem Projekt wird der Grundstein für eine sichere Integration von Drohnen in den bestehenden Luftraum gelegt – eine unabdingbare Voraussetzung für die weitere Entwicklung. Wir sind stolz, Teil dieses innovativen Projektes zu sein.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann freut sich über diesen Meilenstein: „Zusammen mit dem Drohnenabwehrsystem „Falke“, das ebenfalls unter unserer Federführung entwickelt wird, übernimmt unsere Universität – gefördert durch das Bundesverkehrsministerium – eine Schlüsselrolle im Bereich der Drohnensicherheit.“

Rüdiger Kruse, der als Abgeordneter aus Hamburg für die CDU im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages sitzt, ist ein maßgeblicher Unterstützer der Projekte „UDVeo“ und „Falke“ und hat sich für die Bereitstellung der Mittel eingesetzt: „Drohnen sind das Zukunftsthema schlechthin, wenn es um Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit im Transportbereich geht. Deswegen habe ich mich gerne für die Bereitstellung von Bundesmitteln eingesetzt und freue mich insbesondere, dass Hamburg bei Forschung und Entwicklung eine Pole Position einnimmt.“

Verbundpartner (mit Ihren jeweiligen Beitragsschwerpunkten) sind:

  • Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Stadt Hamburg (Behördliche Zuständigkeit für Luftverkehrspolitik und Luftverkehrsrecht)
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. – Institut für Lufttransportsysteme (Auslegung und Bewertung von Einsatzkonzepten für Urban Air Mobility, d. h. Öffentlichen Personennahverkehr mit Kleinflugzeugen)
  • HHLA Sky GmbH, eine Tochtergesellschaft der HHLA (Pilotanwendungen für Drohnenflüge)
  • NXP Semiconductors Germany GmbH (Sichere Identifikation und sichere Kommunikation)
  • Third Element Aviation GmbH (Bau und Ausrüstung von Drohnen)
  • consider it GmbH (Entwicklung von Kommunikationstechnologien und IT-Sicherheit)
  • WPS Workplace Solutions GmbH (Planung und Entwicklung von Leitständen für Betreiber von Flugverkehrsmanagement)

Erst am 10. Dezember 2019 hatte ein Konsortium unter Führung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg für die Entwicklung des Drohnen-Abwehrsystems „Falke“ Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in Höhe von 2,1 Millionen Euro erhalten. Falke zielt auf den Schutz und die Sicherheit des Luftverkehrs an Flughäfen. Ziel ist ein technisches und organisatorisches Gesamtkonzept zur Abwehr von illegal operierenden Drohnen beispielhaft am Flughafen Hamburg zu entwickeln und zu demonstrieren. Unter Beachtung aller Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche soll dieses Gesamtkonzept automatisierte und standardisierte Lösungen bereitstellen, so dass das Konzept als Blaupause auch für andere Flughäfen verwendet werden kann. Mit Falke und UDVeo baut die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg ihren Status als Kompetenzzentrum für zivilen Drohnenflug weiter aus.


Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt im Rahmen des Förderaufrufes „Unbemannte Luftfahrtanwendungen und individuelle Luftmobilitätslösungen“ Unternehmen, Start-Ups, Wissenschaftler und Kommunen, um innovativen Anwendungen den Weg aus dem Labor in den Luftraum zu bereiten. Bislang werden über 30 Studien, Pilotprojekte und mehrjährige Forschungsvorhaben gefördert. Insgesamt werden im Haushalt des BMVI für die Jahre 2019 bis 2022 hierfür 29 Millionen Euro bereitgestellt.


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