Soll eine Güterzugflotte digital überwacht werden, kann dies dank einer gemeinsam von Schaeffler und Siemens Mobility entwickelten Lösung auf einfache und effiziente Weise erfolgen.
Das Innovationsprojekt „Intelligenter Radsatzgenerator“ kombiniert das Knowhow beider Unternehmen in den Bereichen Radsatzgeneratoren (Schaeffler) und Telematiksysteme (Siemens Mobility) mit dem Ergebnis eines digitalen Systems zur verbesserten Transparenz und gesteigerten Effizienz im Schienengüterverkehr.
Mit einem in den Radsatzlager-Gehäusedeckel integrierten Generator stellt Schaeffler eine autarke Stromversorgung für Güterwaggons zur Verfügung. Siemens Mobility nutzt diese autarke Stromversorgung für seine Telematikeinheiten, welche während des Betriebes Zuginformationen erfassen und Daten über ein Mobilfunknetz sofort verfügbar machen.
Radsatzgenerator versorgt Telematikeinheit autark mit Strom
Güterwaggons verfügen in der Regel nicht über eine elektrische Energieversorgung. Bisher wurden elektrische Systeme in Güterwaggons überwiegend mit Strom aus Batterien versorgt. Die verfügbare Energiemenge war dadurch von vornherein begrenzt und die Funktionalität der Systeme eingeschränkt.
Als Alternative zur Stromversorgung über die Lokomotive oder über Batterien stellt Schaeffler mit dem Radsatzgenerator eine autarke Energieversorgung vor, die an den Radsatz angeflanscht wird. Die Leistung der Elektronik ist damit uneingeschränkt verfügbar. Der verschleißfreie Generator liefert ab ca. 40 km/h eine Leistung von einem Watt.
Die Kombination aus einer kontinuierlichen Stromversorgung und dem Telematiksystem Controlguide CTmobile von Siemens Mobility ermöglicht weitere Mehrwertdienste wie beispielsweise Condition-based Monitoring und sofortige Datenverfügbarkeit.
Das System ist „kabellos“ und auf einfache Weise nachrüst- beziehungsweise austauschbar. Für den Kunden bleiben bei einer Umrüstung auf einen „intelligenten“ Radsatzgenerator die Standardkomponenten des Radsatzes wie Gehäuse, Lager und Achsschenkel unverändert. Es wird lediglich ein Austausch des Gehäusedeckels sowie der Achskappe notwendig. Das System ist zudem wartungsfrei.
Sensoren zur Überwachung des Radsatzes hinsichtlich Temperatur, Schwingung, Verschleiß und Flachstellen der Räder können optional integriert werden und befinden sich aktuell in der Entwicklung.
Siemens Mobility sorgt für Zuginformationen in Echtzeit
Der Lieferumfang von Siemens Mobility umfasst eine im Radsatzlager-Gehäusedeckel integrierte Platine und die am Güterwagen installierte Telematik-Box CTmobile, die die Daten erfasst und über ein Mobilfunknetz überträgt. Des Weiteren können unterschiedliche Sensoren für beispielsweise Türöffnung, Beladung und Temperatur in das System eingebunden werden. – [Quelle: Schaeffler AG]
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