[duisport] – Im Duisburger Hafen entsteht das größte Containerterminal im europäischen Hinterland. Die Duisburger Hafen AG (duisport) nimmt ihre Kohleinsel ab 2020 aus dem Markt und errichtet dort gemeinsam mit den internationalen Partnern Cosco Shipping Logistics, Hupac SA und der HTS Group ein trimodales Containerterminal.
Damit reagiert duisport auf den infolge der Energiewende stark zurückgehenden Kohleumschlag und nutzt die Kohleinsel zukünftig insbesondere für die Abwicklung des boomenden Chinahandels. Das neue Hinterland-Terminal wird insbesondere für die Zugverkehre entlang der Korridore der Neuen Seidenstraße zum zentralen europäischen Gateway-Hub ausgebaut und firmiert daher unter „Duisburg Gateway Terminal“.
Bereits jetzt laufen rund 30 Prozent des gesamten Handels auf der Schiene zwischen China und Europa über den Duisburger Hafen, der Start- und Endpunkt der Chinazüge ist. Wöchentlich fahren derzeit 35 bis 40 Züge zwischen duisport und einem Dutzend verschiedener Destinationen in China. Das Terminal vergrößert erheblich die Kapazitäten des Duisburger Hafens im Handel mit China.
Vom „Duisburg Gateway Terminal“ können zukünftig wöchentlich bis zu 100 Züge nach China, Bahnverkehre auf den europäischen Bahnkorridoren insbesondere nach Ost-und Südosteuropa sowie Binnenschiffsdienste in die Seehäfen verkehren, was im Endausbau einem jährlichen Umschlag von rund 850.000 Standardcontainern (TEU) entspricht. „Wir reagieren auf den sich verändernden Markt und errichten auf der Kohleinsel Europas größtes Containerterminal im Hinterland. Damit festigen wir unsere Spitzenposition im Chinahandel, schaffen Arbeitsplätze und stärken NRW als wichtigsten Logistikstandort Europas“, so duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.
Auf der 240.000 m² großen Fläche im Duisburger Hafen sind 220.000 m² für das Terminal und 20.000 m² für Lagerhallen vorgesehen. Sechs Portalkrananlagen, 12 Ganzzuggleise mit einer Gleislänge von jeweils 730 m, 5 Verladeplätze und 3 Liegeplätze für Binnenschiffe sowie einer Container-Stellfläche von 60.000 m² werden in zwei Baustufen den zügigen Containerumschlag sicherstellen.
Auf dem trimodalen Terminal im Hinterland soll der Vor- und Nachlauf der Güter vorrangig über Wasser und Schiene erfolgen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 100 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme ist 2022 geplant. Da die Chinazüge mehr und mehr eine kostengünstige Alternative zur Luftfracht darstellen, trägt das „Duisburg Gateway Terminal“ auch zur Verbesserung der CO2-Bilanz in NRW und Deutschland bei. Das Einsparpotential liegt nach Schätzungen bei über 60 Mio. t jährlich.
„Wir sind stolz darauf, dass wir durch unser Netzwerkmanagement weltweit operierende Partner für die Realisierung dieses herausragenden Projektes mit internationaler Strahlkraft gewinnen konnten“, so Staake. An der Investitions- und Betreibergesellschaft halten duisport und Cosco Shipping Logistics jeweils 30 Prozent. Die Cosco Shipping Group mit Sitz in Shanghai ist mit einer Flotte von 1.300 Schiffen weltweit das größte Schifffahrtsunternehmen. Darüber hinaus ist das Unternehmen weltweit an 55 Terminals beteiligt. Cosco Shipping stellt über ihren Geschäftsbereich Cosco Shipping Logistics einen führenden Marktteilnehmer bei der Organisation und Abwicklung der Chinazüge.
Jeweils 20 Prozent der Anteile an der Investitions- und Betreibergesellschaft halten Hupac SA und die HTS Group. Die Hupac Gruppe aus der Schweiz ist führender Netzwerkbetreiber im intermodalen Verkehr Europas. Das Hupac-Netzwerk umfasst täglich 130 Züge mit Verbindungen zwischen den großen europäischen Wirtschaftsräumen sowie bis nach Russland und Asien. Bereits heute ist der Raum Duisburg eine zentrale Drehscheibe im Netzwerk der Hupac mit rund 60 wöchentlichen Zügen an verschiedenen lokalen Terminalstandorten. Die Kapazitätserweiterung mit dem „Duisburg Gateway Terminal“ ermöglicht eine Bündelung der Verkehre im Chinatransit und eine verbesserte Netzwerkversorgungslogik mit Duisburg als Tor in der Mitte Europas.
Die HTS Group ist ein niederländisches Binnenschifffahrtsunternehmen, das neben einer eigenen Schiffsflotte, Terminals in den Niederlanden, Belgien und Rumänien betreibt.