Infrastruktur: Produkte

Solarstraßen von Wattway als autarke PV-Anlagen verbaut

Solarstraßen als autarke PV-Anlagen erstmals verbaut
Einbau der Solarstraße in Göppingen. Foto: Falk5

[Leonhard Weiss] – Um den steigenden Bedarf an Ökostrom in Deutschland abdecken zu können, muss die Nutzung der Solarenergie massiv vorangetrieben werden. Geeignete Flächen zu finden und Anlagen zu bauen, ist allerdings für die öffentliche Hand, Gewerbe und produzierende Industrie gleichermaßen herausfordernd. Doch jetzt bietet das Bauunternehmen Leonhard Weiss eine völlig neuartige Lösung an: Mit befahrbaren Solarstraßen, als Gesamtpaket schlüsselfertig errichtet, sind erstmals schnell realisierte dezentrale Energiekonzepte auf vorhandener Infrastruktur möglich.

Weit oben auf der Agenda steht bei vielen Unternehmen und Kommunen die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Ein sicherer Weg, um die Umwelt zu schonen, ist der Umstieg auf eine Stromerzeugung mit Solarmodulen. Schließlich ist die Technologie ausgereift und bewährt sich seit Jahrzehnten in der Praxis. Allerdings benötigt eine PV-Anlage einen geeigneten Platz und die Umsetzung erfordert einiges an Knowhow. Leonhard Weiss greift seinen Kunden daher ab sofort ganz konkret unter die Arme: Der Generalunternehmer installiert auf asphaltierten Untergründen schlüsselfertige Wattway by Colas als Gesamtpaket aus einer Hand und erweitert damit seine Kernkompetenzen im Bereich Netzanschluss.

Vorhandene Flächen für neue Solaranlagen nutzen
Die sogenannten Solarstraßen werden in der Regel auf die vorhandene Straßendecke geklebt und entweder als Stand-alone-Anlage mit Batteriespeicher oder mit Anschluss an das Stromnetz betrieben. Mehrjährige Tests und Pilotprojekte zeigen: Die Module überstehen die Überfahrung mit PKW gut. Am besten geeignet sind sie jedoch für die Anbringung an verkehrsberuhigteren Flächen oder Parkplätzen.

In rund 50 Pilotprojekten weltweit ist diese Solartechnik inzwischen über mehrere Jahre getestet worden und seit 2019 im Vertrieb – mit ca. 100 installierten Anlagen. Als erste deutsche Anlage hat Leonhard Weiss auf dem eigenen Firmenparkplatz am Standort Göppingen eine Musterstraße realisiert und im Mai 2023 in Betrieb genommen. Die 36 Module mit einer Fläche von 13×3 m liefern eine Leistung von etwa 4,5 Kilowatt-Peak (kWp), was einer erwarteten Stromerzeugung von rund 3.017 Kilowattstunden pro Jahr entspricht.

Autarke, dezentrale Stromversorgung für den Eigenbedarf
Mit den Solarstraßen und der Rundum-Betreuung durch Leonhard Weiss sind kommunale Einrichtungen, Gewerbetreibende oder Industrieunternehmen jetzt in der Lage, ihre Stromversorgung über das allgemeine Stromnetz hinaus zu erweitern. Die schnell verfügbaren dezentralen Lösungen empfehlen sich vor allem für die Eigennutzung – insbesondere bei fehlenden Netzanschlüssen. So können lokale und klimabewusste Infrastrukturen für den direkten Stromverbrauch an eigenständigen Anlagen geschaffen werden. Gleichzeitig lassen sich mit den Solarstraßen bereits vorhandene Nutzflächen für die Energieerzeugung erschließen, von Fahrradwegen über Zufahrten und Parkplätze bis zu Dächern von Carports oder anderen Möglichkeiten. Das bedeutet auch: keine zusätzliche Flächenversiegelung, keine Planungsverfahren auf der grünen Wiese.

Solarstraßen als autarke PV-Anlagen erstmals verbaut

Bild: Leonhard Weiss

Anwendungen für E-Mobilität, Sicherheit und Komfort
Die Anwendungen und Einsatzgebiete für Solarstraßen sind so vielfältig wie die Anforderungen der Bauherren. Besonders sinnvoll ist die Nutzung der neuen Solartechnologie in den Bereichen E-Mobilität, Sicherheit und Komfort. Gerade in Verbindung mit Stellplätzen für kleine Fahrzeuge wie E-Bikes, E-Roller oder E-Scooter, beispielsweise an zentralen Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, lohnt sich eine entsprechende Ladeinfrastruktur. So können Städte und Gemeinden gezielte Anreize für eine neue Mobilität setzen.

Eine weitere Option ist die Stromversorgung von sicherheitsrelevanten Systemen wie Beleuchtung oder Videoüberwachung. Besonders an unzugänglichen Stellen wie Unterführungen oder schwer einsehbaren Gebäudekomplexen ist eine autarke Stromversorgung direkt an Ort und Stelle schon kostentechnisch von Vorteil. Auch automatische Schranken vor Betriebszufahrten oder überwachten Parkgelegenheiten lassen sich unkompliziert mit einer Wattway-Anlage betreiben. Selbst Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, zum Beispiel in Parkanlagen oder Fußgängerzonen, sind realisierbar, um dort zwischendurch seine digitalen Endgeräte zu laden.

Zur Montage der Module auf einer Straße oder ähnlichen Fläche schneidet das Bauteam Schlitze für die Leitungen in den Asphalt. Auf den Untergrund kommt anschließend eine etwa 3 bis 4 Millimeter dicke Ausgleichsschicht aus einem Zwei-Komponenten-Gemisch. Darauf werden die Solarpanels geklebt und die Fugen zum Schluss mit einem Dichtstoff verfüllt. Generell kann die Lebensdauer der Solarstraßen bis zu 20 Jahre betragen, abhängig von den Umgebungsbedingungen und Belastungen. Darüber hinaus ist auch der Austausch einzelner Panels möglich.

Wahlweise kleine Stand-alone-Lösung oder große Anlage
Bislang haben die Kunden von Leonhard Weiss zwei Optionen zur Auswahl: Zum einen das Wattway Pack aus drei, sechs, neun oder 12 PV-Modulen und einem Akkusystem zur Stromspeicherung. Es fungiert als Stand-alone-Lösung ohne Netzanschluss, auch Off Grid genannt. Als Alternative bietet das Bauunternehmen Wattway Plus an – eine individuell projektierte Anlage, mit der Flächen über mehrere hundert bis tausend Quadratmeter realisiert werden können. Das entspricht einer Nennleistung von 1.000 kWp oder sogar mehr.