Mobilität

SBB und Partnerbahnen bauen internationales Angebot aus

SBB und Partnerbahnen bauen Angebot im internationalen Bahnverkehr in Europa aus
©_Gian Vaitl | SBB CFF FFS

[SBB]Die Deutsche Bahn (DB), die französischen Staatsbahnen SNCF und die italienische Staatsbahn Trenitalia bauen gemeinsam mit der SBB das Angebot im internationalen Bahnverkehr weiter aus. Die Partnerbahnen tragen damit der Entwicklung und der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz und der gestiegenen Nachfrage Rechnung. Die Kapazitäten auf den wichtigsten Achsen aus der Schweiz und aus den Nachbarländern in die Schweiz werden deutlich ausgebaut.

Die Nachfrage im internationalen Bahnverkehr hat im laufenden Jahr deutlich zugenommen: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nachfrage der internationalen Destinationen von Januar bis September um rund 10 Prozent angestiegen. Neben dem schrittweisen Angebotsausbau hat vor allem auch die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu starken Nachfragesteigerungen der umweltfreundlichen Bahnreisen beigetragen. Die SBB verfolgt seit vielen Jahren national und international eine Kooperationsstrategie und hat ihr Angebot zusammen mit anderen Bahnen der Nachbarländer stetig ausgebaut. Die vier europäischen Partner haben das gemeinsame Ziel, die Zahl der Personenverkehrsverbindungen zu erhöhen und die Reisezeit zu verkürzen.

Langjährige Zusammenarbeit mit den Partnerbahnen wird verstärkt
Um der aktuellen und künftigen Entwicklung im internationalen Personenverkehr weiter Rechnung zu tragen, haben die SBB und die Partnerbahnen DB, SNCF und Trenitalia beschlossen, ihre Zusammenarbeit für internationale Tagesverbindungen weiter auszubauen. Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) will die SBB zudem den Nachtzugverkehr von und nach der Schweiz weiterentwickeln.

An einem gemeinsamen Anlass in Zürich haben die SBB zusammen mit den Partnerbahnen die neuen Züge des internationalen Personenverkehrs der SBB vorgestellt:

  • Im Verkehr nach Deutschland reisen die Kunden von Chur und Zürich bereits ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 mit dem ICE 4, der neuesten Generation der Hochgeschwindigkeitszüge der DB.
    Diese ersetzen die seit rund 30 Jahren im Einsatz stehenden ICE-Züge der ersten Generation. Der ICE 4 bietet den Reisenden kostenloses WLAN, mit dem ICE Portal ein On-Bord-Unterhaltungsportal sowie in der 1. Klasse einen Service am Platz und Gratiszeitungen an. Mit der neuen Flotte kann die Kapazität gegenüber dem bisherigen ICE 1 um 20 Prozent erhöht werden. Der ICE 4 überzeugt mit viel Platz für Gepäck, einem Bordrestaurant sowie einem großzügigen Familien- und Kleinkindbereich. Reisende mit Mobilitätseinschränkungen profitieren von der barrierefreien Gestaltung.
  • Ebenfalls bereits ab Dezember 2019 setzt TGV Lyria auf den Strecken von Zürich, Lausanne und Genf nach Paris komplett erneuerte TGV-Doppelstockzüge ein.
    Die heute zwischen der Schweiz und Frankreich verkehrenden einstöckigen Züge von TGV Lyria werden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 ersetzt und das Angebot ausgebaut. Mit der neuen TGV-Flotte mit 15 zweistöckigen Zügen erhöht die Tochtergesellschaft von SNCF und SBB das Platzangebot um 4500 auf täglich 18 000 Sitzplätze. Allen Fahrgästen steht kostenloses WLAN und ein Bordportal zur Verfügung. In der Klasse «Business 1re» profitieren die Reisenden unter anderem von einem Verpflegungsangebot mit einem warmen Gericht, das am Platz serviert wird.
  • Auf der Gotthardachse wird ab Dezember 2019 der neue internationale Fernverkehrszug «Giruno» der SBB nach Lugano/Chiasso verkehren und ab Frühling 2020 erfolgt ein schrittweiser Einsatz bis Mailand.
    Auch der Giruno bietet den Reisenden kostenloses WLAN an. Der Giruno ist der erste internationale Fernverkehrszug der SBB mit Niederflureinstieg für Italien, die Schweiz und Deutschland. Der Giruno ist zudem der erste Zug der SBB mit geschlechtergetrennten Toiletten.

Mit der Einführung der drei neuen Flotten bietet die SBB in Kooperation mit den Partnerbahnen ein komfortables wie klimafreundliches Reiseangebot in die Nachbarländer an. Der Einsatz der neuen Züge für den internationalen Ausbau ermöglicht den Bahnen den mittel- und langfristigen Kapazitätsausbau und damit die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Flugzeug, dem Auto und anderen Verkehrsträgern. Mit einem Ausbau der Verfügbarkeit von internationalen Sparbilletten ab der Schweiz wird Bahnreisen auch preislich noch attraktiver. Der Online-Vertrieb der SBB für internationale Billette wird aktuell grundlegend überarbeitet, um die Suche und Buchung von Sparpreisen zu vereinfachen und kundenfreundlicher zu gestalten.

  • Die SBB und Trenitalia werden bereits ab 2021 – nach der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels – neben Mailand und Venedig auch weitere Verbindungen nach Italien anbieten. Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels werden die Fahrzeiten nach Italien deutlich verkürzt.
  • Nach Paris verkehren die doppelstöckigen Züge von TGV Lyria (507 Sitzplätze in Einzelkompositionen, 1024 Sitzplätze in Doppelkompositionen) ab Zürich täglich sechs Mal im Zweistundentakt in beiden Richtungen. TGV Lyria bietet täglich auch auf der Strecke Lausanne–Paris sechs Verbindungen in beiden Richtungen und auf der Strecke Genf–Paris acht Verbindungen in beiden Richtungen.
  • Nach Deutschland verkehren die mit 830 Sitzplätzen ausgestatteten ICE 4 täglich sieben Mal ab Zürich nach Frankfurt und nach Hamburg, insgesamt gibt es über 40 tägliche Direktverbindungen pro Richtung zwischen der Schweiz und Deutschland.

Der Angebotsausbau wird gemeinsam mit unseren Partnern auch in den nächsten Jahren fortgeführt. So ist für 2021 der Ausbau des Angebots nach München auf sechs Zugpaare täglich und eine Reisezeitverkürzung gegenüber heute um bis zu eine Stunde auf 3:30 h geplant.


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