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Innio Jenbacher: Gasmotoren zur Stromerzeugung sind „H₂-ready“

Innio Jenbacher: Gasmotoren zur Stromerzeugung sind „H2-ready“
Bild: Innio

[Innio Jenbacher] Der auf Gasmotoren spezialisierte Tiroler Hersteller Innio Jenbacher bietet seine Baureihe 4 als „Ready for H2“-Motoren an, die mit bis zu 100 % Wasserstoff betrieben werden können.

Innio kündigte die Einführung seines „Ready for H2“-Portfolios an, das mit 100 % Wasserstoff betriebene Jenbacher H2-Motoren umfasst. Die „Ready for H2“-Gasmotoren von Innio bauen auf einer langen Innovationsgeschichte mit mehr als 30 Jahren Erfahrung und Expertise in der Nutzung von erneuerbaren und wasserstoffreichen Brennstoffen wie Synthesegas und Prozessgasen zur Stromerzeugung auf.

Die Jenbacher Gasmotoren der Baureihe 4 sind mit einer Leistung von rund 500 bis 900 Kilowatt (kW) für den Betrieb mit 100 % Wasserstoff oder Gemischen aus Erdgas und Wasserstoff erhältlich.

Ab 2022 werden alle anderen Jenbacher Gasmotoren mit einer „Ready for H2“-Option angeboten. Dies ermöglicht die Beimischung von bis zu 25 % Vol. Wasserstoff im Pipelinegas und eine einfache Umrüstung von Erdgasbestrieb auf 100 % Wasserstoff, sobald dieser ausreichend verfügbar ist. Darüber hinaus können die meisten der derzeit schon installierten Jenbacher Erdgasmotoren von Innio für diese Energieträger umgerüstet werden.

Lange Tradition
Vor 20 Jahren wurde der erste Jenbacher Pilotmotor mit 100 % Wasserstoff auf einer 150-kW-Demonstrationsanlage in Norddeutschland betrieben. Nach weiteren Demonstrationsprojekten arbeiteten Innio und HanseWerk Natur ab 2020 am Einsatz von wasserstoffbetriebenen Gasmotoren im industriellen Maßstab. Mit dem weltweit ersten 1-MW-Gasmotor, der sowohl mit variablen Wasserstoff-Erdgas-Gemischen als auch mit 100 % Wasserstoff läuft, realisierten die beiden Unternehmen ein Vorzeigeprojekt.

„Ich bin sehr stolz darauf, dass Innio das erste ‚Ready for H2‘-Produktportfolio im Energieerzeugungsbereich von 200 kW bis 10,4 MW ankündigen kann. Mit unserem umfangreichen Angebot an innovativen und brennstoffflexiblen Jenbacher Gasmotoren – die mit Erdgas, CO2-neutralem Biogas oder wasserstoffreichen Brennstoffen betrieben werden können – ebnen wir den Weg in eine grünere Energiezukunft“, sagte Carlos Lange, President und CEO von Innio. „Jenbacher Gasmotoren, die heute mit Erdgas betrieben werden, können auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden, sobald dieser leichter verfügbar wird. Das bedeutet, dass Kunden, die heute in Jenbacher Erdgasmotoren investieren, auch in die Zukunft investieren.“

Grüner Wasserstoff als Energieträger kann volatile erneuerbare Energie über mehrere Monate oder Saisonen speichern. Dies macht regenerative Energiequellen zuverlässig und bei Bedarf abrufbar und unterstützt den schrittweisen Ersatz von fossilen Brennstoffen im gesamten Energiesektor, auch für Kraft-Wärme-Kopplung.

Kostengünstige Kraft-Wärme-Kopplung in der Automobilindustrie
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine zuverlässige Form der Stromerzeugung vor Ort, die Wärmeenergie aus der Verbrennung erneuerbarer oder fossiler Brennstoffe für Heiz- und Kühlprozesse nutzt. Damit ist KWK gerade in der Automobilindustrie um ein Vielfaches effizienter als eine getrennte Wärme- und Stromerzeugung aus zwei Quellen, wo in den großen Kraftwerken der Großteil der erzeugten thermischen Energie einfach nicht genutzt wird. Ein Teil der elektrischen Energie geht bei der Übertragung und Verteilung über längere Distanzen überdies verloren. Man kann also sagen, dass bisher weltweit fast zwei Drittel der Brennstoffe, die für die Stromerzeugung eingesetzt werden, verschwendet werden. Ein hoher Brennstoffwirkungsgrad senkt folglich die Energiekosten.


Innio ist ein führender Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen für die Energieerzeugung und Gasverdichtung am oder nahe dem Verbrauchsort mit erneuerbaren Gasen und Erdgas oder auf Wasserstoff basierend. Mit den Jenbacher und Waukesha Gasmotoren trägt Innio dazu bei, Gemeinden, der Industrie und der Öffentlichkeit Zugang zu nachhaltiger, zuverlässiger und wirtschaftlicher Energieversorgung im Leistungsbereich zwischen 200 kW und 10 MW zu verschaffen.