In Düsseldorf wurde zwei Jahre lang ein Testfeld für automatisiertes und vernetztes Fahren in der Stadt aufgebaut – damit der Verkehr zukünftig besser fließt und der Fahrer dank vernetzter Technologien ohne Verzögerung von A nach B kommt. In dem Projekt Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf (KoMoD) entwickelte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter Federführung der Stadt Düsseldorf unter anderem eine hochgenaue digitale Karte mit relevanten Informationen der Teststrecke.
Zudem führten die Wissenschaftler mit dem DLR-Forschungsfahrzeug automatisierte Fahrmanöver im Realverkehr durch. Das DLR-Forschungsfahrzeug FASCarE ist während des Projekts in mehreren Kampagnen über die Teststrecke gefahren und hat die umfangreiche technische Ausstattung des Testfelds genutzt, um zu demonstrieren, wie ein automatisiertes Fahrzeug zukünftig vernetzt durch den urbanen Raum fahren wird.
Zusätzlich haben die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik die digitale Karte des Testgebietes entwickelt und diese den Nutzern zur Verfügung gestellt. „Hochautomatisierte Fahrzeuge benötigen digitale Karten, um die eigene Position genau zu ermitteln und diverse Fahrmanöver durchführen zu können“, erklärt Dr. Henning Mosebach, DLR-Projektleiter in KoMoD.
Die digitale Karte ist aber nicht nur wichtiger Bestandteil für hochautomatisierte Fahrmanöver. Sie unterstützt auch den Fahrer bei der vorausschauenden Planung seiner Strecke. Die hochgenaue Karte enthält Informationen der Infrastruktur, also der Ampeln, der Parkleitsysteme und der elektronischen Warn- und Geschwindigkeitshinweise der dynamischen Anzeigetafeln. Mit all diesen Informationen haben die Forscher in KoMoD eine Navigations-App realisiert, die dem Nutzer in Echtzeit Parkhausfüllstände und dynamische Streckeninformationen auf die von ihnen ausgewählte Route zum Parkhaus direkt im Fahrzeug anzeigt. „Durch die App spart der Nutzer zukünftig Zeit bei der Suche nach einem freien Platz im Parkhaus und bekommt direkt eine Alternative der Stadt Düsseldorf vorgeschlagen“, so Mosebach.
„Die Pilot- und Optimierungsphase des Testfelds Düsseldorf endet zwar mit der heutigen Veranstaltung, das Testfeld an sich bleibt aber weiterhin bestehen und soll durch weitere Projekte in den Bereichen Automation und 5G-Technologie finanziert werden“, sagt Mosebach. Seit der Inbetriebnahme im September 2018 haben sowohl die bestehenden Projektpartner als auch neu hinzugewonnene Nutzer aus Forschung und Industrie die technischen Möglichkeiten des Testfelds Düsseldorf genutzt und die bereitgestellten statischen und dynamischen Daten verwendet.
Das DLR betreibt nicht nur auf dem Testfeld Düsseldorf Forschung zum Verkehrssystem der Zukunft. Im Januar 2020 wird der Aufbau des Testfelds Niedersachsen abgeschlossen sein. Auf circa 280 Kilometern steht dem DLR, weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen und industriellen Partnern dann auf den Autobahnen A2, A39, A391 sowie auf mehreren Bundes- und Landstraßen eine offene Forschungsplattform zum Testen hochautomatisierter und vernetzter Fahrzeuge zur Verfügung.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat für das Projekt Fördermittel von mehr als neun Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf 14.846.832 EUR. Ziel war es, verschiedene Funktionen des vernetzten und automatisierten Fahrens auf einem Testfeld von Straßen.NRW, der Stadt Düsseldorf und auf privatem Gelände zu erproben. Das Düsseldorfer Testfeld erstreckt sich von der A57 über die A52, Brüsseler Straße (B7), Heerdter Dreieck, Vodafone Campus, Rheinalleetunnel und über die Rheinkniebrücke in Straßenbereiche der Friedrichstadt.
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