Logistik: Wissenschaft

Studie zu Logistikinnovationen in Baden-Württemberg vorgestellt

Logistiklösungen als strategische Kernkompetenz
Foto: Paul Georg Meister, pixelio.de

Stärkung der Wettbewerbsposition und des Standorts durch innovative Logistiklösungen

Welche Herausforderungen und Chancen bringen automatisierte Verladesysteme mit sich? Lohnt sich der Einsatz von Logistik-Apps in der Praxis? Wird die Paketzustellung ins Büro zukünftig zum Regelfall? Rund 100 Logistik-Experten aus Wissenschaft und Praxis tauschten sich bei den diesjährigen Heilbronner Verkehrsgesprächen auf Einladung der Hochschule Heilbronn und der DVWG Württemberg (Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft) zum Thema Logistikinnovationen aus.

„Die steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit, Effizienz und Effektivität werden logistische Systeme in den nächsten Jahren nochmals wesentlich verändern“, erklärt Prof. Dr. Tobias Bernecker,  der die Heilbonner Verkehrsgespräche 2016 leitete. Während die Logistik ursprünglich als unterstützende Tätigkeit eingeordnet worden sei, betrachteten zwei Drittel der Unternehmen Logistiklösungen heute als strategische Kernkompetenz, um auch über die Logistik einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen.

Studie Logistikinnovationen

Studie Logistikinnovationen Baden-Württemberg

Ergebnisse der Studie Logistikinnovationen BW verfügbar

Vor diesem Hintergrund hat das Kompetenzzentrum LogWert, eine Forschungskooperation des Fraunhofer IAO und der Hochschule Heilbronn, im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg die Studie „Logistikinnovationen Baden-Württemberg – Eine Einschätzung aus Verlader- und Dienstleistersicht“ erstellt. Die Studie beleuchtet umfassend das Thema Logistikinnovationen sowie zukünftige logistische Handlungsfelder und Herausforderungen aus Sicht der verladenden Wirtschaft und von Logistikdienstleistern. „Unsere Untersuchung zeigt auf, wie Logistikinnovationen zur Stärkung der Wettbewerbsposition beitragen, das Wirtschaftswachstum antreiben und einen Beitrag zur Sicherung der Standortqualität leisten können“, fasst Bernecker  zusammen.

Im Rahmen der Studie hat LogWert gemeinsam mit dem Haller Institut für Management die Angaben von Vertretern der verladenden Wirtschaft, Logistikdienstleistern und Wissenschaftlern ausgewertet. Die Erhebung setzt sich zusammen aus Experteninterviews und einer Online-Befragung.

Innovationsbedarf vor allem beim Transport

Laut der Studie entstehen Logistikinnovationen derzeit hauptsächlich für die Intralogistik, das heißt im Bereich der Lagerung und des Transportes von Material innerhalb eines Unternehmens bzw. Betriebsgeländes. „Die Wirtschaft sieht jedoch verstärkt auch in der Extralogistik Innovationsbedarf, vor allem beim Transport. Mehr als 75 % der Befragten melden dort Innovationsbedarf an. Dabei geht es insbesondere auch darum, die Innovationsbereitschaft der Logistikdienstleister in diesem Bereich weiter zu steigern“, umreißt Prof. Dr. Oliver Schwarz,  Direktor des Haller Institut für Management ein wesentliches Forschungsergebnis. Wie wichtig gerade Innovationen in diesem Bereich sein werden, betont auch Steffen Raiber  vom Fraunhofer IAO: „Mit einer innovativen Transportlogistik können wir Wertketten in Zukunft noch effizienter gestalten.“

Das Team um Prof. Dr. Bernecker  stellte die Ergebnisse auf den Heilbronner Verkehrsgesprächen erstmals vor und übergab sie gleichzeitig dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium.


Das Kompetenzzentrum LogWert für Logistik und Wertschöpfung ist ein gemeinsames Forschungs-Kompetenzzentrum der Hochschule Heilbronn und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO am Standort Heilbronn. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, auf neue Fragestellungen im Bereich der regionalen Wertschöpfung, der Logistik und der Personenmobilität nachhaltige Antworten zu finden.


Die Studie ist hier online kostenlos verfügbar