[Port of Rotterdam] – 17 Unternehmen werden dieses Jahr zusammen 2023 Tonnen CO2 einsparen, indem sie einige Schiffe der Reederei Samskip mit Biotreibstoff betanken. Unternehmen, die ihre Güter per Schiff importieren oder exportieren, haben in der Regel wenig Einfluss auf die Treibstoffwahl der (Container-)Reederei. GoodShipping sorgt mit dem Konzept „Insetting“ dafür, dass sich das ändert: Im Dezember haben der Hafenbetrieb Rotterdam und GoodShipping die Kampagne „Switch to Zero“ angekündigt. Damit wollen sie Unternehmen dazu anregen, ihre Seefracht mit nachhaltigem Treibstoff transportieren zu lassen.
Beim „Insetting“ wird der CO2-Ausstoß dadurch gesenkt, dass die Schifffahrtsindustrie selbst nachhaltige Kraftstoffe wie etwa Biotreibstoff nutzt. Im Gegensatz dazu wird beim „Offsetting“ CO2 kompensiert, beispielsweise durch das Pflanzen von Bäumen. Verlader, die oft nur wenige Container auf unterschiedlichen Schiffen transportieren lassen, können mithilfe von „Insetting“ über das Unternehmen GoodShipping eine bestimmte Menge CO2 reduzieren und ihre Fracht somit kohlenstoffneutral befördern. Um die CO2-Emissionen zu senken, sorgt GoodShipping dafür, dass Schiffe mit nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Es muss sich dabei nicht unbedingt um dasselbe Schiff handeln, auf dem die jeweiligen Container transportiert werden.
Dadurch können Seefracht-Verlader auf unkomplizierte Art und Weise einen Beitrag zu einer konkreten Reduzierung von CO2-Emissionen leisten. GoodShipping sorgt dafür, dass einige Schiffe von Samskip mit Biokraftstoff betankt werden, was zu einer CO2-Reduzierung von 2023 Tonnen führen wird. Das entspricht ungefähr der Menge an CO2, die beim Transport von ca. 15.000 TEU-Containern zwischen Rotterdam und Göteborg freigesetzt wird.
Die teilnehmenden Unternehmen sind:
- Dille & Kamille,
- Swinkels Family Brewers (bekannt unter anderem durch Bavaria und Cornet),
- Yogi Tea,
- Beiersdorf,
- Bugaboo,
- Otto Group,
- K2 Forwarding,
- Yumeko,
- NINE & Co.,
- De Kleine Keuken,
- Royal van Whije Verf,
- Intersteel,
- OMyBag,
- Regent Ingredients,
- Dopper,
- Johnny Cashew und
- Anchor International.
Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Die Schifffahrt hinkt hinter dem Zeitplan her, wenn sie bis 2050 kohlenstoffneutral sein will. Dabei ist dieses Ziel technisch durchaus realisierbar. Deswegen ist es gut, dass die Schifffahrt in Europa, ebenso wie die Industrie, demnächst über das Emissionshandelssystem ETS für den CO2-Ausstoß bezahlen muss. Das kommt der Nachhaltigkeit zugute, denn auf diese Weise werden umwelt- und klimafreundliche Alternativen finanziell attraktiver. Das ist jedoch nur möglich, wenn solche Alternativen auch angeboten werden. Deswegen entwickeln wir zusammen mit unseren Partnern eine Reihe von Initiativen, die dazu beitragen sollen, die Logistik nachhaltiger zu gestalten: von der batteriebetriebenen Binnenschifffahrt bis hin zur Landstromversorgung von Seeschiffen und von der Bio-Kerosin-Produktion für die Luftfahrt bis hin zu den sogenannten Green Corridors (grünen Korridoren) für die Schifffahrt. Die gemeinsame Initiative mit GoodShipping und den 17 Unternehmen macht Teil dieses Programms aus.“
„Verlader treiben die Energiewende in rasantem Tempo voran“
Dirk Kronemeijer, CEO GoodShipping: „Wir haben in den letzten zwei Jahren festgestellt, dass Verlader die Energiewende in rasantem Tempo vorantreiben. Aus diesem Grund wollen wir mehr Unternehmen die Möglichkeit bieten, ihre Fracht nachhaltig transportieren zu lassen. Da der Hafenbetrieb Rotterdam der nachhaltigste Hafen der Welt sein will, war die Entscheidung zur Unterstützung dieses Projekts schnell getroffen. Mit der ‚Switch to Zero‘-Kampagne machen wir es den Unternehmen leicht, ihre Transporte ohne komplizierte Änderungen in der Lieferkette nachhaltiger zu gestalten.“
Adriaan Thierry, CEO Bugaboo: „Bei Bugaboo haben wir das ‚Push to Zero‘-Programm. Damit wird der CO2-Ausstoß nicht kompensiert, sondern gesenkt. Ein Teilaspekt davon ist die Verringerung der Seefracht-Emissionen. Wir arbeiten mit GoodShipping zusammen, um unsere Seefracht-Emissionen bis auf null zu senken. Unsere Teilnahme an der ‚Switch to Zero‘-Kampagne ist der nächste Schritt auf unserem Weg zu diesem Ziel.“
Obwohl die Schifffahrt für etwa 3 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist, wurde dieser komplexe Sektor lange Zeit nicht von den internationale Klimaabkommen berücksichtigt. Darüber hinaus wird die Kette häufig unterbrochen, weil Unternehmen oft nur einige wenige Container auf einem Schiff transportieren.
Das niederländische Unternehmen GoodShipping ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Bereich „Insetting“. Dieser Service ermöglicht es Verladern und Produzenten, Seefracht nicht mit herkömmlichem, fossilem Treibstoff, sondern mit nachhaltigem Treibstoff befördern zu lassen. Diese Form des „Insetting“ beschleunigt die Energiewende im Transportsektor. Dabei ergreifen nicht die Reedereien, sondern die Ladungseigner die Initiative. GoodShipping arbeitet bereits für große Akteure, wie DHL, IKEA, BMW, Tony’s Chocolonely, Beiersdorf und Bugaboo. Der Biotreibstoff wird aus zertifizierten nachhaltigen Energieströmen, wie beispielsweise Frittierfett und tierischen Fetten, hergestellt. Diese sind als 100%ige Abfälle gekennzeichnet und können nicht weiterverwendet werden. Außerdem konkurriert dieser sogenannte moderne Biotreibstoff nicht mit der Nahrungsmittelkette und lassen wichtige Ökosysteme, wie den Regenwald, unberührt. Dies wird von einem unabhängigen Nachhaltigkeitsrat überwacht.