Infrastruktur: Wissenschaft

Fahrqualität auf Salzburgs Rad­korridoren im Fokus

Fahrqualität der wichtigsten Radwege vom Umland in die Stadt Salzburg
Befahren der Radkorridore vom Umland in die Stadt Salzburg
© Salzburg Research | wildbild-Herbert Rohrer

[Salzburg Research] – Pendeln mit dem Fahrrad attraktiver machen: Salzburg Research erhob die Fahrqualität der wichtigsten Radwege vom Umland in die Stadt Salzburg. Diese digitale Bewertung erlaubt eine Priorisierung von baulichen Verbesserungs­maß­nahmen.

Die Stadt Salzburg ist täglich mit erheblichen Verkehrs­strömen an den Einfahrts­korridoren konfrontiert. In einem nach­haltigen und ganzheit­lichen Mobilitäts­management ist auch das Fahrrad ein wichtiger Baustein. Eine neutrale, daten­basierte Bewertung der Radwege­infra­struktur [] im Hinblick auf die Fahrqualität bildet die Grundlage für weitere Verbesserungen.

Fahrrad-Korridore unter der Lupe
Im Rahmen der aktuellen Befahrungen wurde die Qualität der Fahrrad-Korridore Neumarkt – Salzburg, Staatsgrenze Freilassing – Salzburg sowie Grenze Walserberg – Salzburg untersucht. Erstmalig wurde dadurch die Fahrqualität der wichtigsten Radwege vom Umland in die Stadt Salzburg objektiv bewertet. Die Bewertung nach einer vier­stufigen Skala erlaubt eine Priorisierung von Maßnahmen.

„Die Fahrrad­infra­struktur wurde mit real gemessenen Bewegungs- und Sensordaten während mehrerer Befahrungen bewertet. Daraus konnten wir die Qualität der Fahr­bahn­oberfläche und einzelne Schläge ermitteln“, sagt der Mobilitäts­daten­forscher Sven Leitinger von Salzburg Research. „So können wir mit Hilfe digitaler Technologie jene Bereiche mit dem größten Handlungs­bedarf identifizieren.“

So wurden die Daten erhoben
Geschulte Testfahrerinnen und Testfahrer untersuchten die Fahrrad-Korridore auf vorge­gebenen Routen mit einer Gesamt­länge von 153 Kilometern durch gezielte, wiederholte Befahrungen. Genutzt wurden handels­übliche E-Bikes mit einem definierten Reifen­druck von 4,5 bar und starrer Gabel. Ein an der Lenk­stange montiertes Smart­phone erfasste mit der BikeQuality-App von Salzburg Research die Erschütterungen entlang der Strecke. „Es wurde auf eine natürliche, geradlinige Fahrweise geachtet – das heißt: nicht jedes Schlagloch wurde absichtlich befahren, sondern nur jene, die auf der natürlichen Fahrlinie vorhanden waren“, so der Salzburg Research Forscher Leitinger.

Fahrqualität der wichtigsten Radwege vom Umland in die Stadt Salzburg

Mit der BikeQuality-App von Salzburg Research wurden Erschütterungen entlang der Radkorridore in die Stadt Salzburg erfasst. © Salzburg Research | wildbild-Herbert Rohrer

Daten zu 204 Tracks und 804 gefahrenen Kilometern wurden mit der BikeQuality-App aufgezeichnet und einem cloud­basierten Analyse­dienst für Mobilitäts­daten der Salzburg Research aus­gewer­tet. Anhand der Erschütterungen wurde die Fahr­qualität im Zehn-Meter-Raster auf Basis einer vier­stufigen Skala – komfortabel, fahrtauglich, schlecht und sehr schlecht – bewertet und auf einer Karte visualisiert. Ebenfalls ermittelt wurden leichte, mittlere und starke Schläge entlang der Korridore.

„Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich: mehr als 60 Prozent der vermessenen Rad­korri­dore in die Stadt Salzburg weisen eine komfortable Ober­flächen­qualität auf. Auf der Gesamt­strecke von 153 Kilometern sind nur 10 Kilometer schlecht und nur 2 Kilometer sehr schlecht“, sagt der Mobili­täts­daten­forscher Sven Leitinger von Salzburg Research.

Rahmenbedingen der Analyse
Die Analyse der Ober­flächen­qualität mit der BikeQuality-App von Salzburg Research wurde im Rahmen des Urbanen Mobilitätslabors zukunftswege.at [] mit Unterstützung des Klimaschutz­ministeriums sowie Stadt und Land Salzburg realisiert. „Die hier erhobenen und ausgewerteten Daten zur Fahrradqualität stellen wir gerne über das Mobilitätslabor zukunftswege.at zur Verfügung. Bei Interesse an den entsprechenden Daten besuchen Sie gerne unsere Homepage und kontaktieren uns. Wir unterstützen gerne bei der Entwick­lung neuer Anwendungen“, sagt der Projektleiter des Mobili­täts­labors, Christian Kainz.