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Rock Tech Lithium, Fraunhofer UMSICHT und Circulor Ltd. kooperieren

Rock Tech Lithium, Fraunhofer UMSICHT und Circulor Ltd. kooperieren
Bild: shutterstock | Composing Fraunhofer UMSICHT

[Fraunhofer UMSICHT] Rock Tech Lithium hat eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer UMSICHT und dem Anbieter für die Nachverfolgung von Lieferketten Circulor vereinbart. Bereits 2024 soll Europas erster Lithiumkonverter mit einer Produktionskapazität von 24 000 Tonnen pro Jahr in Betrieb genommen werden. Eine Menge, die ausreicht, um rund 500 000 Elektroautos mit Lithium-Ionen-Batterien auszustatten.

Rock Tech Lithium hat eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer UMSICHT und dem Anbieter für die Nachverfolgung von Lieferketten Circulor vereinbart. Die deutsch-kanadische Firma Rock Tech Lithium, die ab 2024 Lithiumhydroxid an Hersteller von Batterien für Elektroautos liefern will, veröffentlichte zuletzt Baupläne für die erste europäische Lithiumfabrik (Konverter) in Brandenburg [*]. Diese soll nun auch die erste Fabrik der Branche werden, die CO2-Neutralität und einen geschlossenen Materialkreislauf sowohl für Lithium als auch wertvolle Nebenprodukte anstrebt.

Sowohl das Fraunhofer UMSICHT als auch Circulor setzen einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und verantwortungsvolle Beschaffung. Ziel der Zusammenarbeit ist es, eine umfassende Transparenz der Wertschöpfungskette des Lithiums zu erhalten – vom Rohmaterial, dem Spodumen, bis zum Endprodukt, dem Lithiumhydroxid. Perspektivisch soll auch eine Weiterverfolgung über die Batterie, ihren Lebenszyklus im Auto und die Wiederverwertung möglich sein.

Damit trägt Rock Tech einen wesentlichen Teil zu einer ganzheitlichen Betrachtung des ökologischen Fußabdrucks von Elektroautos bei. Perspektivisch zielt das Unternehmen auch darauf ab, das produzierte Lithium am Lebensende der Batterie wiederaufzubereiten. So will Rock Tech den Kreislauf schließen und sich wiederum einen nachhaltigen Zugang zu dem Rohstoff sichern.

Markus Brügmann, CEO von Rock Tech Lithium meint dazu: „Mit der ganzheitlichen Dokumentation unserer Wertschöpfungskette schaffen wir für unsere Kunden einen entscheidenden Mehrwert. Sie haben jederzeit Informationen über Herkunft und Umweltbilanz unseres Lithiumhydroxids.“ Auf Basis der Arbeit von Fraunhofer UMSICHT und Circulor wird Rock Tech einen Materialpass für sein Produkt erstellen. Mit diesem nimmt das Unternehmen die kommende EU-Batterieverordnung vorweg, die dafür sorgen soll, dass Batterien über ihren gesamten Lebenszyklus nachhaltig sind.

Ökobilanzierung
Das Fraunhofer UMSICHT unterstützt Rock Tech bei der Erfassung aller Material- und Energieströme sowie Berechnung der Ökobilanz der Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies beginnt bei dem Rohstoff selbst und endet mit der Auslieferung des hochwertigen Lithiumhydroxids an die Kunden. Auf Basis der gewonnenen Daten will Rock Tech den Produktionsprozess bereits in der Planungsphase weiter optimieren – mit dem Ziel, den Energiebedarf so weit wie möglich zu reduzieren.

Dazu Dr. Ilka Gehrke, Leiterin der Abteilung Umwelt und Ressourcennutzung am Fraunhofer UMSICHT: „Eine umfangreiche Erfassung und Analyse ihrer Daten erlaubt Rock Tech nicht nur die Produktion von Lithiumhydroxid nachhaltiger zu gestalten, sondern unterstützt auch dabei, spätere Prozessoptimierungen so energie- und umweltschonend wie möglich umzusetzen.“ Das Fraunhofer UMSICHT ist auf die Bereiche klimaneutrale Energiesysteme, ressourceneffiziente Prozesse und zirkuläre Produkte spezialisiert und leistet so konkrete Beiträge zum Erreichen der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen. An dem Oberhausener Forschungsinstitut werden innovative, industriell umsetzbare Technologien, Produkte und Services für die zirkuläre Wirtschaft entwickelt. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit insgesamt über 30 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Organisation für angewandte Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen in Europa.

Umfassende Transparenz
Circulor bietet Rock Tech die Rückverfolgbarkeit des Lithiums von der Mine in Kanada bis hin zur Lithiumhydroxid-Anlage in Deutschland an. Das britische Green-Tech-Unternehmen verfolgt Rohstoffe mittels einer Software-Lösung in Echtzeit, selbst dann, wenn sie – wie bei Lithium – ihren physikalischen Zustand ändern. Weiterhin bietet Circulor auch die Rückverfolgbarkeit von in der Lieferkette entstehenden CO?-Emissionen an, was es Rock Tech ermöglicht, diese in jeder Phase des Lieferprozesses zu analysieren und zu verwalten.

„Wir bei Circulor sind stolz auf diese Zusammenarbeit. Rock Tech ist dadurch in der Lage, Lithium mit einer eindeutig nachweisbaren Herkunft und klaren Informationen über verursachte CO?- Emissionen auf den Markt zu bringen“, erklärt Douglas Johnson-Poensgen, CEO und Gründer von Circulor. „Da sich die Automobilindustrie schon jetzt auf die EU-Batterierichtlinie und die Bestimmungen des Batteriepasses vorbereitet, sind diejenigen, die solch nachhaltige Praktiken nachweisen können, klar im Vorteil.“ Circulor ist der führende Anbieter für nachhaltige Rückverfolgbarkeit von Lieferketten. Zu den Kunden des britisch-deutschen Unternehmens gehören unter anderem Volvo Cars, Polestar, Jaguar Land Rover, BHP und Boeing.

Gleichzeitig ist die digitalisierte Bereitstellung der Material- und Energieströme Voraussetzung für eine wirtschaftliche Wiederaufbereitung von Batterien. Ziel von Rock Tech Lithium ist es, der erste Anbieter von Lithiumhydroxid in einem geschlossenen Kreislauf zu werden. Momentan wird weltweit lediglich 1 Prozent des Lithiums aus Batterien recycelt. Das deutsch-kanadische Unternehmen will spätestens im Jahr 2030 bei der Herstellung von Lithiumhydroxid in Batteriequalität 50 Prozent wiederaufbereitete Materialien aus Altbatterien verwenden.


[*] — Im Branchenausblick 2030+ Automotive haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe und des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie IMW in Leipzig einen Blick auf die deutsche und insbesondere die ostdeutsche Automobilindustrie geworfen. Der Wirtschaftsstandort Ostdeutschland bietet demnach bei großen Herausforderungen Standortvorteile für die Automobil-Zulieferindustrie. Kurzfassung der Studie zum Download.