Infrastruktur: Wissenschaft

Sicherheitsforschung: Digitale Zwillinge für Infrastrukturen

Sicherheitsforschung: Digitale Zwillinge für Infrastrukturen
Bild: Analogicus | pixabay

[h_da] Die Hochschule Darmstadt (h_da) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben einen Kooperationsvertrag über die gemeinsame Forschung und Entwicklung im Bereich Digitaler Zwillinge, KI-Technologien und Drohnendetektion geschlossen. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Austausches übernimmt Prof. Dr. Eva Brucherseifer vom Fachbereich Informatik die Leitung der Abteilung „Digitale Zwillinge für Infrastrukturen“ am DLR-Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen.

Unter einem „Digitalen Zwilling“ versteht man ein virtuelles Modell einer real existierenden Anlage. Diese „Zwillinge“ werden zum Beispiel in der Industrie zur kostengünstigen Simulation und Modellierung von Betriebsabläufen genutzt.

Der Schutz und die Sicherheit kritischer Infrastrukturen sind die essenzielle Grundlage für die wirtschaftliche Prosperität und Stabilität von Staaten und Gesellschaften. Dieser Aufgabe widmet sich das neu gegründete DLR-Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen und entwickelt dafür Konzepte, Verfahren und Technologien, die sowohl zur Beurteilung als auch zur Verbesserung der Resilienz (Widerstandskraft und Flexibilität) von Infrastrukturen unter Betrachtung der drei Ebenen Mensch, Technologie und Gesamtsystem dienen.

In der Abteilung „Digitale Zwillinge für Infrastrukturen“ werden komplexe vernetzte Infrastrukturen modelliert und simuliert. Mit der Anbindung an Echtzeiten-Daten und unter Einsatz von Methoden der Data Science ermöglichen die Modelle eine Analyse und Optimierung der Widerstandsfähigkeit terrestrischer Infrastrukturen.

Sicherheitsforschung: Digitale Zwillinge für Infrastrukturen

Prof. Dr. Eva Brucherseifer. basysKom GmbH

Prof. Dr. Eva Brucherseifer wurde als Abteilungsleiterin ins DLR berufen, um an den Schwerpunkt der Hochschule Darmstadt anzuknüpfen und auf die hohe praxisorientierte Kompetenz auf dem Gebiet der Digitalisierung und Data Science zurückzugreifen. In einem ersten Forschungsprojekt sollen gemeinsam Methoden für ein verteiltes System zur Drohnendetektion unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt werden, um zusammen mit Wissen über eine Infrastruktur mögliche Angriffsziele abschätzen zu können.

Die Partner wollen so Synergieeffekte nutzen und gemeinsame Forschung im Bereich der Entwicklung, Bewertung und Anwendung von Digitalen Zwillingen zur Überwachung von Infrastrukturen auf Anomalien sowie die Simulation von Maßnahmen durchführen.

Der Fachbereich Informatik der Hochschule Darmstadt ist einer der bundesweit größten und deckt die gesamte Bandbreite der Informatik ab. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Embedded Systems, Digitalisierung und Data Science – die Grundlagen für den Aufbau Digitaler Zwillinge.