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CORUS: Bodennahe Drohnen europaweit sicher betreiben

Forschungsprojekt CORUS
Octocopter im bodennahen Einsatz. Quelle: DLR

DLR-Institut für Flugführung erarbeitet Sicherheits- und Risikobewertung von Flugszenarien

Auch in der Wirtschaft nimmt die Bedeutung von Drohnen in ganz Europa rapide zu. Noch fehlen europaweit harmonisierte Regeln zur sicheren und effizienten Integration dieser neuen Fluggeräteklasse in den untersten Luftraum. Das bremst bisher eine noch dynamischere Entwicklung. Unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden im europäischen Forschungsprojekt CORUS (Concept of Operation for EuRopean UTM Systems) Lösungen erarbeitet. Das Projekt ist nun mit einer Auftaktveranstaltung in Brüssel gestartet.

CORUS als Referenz für die sichere Interaktion aller Luftraumnutzer in niedrigen Höhen

Unter der Leitung der „Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt“ (EUROCONTROL) bringt CORUS Experten aus der bemannten und unbemannten Luftfahrtpraxis sowie aus der Forschung und Wissenschaft zusammen. Gemeinsam werden die Partner in den kommenden zwei Jahren ein übergreifendes Konzept entwickeln, wie unbemannte Luftfahrtsysteme im untersten europäischen Luftraum in Zukunft betrieben und geführt werden sollten.

„Dieses Konzept wird als Referenz dienen und die sichere Interaktion aller Luftraumnutzer in niedrigen Höhen ermöglichen“, sagt der Leiter der DLR-Beteiligung Andreas Volkert. „Dazu werden auch gesellschaftliche und soziale Fragen berücksichtigt“. Die in CORUS entstehenden Lösungen werden unter dem Gesichtspunkt einer möglichst breiten Akzeptanz entwickelt, damit unbemannte Luftfahrzeuge ihre Potenziale für Wirtschaft und Gesellschaft in Zukunft besser ausspielen können.

Risikobewertung für zusätzliche Sicherheitsanforderungen

Das DLR-Institut für Flugführung wird in dem Projekt eine Sicherheits- und Risikobewertung von Flugszenarien erarbeiten. „Dabei sind insbesondere die Eigenschaften des Fluggebiets, wie Besiedlungs- und Luftverkehrsdichte, aber auch technische und meteorologische Einflüsse im Fokus“, so Volkert, der am Braunschweiger DLR-Institut in der Gruppe Unbemannte Luftfahrtsysteme arbeitet. Aus der Risikobewertung werden zusätzliche Sicherheits-Anforderungen für unbemannte Luftfahrzeuge im unteren Luftraum abgeleitet. Um eventuelle Zwischenfälle besser verstehen und rückmelden zu können, entwickeln die Forscher zudem Richtlinien und Meldungsabläufe.

Das Projekt CORUS ist Teil des Europäischen SESAR Programms (Single European Sky ATM Research Programme), einer von der Europäischen Kommission und EUROCONTROL ins Leben gerufenen Initiative zur Vereinheitlichung, Harmonisierung und Synchronisierung der Dienste im Rahmen des europäischen Flugverkehrsmanagements.


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