Technologie

Präziser Strom tanken – neues In-Kabel-Messsystem

Messsystem für E-Laden
Symbolbild: PTB

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) hat ein Messsystem entwickelt, das Ladevorgänge von Elektroautos überwacht. Beim Tag der offenen Tür im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, in Berlin am 26. und 27. August 2017, hat das PTB eine vorläufige Version des Systems vorgestellt.

Wer sein Auto betankt, vertraut darauf, dass nur so viel Treibstoff berechnet wird, wie auch in den Tank geflossen ist. Das Vertrauen ist berechtigt, weil die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) die Zapfsäule geprüft und zugelassen hat und die Eichämter regelmäßig kontrollieren, ob die gesetzlichen Vorgaben in der Praxis eingehalten werden.

Wie sieht das beim Laden eines Elektrofahrzeugs aus?

Im Prinzip genauso. Sowohl für Zapfsäulen als auch für E-Ladesäulen gelten die Regeln des Mess- und Eichrechts. Doch während die Eichbehörden die gezapfte Treibstoffmenge mithilfe eines Messkolbens erfassen können, benötigt man für die Überprüfung von geladener Energie an E-Ladestellen erst einmal eine geeignete Technik.

Zu diesem Zweck hat die PTB nun ein neues Messsystem entwickelt, das die gesamte Kommunikation zwischen der Ladeeinrichtung und dem Elektrofahrzeug inklusive Zeit- und Mengenmessung erfasst und speichert und somit die korrekte Energiemessung transparent macht. Diese von der PTB entwickelte technische Lösung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Verkauf von Ladeenergie im Sinne des Mess- und Eichrechts überhaupt überprüft werden kann.

Das In-Kabel-Messsystem als Referenzmessgerät

Ziel der PTB-Wissenschaftler ist es, das neue In-Kabel-Messsystem zu einem praktisch einsetzbaren Referenzmessgerät zu entwickeln. Damit könnten in Zukunft sowohl Hersteller und Betreiber von Ladepunkten als auch Eichbehörden überprüfen, ob der Ladevorgang ordnungsgemäß abläuft. Ende des kommenden Jahres soll das System voll einsatzfähig sein und das entsprechende technische Knowhow allen Marktteilnehmern zur Verfügung stehen.

Auf dem Markt sind zurzeit noch zahlreiche unterschiedliche Steckersysteme vertreten. Mit dem nun von der PTB entwickelten Prototyp des In-Kabel-Messsystems wird im ersten Schritt die Überwachung von Ladepunkten mit Stecksystemen Typ 1, Typ 2 und CCS Typ 2 bis maximal 1000 V und 125 A möglich sein.

Die Entwicklungsarbeit der PTB findet im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojektes DELTA statt.
www.ptb.de


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