Infrastruktur: Produkte

Straßenmarkierungen fürs autonome Fahren fit machen

Straßenmarkierungen fürs autonome Fahren fit machen
Der 64 km lange Testabschnitt der BAB 27 wurde unter anderem von speziellen Mess-PKW auf die digitale Detektierbarkeit der Markierungen geprüft. Foto: fka GmbH

Swarco Road Marking Systems und die Isac GmbH messen gemeinsam die Detektierbarkeit von Straßenmarkierungen.

Autonomes Fahren ist die Zukunft der individuellen Mobilität. Um das Autofahren damit aber auch sicherer zu machen, braucht es verlässliche Infrastruktur. Als Spezialist für hochsichtbare Straßenmarkierungen kooperiert Swarco Road Marking Systems in diesem Sektor mit einem hochkarätigen Partner. Gemeinsam mit der Isac GmbH untersuchte das Unternehmen eine ausgewählte Teststrecke an der Bundesautobahn 27 bei Bremen. Die Isac GmbH liefert dabei als Ausgründung der RWTH Aachen modernste wissenschaftliche Methoden. Von Swarco kommt das langjährige Knowhow zur Sichtbarkeit hochwertiger Straßenmarkierungen. Ergebnisse werden noch im Sommer 2021 erwartet.

„Dem automatisierten Fahren gehört die Zukunft. So viel ist sicher. Sicher ist aber auch, dass es dazu eine hundertprozentig verlässliche Infrastruktur rund um selbstfahrende Fahrzeuge braucht. Die Grundlage dafür liefern wissenschaftliche Forschungsprojekte und die damit verbundenen Messungen. Wir liefern gemeinsam mit der Isac GmbH ein weiteres Mosaiksteinchen“, erklärt Friedrich Wiesinger, Team Leader Product Development bei Swarco Road Marking Systems.

Intelligente Systeme und Straßenmarkierungen
Straßenmarkierungen sind so etwas wie die Schienen des automatisierten Fahrens. Die künstliche Intelligenz der Fahrzeuge nutzt die Bodenmarkierungen zur Orientierung auf der Straße. Automatische Fahrassistenzsysteme arbeiten allerdings nur so verlässlich, wie es die Straßeninfrastruktur zulässt. Swarco Road Marking Systems ist in diesem Gebiet ein Global Player, speziell wenn es um die Forschungsarbeit zur Weiterentwicklung der Markierungstechnologien geht. Aktuell wurde an der Bundesautobahn 27 bei Bremen knapp ein Jahr lang intensiv geforscht. „Wir wollten wissen, wie gut die derzeit eingesetzten Kamerasysteme und LiDAR-Sensoren bei unterschiedlichsten Witterungs- und Straßenbedingungen mit den klassischen Sichtbarkeitswerten wie Retroreflektion und Tagessichtbarkeit korrelieren“, erklärt Friedrich Wiesinger. Tatsächlich gibt es auf der Strecke zwischen Schwanewede und Bremen-Sebaldsbrück alte und neue Markierungen, verschiedenste Markierungssysteme, gute und schlechte Straßenbeläge sowie durchgezogene oder unterbrochene Markierungen. Wichtig für die Testung ist auch das Vorhandensein von Baustellenmarkierungen sowie abwechslungsreiche Straßenverläufe.

Messungen und Algorithmen
Als Referenz dienten zehntausende Einzelmessungen der Retroreflexion. Ein PKW-Versuchsträger der fka GmbH befuhr mit Kamerasystemen und LiDAR die Strecke bei unterschiedlichsten Witterungs- und Sichtbedingungen. Anhand der gewonnenen Rohdaten entwickelte das Projektteam einen mehrstufigen Algorithmus zur Quantifizierung der Detektierbarkeit. Anschließend wurde die maschinelle Detektierbarkeit den klassischen Sichtbarkeitswerten und Markierungskenngrößen gegenübergestellt. Erste Analysen zeigten, dass Sensoriken Schwierigkeiten mit Rissen, Fugen und Spurrinnen haben können. „Wenn Systeme diese Störungen am Straßenbelag als Markierungen wahrnehmen, kann es gefährlich werden. Hochwertige Markiersysteme könnten die Wahrscheinlichkeit dieser Falschdetektionen minimieren. Dafür sind aber noch weitere Forschungsarbeiten notwendig“, erklärt Friedrich Wiesinger. Die finalen Ergebnisse der Testreihe werden spätestens im Frühherbst 2021 erwartet.