[Hochschule RheinMain] – Forschungsprojekt RadEffekt untersucht Routenwahl und Emissionsreduktionspotenziale von Radvermietsystemen
Das Forschungsprojekt „RadEffekt – Routenwahl und Emissionsreduktionspotenziale von Radvermietsystemen“ ist gestartet. Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), der Nextbike GmbH, dem Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Heidelberg, der ESWE-Verkehrsgesellschaft mbH, sowie der MVGmeinRad forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Studiengänge Mobilitätsmanagement und Digital Business Management zu Radvermietsystemen. Gefördert wird das Vorhaben vom Land Hessen durch das House of Logistics and Mobility (HOLM) Frankfurt.
„Wir untersuchen in diesem Projekt die verhaltensrelevanten Effekte der Verkehrsmittel- und Routenwahl bei Fahrten mit Rädern aus öffentlichen Fahrradvermietsystemen (ÖFVS). Durch Befragungen von Nutzerinnen und Nutzern sammeln wir Informationen zu Verhaltenseinflüssen, die wir statistisch quantifizieren und in Verkehrsnachfragemodellen zur Erstellung von Verkehrsprognosen einpflegen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Kowald vom Studiengang Mobilitätsmanagement. „Damit wollen wir Potenziale für eine Einführung von ÖFVS oder deren Erweiterung in bestimmten Untersuchungsgebieten identifizieren.“ Auf Basis der Simulationen können dann etwa die optimale räumliche Verteilung von Mieträdern und Radstationen in einer Angebotsregion ermittelt werden. Auch lassen sich damit potenzielle Verkehrsverlagerungseffekte berechnen.
Simulationsmodell für weitere Systeme in der Praxis
Darüber hinaus sollen die ermittelten Daten aus der Befragung genutzt werden, um eine hochauflösende Methode zur Bilanzierung von Luft- und Lärmemissionen zu entwickeln. Diese Methode und die Resultate lassen sich dann für eine Beurteilung der Umweltwirkungen eines ÖFVS nutzen.
„Das Projekt trägt den Charakter einer Fallstudie. Erarbeitet werden die Verhaltensparameter, die Methoden zur ÖFVS-Integration in Verkehrsnachfragemodellen und die Berechnung der Emissionseinsparpotenziale am Beispiel des ÖFVS-Systems VRNnextbike und des Verkehrsnachfragemodells der Stadt Heidelberg“, so Prof. Dr. Till Dannewald vom Studiengang Digital Business Management. Die Ergebnisse sollen dann unmittelbar auf weitere Systeme übertragbar sein. Die Untersuchung erfolgt parallel zum Projekt „Wirksamkeits- und Nutzungsuntersuchung zu VRNnextbike“.
Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 201/20) wird aus Mitteln des Landes Hessen und der HOLM-Förderung im Rahmen der Maßnahme „Innovationen im Bereich Logistik und Mobilität“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert.