Mobilität

Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig ab 2023 batterieelektrisch

Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig ab 2023 batterieelektrisch
Vierteiliger Coradia Continental für „enno“. ©_Alstom Germany

[ZVMS]Ab 2023 sollen batterieelektrische Züge des Typs Coradia Continental von Alstom auf der Linie RE 6 (Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig) rollen.

Der Ausbau der Bahnstrecke (Zweigleisigkeit, Elektrifizierung) über Bad Lausick zieht sich nach Auskunft der Bahn noch Jahre hin. Doch schon heute streben der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) und der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) eine deutliche und schnelle Verbesserung der Verbindung bezüglich Geschwindigkeit und Komfort an. Unter den gegebenen Möglichkeiten entschloss sich die VMS-Verbandsversammlung, elf neue Züge (Dreiteiler) vom batterieelektrischen Typ Alstom Coradia Continental anzuschaffen. VMS-Geschäftsführer Dr. Harald Neuhaus: „Ich bin sehr froh, dass die Verbandsversammlung heute die Anschaffung beschloss. Die Bahnverbindung zwischen Chemnitz und Leipzig wird dadurch spürbar schneller, komfortabler und umweltfreundlicher.“ Die Vorbereitungen erfolgten gemeinsam in beiden Zweckverbänden.

Ab Ende 2023 werden insgesamt elf batterieelektrische Züge auf der 81 Kilometer langen Strecke zwischen den beiden sächsischen Großstädten rollen. Die Fahrten auf der zurzeit nichtelektrifizierten Strecke erfolgen im Batteriebetrieb. Jeweils in Chemnitz und Leipzig werden die Batterien aufgeladen.

Das sind die neuen Fahrzeuge:

  • 150 Sitzplätze
  • klimatisiert
  • barrierefrei
  • an allen Plätzen Tische und Steckdosen
  • sechs Fahrräder pro Fahrzeug
  • neun Sitzplätze 1. Klasse.

Die Fahrten erfolgen tagsüber in Doppeltraktion – zwei Triebfahrzeuge gekoppelt – und bieten so 300 Sitzplätze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h, das sind 20 km/h mehr als beim bisherigen Zugmaterial. Der Zug benötigt daher nur 57 Minuten Fahrzeit nach Leipzig (aktuell: 58 min). Damit kann der Zug von Leipzig nach Chemnitz sogar 6 Minuten später abfahren und noch den Anschluss aus Richtung Hannover mitnehmen.

In der Gegenrichtung ist der Zug 59 Minuten unterwegs. Das sind sechs Minuten weniger als bislang. Das bisherige Warten der Züge kurz vorm Leipziger Hauptbahnhof entfällt damit künftig.

Wie funktioniert der batterieleektrische Coradia Continental?
Die Züge sehen aus wie jene, die bereits im VMS-Auftrag nach Dresden, Riesa und Zwickau unterwegs sind. Sie verfügen allerdings zusätzlich über Hochleistungsbatterien auf dem Dach. Diese werden an den Bahnhöfen Chemnitz und Leipzig aufgeladen. Das erfolgt mit üblichen Stromabnehmern, die auf den Zügen installiert sind. Ladezeit: eine halbe Stunde. Damit benötigt der VMS für den Betrieb auf RE 6 (also zeitgleich) vier Züge.

Sobald die Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig ausgebaut und elektrifiziert ist, wird das Prinzip Hochleistungsbatterie überflüssig. Die Züge fahren dann mit den üblichen Stromabnehmern. Die geplante Elektrifizierung der Strecke ist auch der Grund dafür, dass sich der ZVMS für diese batterieelektrische Züge entschieden hat. Für die Beschaffung der Züge ist allein der ZVMS zuständig. Er hat  einen Kredit über 49 Mio. Euro aufgenommen, die Finanzierung durch ein Bankenkonsortium ist seit 17. Dezember 2019 gesichert, bereits Ende November hatte der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) 13 Mio. Euro bereitgestellt..


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