Logistik

Hermes Barometer: Transparenz in der Supply Chain

Logistik 4.0
Foto: Hermes

Potential zum nachhaltigen Wirtschaften zu 80 % ungenutzt

Bereits jedes fünfte deutsche Unternehmen hat auf Grund ethischer oder sozialer Gesichtspunkte seine Lieferkette neu strukturiert. Jedoch nutzen bisher lediglich 20 % der Unternehmen die technischen Möglichkeiten, um eine digitale Echtzeit-Supply Chain zu realisieren und somit effizienter zu wirtschaften. Zu diesen Ergebnissen kommt das aktuelle Hermes-Barometer “Transparenz in der Supply Chain” von Hermes Germany, eine Untersuchung nach einer Telefonbefragung unter 201 Logistikentscheidern deutscher Unternehmen.

Transparenz als Wettbewerbsvorteil

Der Einfluss der Verbraucher wächst stetig. Und diese verlangen zunehmend nach ökologischen und sozial verträglichen Produkten und Dienstleistungen. So stellen 43 % der befragten Logistikentscheider fest, dass die Informationsanforderungen an ihre Lieferkette in den vergangenen Jahren gestiegen sind. Acht von zehn deutschen Unternehmen möchten ihre Lieferkette daher transparenter gestalten. Bei großen Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern sind es sogar neun von zehn Unternehmen. Die Möglichkeit, bei Störungen schnell agieren zu können, die Lieferqualität zu erhöhen sowie die Effizienz der Betriebsabläufe zu steigern, ist für mehr als 80 % der Befragten der Hauptantrieb, um die eigene Supply Chain transparenter aufzustellen.

„Unternehmen sollten die Vorteile einer transparenten Lieferkette nutzen“, rät Jan Bierewirtz, Bereichsleiter Business Development SCS bei Hermes Germany. „Dieses Wissen wird in Zukunft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen.“

Umfrage Nachhaltigkeit Transparenz

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage

Technische Möglichkeiten besser nutzen

Um die Visibility zu erhöhen, nutzt die Mehrzahl der deutschen Unternehmen bereits verschiedene Technologien: EDI (elektronischer Datenaustausch) kommt bei 59 % der befragten Unternehmen zum Einsatz, zudem ERP-Software (45 %) oder Portale und Plattformen (39 %). Vor allem die größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern sind hier Vorreiter.

Trotzdem verfügt lediglich jedes fünfte Unternehmen über eine digitale Echtzeit-Supply Chain. Dabei bietet diese die Möglichkeit, problemlos den Lebenszyklus eines Produktes nachvollziehen zu können. Darüber hinaus lohnt sich eine weitreichende Transparenz der Lieferkette. So können Unternehmen dem Wunsch der Verbraucher nach mehr Information nachkommen. Konsequent umgesetzt führt dies zu einer Verbesserung der Ressourcenplanung, einer gesteigerten Effizienz sowie zur Minimierung von Kosten. „Die Unternehmen sollten das Potential der technischen Möglichkeiten besser ausnutzen, um konkurrenzfähig zu bleiben“, sagt Bierewirtz.

Fehlende Vernetzung und Kommunikationsprobleme

Gründe für die schleppende Umsetzung einer transparenten Supply Chain gibt es viele: So gab jeder fünfte Befragte an, die Komplexität der Lieferkette sei so hoch, dass die Risiken kaum zu kontrollieren seien. „Hier ist es wichtig, die Unternehmen zurück auf Kurs zu bringen und handlungsfähig zu machen“, sagt Bierewirtz.

Als weitere Hindernisse bei der Implementierung nannte jeder zweite Entscheider die fehlende Vernetzung mit Lieferanten und weiteren Handelspartnern sowie Kommunikationsprobleme mit beteiligten Parteien. So gaben 60 % der Unternehmen an, dass die Nutzung unterschiedlicher IT-Systeme die Zusammenführung von Informationen behindere. Der Zeit- und Kostenaufwand für die Einführung notwendiger Technologien stand mit 47 % auf Platz drei der Transparenz-Hemmnisse. „Die Unternehmen müssen diese Hürden angehen, um langfristig erfolgreich am Markt auftreten zu können“, so Bierewirtz.

Logistikexperten wie Hermes unterstützen Unternehmen dabei, Optimierungspotenziale entlang der Supply Chain zu identifizieren und zu nutzen. Mit Hilfe des Analysetools SCAN werden bereits vorhandene Strukturen untersucht und schließlich Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen für die Erhöhung der Transparenz innerhalb der Supply Chain ausgesprochen.