Mobilität: Projekte

Stadt Braunschweig, Veolia und IAV testen Wasserstofffahrzeuge

Braunschweig
©_Hyundai

[Stadt Braunschweig]Die Stadt Braunschweig, das Unternehmen Veolia und der Automobilentwickler IAV setzen sich für den Klimaschutz ein: Zu diesem Zweck haben die drei Kooperationspartner jeweils ein wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-Fahrzeug gekauft.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen eines Verbundantrages der drei Braunschweiger Partner gefördert. Das städtische Fahrzeug soll von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung für Dienstfahrten innerhalb des Stadtgebietes eingesetzt werden. Erster Stadtrat Christian Geiger: „In Zusammenhang mit dem Klimaschutz gehen die Stadtverwaltung Braunschweig, Veolia und IAV mit der Anschaffung einen zukunftsweisenden Weg, denn Brennstoffzellenfahrzeuge fahren vollständig emissionsfrei, einzig Wasserdampf entsteht beim Fahren. Mit unserem Elektromobilitätskonzept, das den verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen und die ÖPNV-Nutzung im Dienstbetrieb der Stadtverwaltung vorsieht, stellen wir die dienstliche Mobilität zukunftsweisend auf. Dazu passt, dass wir jetzt gemeinsam mit den Partnern auch die auf Wasserstoff basierende Brennstoffzellentechnologie als eine weitere Form der Elektromobilität testen.“

„Für uns ist die Nutzung von Wasserstoff ein Zukunftsthema, das nicht im Automobilbereich aufhört, sondern sich bei der Nutzung von überschüssiger erneuerbarer Energie und beim Einsatz in Kraftwerken fortführt“, sagt Julien Mounier, Geschäftsführer von Veolia Energie Deutschland und Vorsitzender des Vorstands der BS|ENERGY Gruppe. „Wasserstoff könnte ein wichtiger Baustein für ein CO2-neutrales Braunschweig sein.“

Ralf Wascheck, IAV-Abteilungsleiter Fuel Cell & Hydrogen Mobility: „IAV beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen sowie der Wasserstoffmobilität. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Wissenschaft und Industrie arbeiten wir gemeinsam an der Weiterentwicklung dieser Technologie. Brennstoffzellenfahrzeuge ermöglichen speziell für mittlere und größerer Fahrzeuge eine hohe Reichweite bei sehr schnellem Nachtanken an einer Tankstelle. Die drei Fahrzeuge in Kombination mit der kommenden Wasserstofftankstelle sind der Startschuss, um Brennstoffzellenfahrzeuge in Braunschweig auf der Straße erlebbar zu machen.“

Bei den drei Autos handelt es sich um Fahrzeuge der Marke Hyundai, Modell Nexo, die bereits in Serie gebaut werden. Der Stückpreis liegt bei rund 70.000 Euro. Das BMVI fördert jedes Auto mit bis zu 20.000 Euro. Der Rest wird von den Kooperationspartnern finanziert.

In einem Brennstoffzellenfahrzeug wird elektrische Energie aus Wasserstoff und Luft innerhalb einer Brennstoffzelle erzeugt, die über einen Elektromotor das Fahrzeug antreibt. Zur Verbesserung der Dynamik und der Speicherung der Energie beim Bremsen besitzt der Nexo zusätzlich eine kleinere Hochvoltbatterie. Die zur Erzeugung von Wasserstoff benötigte Energie wird bereits jetzt teilweise aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind oder Wasser gewonnen.

Wie Elektrofahrzeuge mit reinem batterieelektrischem Antrieb ist das Wasserstofffahrzeug genauso leise im Fahrbetrieb und ebenso emissionsfrei. Außerdem kann das Brennstoffzellenfahrzeug fast genauso schnell betankt werden wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Zur Versorgung von Brennstoffzellenfahrzeugen eröffnet Mitte des Jahres an der Hamburger Straße Braunschweigs erste Wasserstoff-Tankstelle.


Mehr zum Themenkreis „Wasserstoff“ und „Brennstoffzellen