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ausgeräte der BSH Hausgeräte GmbH verlassen das Logistikzentrum am brandenburgischen Standort Nauen jetzt auch per Lang-LKW – einer rund 25 m langen Fahrzeugkombination aus LKW und Anhänger. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Zug ist der Lang-LKW rund sieben Meter länger und kann dadurch 40% mehr Volumen transportieren. Der Transport über Lang-LKW ist Teil des nachhaltigem Logistikkonzepts der BSH, denn in Bezug auf das transportierte Volumen werden rund 20% CO2 eingespart. „Wir versprechen uns durch den Einsatz der Lang-LKW, das Verkehrsaufkommen auf deutschen Straßen zu reduzieren und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten“, erklärt Bernhard Richters, Logistikleiter in Nauen.
Im Beisein der Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Kathrin Schneider, sowie des Nauener Bürgermeisters Detlef Fleischmann nahm der erste Lang-LKW vergangene Woche seine Fahrt aus Nauen auf. Gemeinsam mit der Herbrechtinger Spedition Schwarz werden künftig Hausgeräte der BSH – darunter auch die in Nauen produzierten Waschmaschinen – insbesondere auf der Strecke zwischen dem baden-württembergischen Standort Giengen und Nauen transportiert.
Der Einsatz innovativer Verkehrsträger bietet viele Vorteile für die BSH. Während in einem normalen LKW ca. 200 Großgeräte Platz finden, sind es in einem Lang-LKW rund 80 Geräte mehr, die bei geringerer Umweltbelastung den Weg zu den Kunden finden. Dies optimiert Warenströme und steigert die Produktivität. Dadurch stärkt es gleichzeitig den Logistikstandort Nauen, der bereits Umschlagspunkt von Fertigungsmaterial für die Länder Polen und Russland ist, der Ausbau für weitere Länder ist in diesem Jahr geplant.
Der Einsatz von Lang-LKW ist ein Teil des umfassenden Logistikkonzepts der BSH. Dabei setzt das Unternehmen auf multimodale Konzepte, die die verschiedenen Verkehrsträger Bahn, Schiff und LKW optimal miteinander verbinden – unter anderem auch durch die Verlagerung von der Straße auf die Schiene. „Die Strategie der BSH ist weiter klar auf Verkehrsverlagerungen auf die Bahn ausgerichtet, denn nur mit einem gesunden Verkehrsträgermix lassen sich die logistischen Herausforderungen der Zukunft meistern“, sagt Richters. „Der Lang-LKW schließt dieses nicht aus und ist in unseren Augen eine Lösung für den verbleibenden LKW-Anteil, zwei Lang-LKWersetzen dabei drei herkömmliche Fahrzeuge.“
Die BSH nimmt an einem Feldversuch des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur teil, in dem die Chancen und Risiken innovativer Nutzfahrzeugkonzepte untersucht werden. Hier werden insbesondere die Auswirkungen auf Umwelt, Effizienz, Verkehrssicherheit und die Infrastruktur beleuchtet. Bereits 2012 haben die ersten Lang-LKWin Giengen auf freigegebenen Strecken ihren Betrieb aufgenommen. Der bundesweite Feldversuch endet im Dezember 2016 mit der Prüfung, ob Lang-LKW künftig regulär auf Deutschlands Straßen rollen dürfen.
Die BSH in Nauen ist mit rund 600 Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber in Brandenburg. In einer Produktionshalle mit einer Fläche von mehr als 17.000 m² werden jährlich bis zu 600.000 Waschmaschinen gefertigt.