Logistik: Projekte

TSB Cargo: Güter-Magnetschwebebahn nimmt Fahrt auf

TSB Cargo: Güter-Magnetschwebebahn
TSB Cargo auf der Erprobungsstrecke in Sengenthal.
Foto: Firmengruppe Max Bögl | Oliver Kerner

[TSB] Das TSB Cargo System hat erfolgreich seinen Betrieb auf der 860 Meter langen Erprobungsstrecke in Sengenthal aufgenommen.

Mit der besonders leisen und effizienten Magnetschwebetechnologie bietet das vollautomatisierte Transport System Bögl (TSB) neben dem Einsatz im Personennahverkehr auch im Güterverkehr eine platzsparende und emissionsarme Alternative zum straßengebundenen Verkehr. Bei einer Taktfolgezeit von 20 Sekunden können bis zu 180 Container pro Stunde und Richtung einzeln bei Geschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern vollelektrisch transportiert werden.

Demonstrationsstrecke unter realen Bedingungen
In Hamburg wird aktuell eine 120 Meter langen Demonstrationsstrecke inklusive Weiche für den diesjährigen ITS World Congress gebaut. Vom 11. bis 15. Oktober 2021 können Besucher dort den Umschlag vom LKW auf das TSB Cargo sowie dessen leisen Fahrbetrieb auf dem Gelände des Cruise Center Steinwerder erleben. Die Demonstrationsstrecke wird in Verbindung mit einer Machbarkeitsstudie, die die Hamburg Port Authority (HPA) gemeinsam mit Max Bögl von einem unabhängigen Büro durchführen lassen wird, die Basis für Realanwendungen der Technologie im Logistikbereich bilden. Im Anschluss an die Messe kann die Anlage noch bis Ende November nach Terminvereinbarung besichtigt werden.

Klimaschonende Lösung für Containertransport
Einsatzmöglichkeiten für die Technologie bestehen in der Verteilung von Gütern zwischen stark frequentierten Logistikhubs wie z.B. Hafenterminals, oder in der Hinterlandanbindung von Hafenterminals an sogenannte Dry Ports. Da aktuell im Container-Einzeltransport hauptsächlich LKW eingesetzt sind, führt die Verlagerung auf ein vollelektrisches System wie TSB Cargo zu einer CO2-Reduktion in der Transportkette und entlastet die Infrastrukturen im Hafen.

Magnetschwebetechnologie schont Infrastruktur
Das TSB verwendet ein elektromagnetisches Schwebesystem, das den Verschleiß an Fahrzeugen und Infrastruktur reduziert. Daraus folgt eine erhebliche Senkung von Betriebskosten wie auch Feinstaubemissionen im Vergleich zu konventionellen Systemen. Aus betriebs- wie auch volkswirtschaftlicher Sicht können Container wesentlich effizienter transportiert werden. Auf Basis erster Analysen sind Einsparungspotenziale von 50 Prozent der derzeit anfallenden Kosten möglich. Die schlanken, aufgeständerten Fahrwege vermeiden Flächenzerschneidungen und ermöglichen ebenfalls eine Integration in bereits bestehenden Verkehrskorridoren.

Das TSB ist eine Eigenentwicklung der Firmengruppe Max Bögl, dessen Entwicklung bisher ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert wurde. Mit einem Förderprojekt des Bundesverkehrsministeriums konnte in kürzester Zeit die Adaption vom Personennahverkehr auf den vollautomatisierten Containertransport realisiert werden.