Zusätzlich zum täglichen Schienenverbindung Rotterdam-Bayern-Express zwischen Rotterdam und Nürnberg/München hat die ECT-Tochter European Gateway Services (EGS) erstmals auch Binnenschiffe von Rotterdam nach Nürnberg fahren lassen. Damit setzt die EGS ihre synchromodale Vision in die Praxis um.
Rotterdam-Bayern-Express – auf der Schiene, auf dem Wasser
Der Rotterdam-Bayern-Express verbindet fünfmal pro Woche den Rotterdamer Hafen über die Schiene mit München und Nürnberg. Um eine besondere Nachfrage abzufedern, setzte die EGS vor Kurzem gemeinsam mit dem intermodalen Operator Frankenbach aus Mainz auch Binnenschiffe ein – von Rotterdam über Rhein, Main und Main-Donau-Kanal zum Tricon-Containerterminal in Nürnberg.
Netzwerkmanager Paul Zoeter von EGS schließt nicht aus, dass sich die Binnenschifffahrtsverbindung in Zukunft zu einem regulären Binnenschiffs-Shuttle entwickelt: „Mit dieser Binnenschiffsverbindung schaffen wir eine zusätzliche Transportmöglichkeit zwischen Nürnberg und Rotterdam. Indem wir verschiedene Routen und Verkehrsträger kombinieren, können wir unseren Kunden einen optimalen Service anbieten.“
Für Güter mit langer Umlaufzeit ist der Wasserweg hervorragend
Die Binnenschiffstransporte sind trotz des Niedrigwassers gut verlaufen, wobei jedes Schiff 100 TEU zum Tricon-Containerterminal beförderte. Zoeter sieht darin den Beweis, dass synchromodaler Transport erfolgreich ist. „Wegen der Umlaufzeit sowie infrastruktureller Engpässe erwartet man normalerweise keine Binnenschifffahrt auf dieser Strecke. Für Güter mit einer langen Umlaufzeit eignet sich die Binnenschifffahrt jedoch hervorragend, gerade auch in Kombination mit anderen Verkehrsträgern. Mit unserem synchromodalen Angebot können wir die Wünsche unserer süddeutschen Kunden bezüglich Umlaufzeit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit immer befriedigen. Gemeinsam mit Frankenbach untersuchen wir derzeit auch, ob wir das Terminal in Aschaffenburg ins EGS-Netzwerk aufnehmen können.“
Alexander Ochs, verantwortlich für intermodalen Verkehr bei der Bayernhafen Gruppe sagt: „Seit März 2012 ist das TriCon-Containerterminal im Bayernhafen Nürnberg fahrplanmäßig per Containerzug mit dem Hafen Rotterdam verbunden – zu Beginn viermal, aktuell fünfmal die Woche. Der Rotterdam-Bayern-Express ist ein Erfolgsmodell. Dass jetzt auch Binnenschiffe für den Transport von Containern von Rotterdam eingesetzt werden, ist durch die Lage des Containerterminals im Bayernhafen Nürnberg mit seiner trimodalen Anbindung möglich. Bayerische Industrie- und Handelsunternehmen profitieren davon im Export wie im Import.“
Der Rotterdam-Bayern-Express hat in den letzten Jahren seinen Marktanteil vergrößert. Immer mehr süddeutsche Betriebe entdecken die Vorteile vom Im- und Export über den Rotterdamer Hafen, der für viele Tiefseereedereien der erste und letzte Anlaufhafen in Europa ist. Das macht die Schienenverbindung zwischen Süddeutschland und Rotterdam zu einer wettbewerbsfähigen Alternative für den Containertransport über die norddeutschen Seehäfen. Demnächst wird die Frequenz des Rotterdam-Bayern-Express von fünf auf sechs Containerzüge pro Woche erhöht. „Auch die Binnenschifffahrt bietet Perspektiven”, so Zoeter.
Über den Hafen Rotterdam: Der Hafen Rotterdam ist der größte Seehafen Europas. Über Wasser und über Land werden die Güter zu über 500 Mio. Konsumenten in Europa gebracht. Dafür werden Binnenschiffe, Lkws, Züge, Pipelines oder Seeschiffe eingesetzt. Jährlich werden in Rotterdam 450 Mio. t umgeschlagen. Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit gehören zu den Grundwerten des Hafens. Die entscheidenden Faktoren für die Führungsposition des Hafens sind die ausgezeichnete Erreichbarkeit vom Meer aus, die intermodalen Verbindungen und rund 180.000 Menschen, die im und für das Hafen- und Industriegebiet tätig sind.
Weitere Informationen unter www.portofrotterdam.com/de.