[MPT] – Ab sofort bieten Mukran Port Terminals GmbH und Bahn Operator GmbH unter der „Flagge“ Baltic Sea Bridge gemeinsam eine feste Seeroute als Teil der Neuen Seidenstraße zwischen Asien und Europa an. Das Containerschiff „SVS Vega“ wird im regelmäßigen Liniendienst zwischen Sassnitz und Baltijsk (Kaliningrader Gebiet) eingesetzt. Der erste Transport war ein Zug in Richtung China mit insgesamt 50 x 40-Fuß-Containern. Mitte vergangener Woche kehrte das Schiff mit einem weiteren Zug aus China zurück, der ebenfalls 50 x 40-Fuß-Container für West- und Nordeuropa geladen haben wird. Beide Züge haben wichtige Industriegüter geladen.
Harm Sievers, Geschäftsführer von Mukran Port Terminals, erklärt die Bedeutung der Verbindung: „Nach insgesamt vier erfolgreichen Testläufen haben wir uns für eine regelmäßige Verbindung entschieden, um eine langfristige leistungsfähige Option im Ostseeraum anzubieten. Diese bindet nicht nur die Neue Seidenstraße an Mecklenburg-Vorpommern und den nahen Ostseeraum an, sondern eröffnet ein noch deutlich größeres Einzugsgebiet in West- und Nordeuropa. Wir planen zeitnah die Anbindung der Häfen Malmö (CMP) und Karlshamm in Schweden. Die Baltic Sea Bridge nimmt auch Ladungen im Shortsea-Verkehr abseits der Seidenstraße an, so dass Container aus Skandinavien und Russland in das Netz zwischen den Ländern eingespeist werden können. Daher haben wir uns mit der ‚SVS Vega‘ auch von Anfang an für ein leistungsfähiges Containerschiff entschieden.“
Für die Auslastung auf der Seidenstraßenroute ist die Firma Bahn Operator GmbH zuständig. Dessen Geschäftsführer Marcel Stein betont die Bedeutung des Port Mukran: „Die geografische Lage im Ostseeraum ist für uns eine Voraussetzung um die wichtigen Industriezentren West- und Nordeuropas direkt mit den Ländern des asiatisch-pazifischen Raumes anzubinden.“
Weitere Partner sind die Reederei BREB, die den Charter-Prozess für Baltic Sea Bridge durchgeführt hat, die Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH (EGP) die für die Bahntransporte innerhalb Deutschland zu den Güterdrehscheiben sowie der Vereinigung UTLC ERA Eurasian Rail Alliance, welche die Organisation des Schienenverkehrs zwischen Asien und Europa auf der Breitspurschiene übernimmt und sich auch für die Etablierung der Seeroute eingesetzt hat.
Harm Sievers bewertet diese Zusammenarbeit sehr positiv: „Mukran Port Terminals und UTLC können auf eine sehr erfolgreiche Startphase zurückblicken und wir sind alle bestrebt, die Qualität und Transitgeschwindigkeit der Seeroute zeitnah auszubauen und zu verbessern.“ Ein Segelplan für die Verbindung wurde bekannt gegeben. Somit schafft Mukran Port eine wichtige Alternativ-Route zum Landweg und ist auch in der heutigen Krisenzeit für den Güterverkehr uneingeschränkt verfügbar.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die Entwicklung des Transportkorridors von Anfang an begleitet. „Die neue Verbindung zeigt, dass der Tiefwasserhafen mit seiner Industriezone in Mukran eine ideale Drehscheibe für internationale Verkehre auf der neuen Seidenstraße ‚One Belt, One Road‘ ist. Unsere Investitionen in die Infrastruktur der vergangenen Jahre machen sich nun bezahlt. Wir haben mit unseren Häfen sowie dem Eisenbahn- und Straßennetz die Grundlage für einen leistungsfähigen Logistikstandort Mecklenburg-Vorpommern geschaffen“, so Christian Pegel, Verkehrsminister von Mecklenburg-Vorpommern.
Mukran Port, der östlichste Tiefwasserhafen Deutschlands, ist für alle im Ostseeraum operierenden Schiffsklassen zugänglich. Der Hafen liegt unmittelbar an der offenen See und ermöglicht der Schifffahrt damit eine unkomplizierte Ansteuerung. Deshalb sind zeitraubende Revierfahrten nicht notwendig. Eine Lotsenpflicht besteht ebenfalls nicht. Die Hafeneigene Bahn Baltic Port Rail Mukran ist für die Bahnlogistik am Standort verantwortlich. Sie organisiert die termingerechte Bereitstellung, Abholung sowie Rangierdienstleistungen von Waggons. Im Hafen- und Bahnhofsbereich stehen insgesamt rund 90 Kilometer Gleisanlagen zur Verfügung.